Der Systemumbau findet überwiegend im Verteilnetz statt. Dabei ist die Hochspannung insbesondere für den Anschluss von Industrieanlagen sowie großen Erzeugungsanlagen und Speichern von wesentlicher Bedeutung. Um die politischen Ziele des Systemumbaus mit bis zu 100 Prozent Erneuerbaren-Energien-Anlagen zu erreichen, muss der Stand der Technik für den Netzanschluss von Anlagen am öffentlichen Hochspannungsnetz die Aspekte Vereinfachung und Systemstabilität berücksichtigen. Genau darauf zielt der Entwurf der TAR Hochspannung (E VDE-AR-N 4120) ab. Darüber hinaus wurde die TAR Hochspannung noch stärker mit der TAR Mittelspannung harmonisiert.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Fokus des Entwurfes der TAR Hochspannung liegt auf der Sicherstellung der Systemstabilität mit der Einfuhr von:
- Netzsicherheitsbasierter Primärregelung: Alle Anlagen leisten einen Beitrag zur Frequenzstabilität
- Kontinuierlicher Spannungsregelung: Alle Anlagen leisten einen Beitrag zur Spannungsstabilität
- Höheren Robustheitsanforderungen (RoCoF)
- Statcom-Betriebs für mehr Flexibilität bei der Blindleistungsbereitstellung unterhalb von 10 % Pbinst
Ein weiterer Fokus liegt auf der Beschleunigung von Netzanschlüssen unter anderem durch:
- Vereinfachung von Anforderungen und Nachweisen für Anlagen bis 500 kW (Umsetzung der NELEV-Änderung von Mai 2024)
- Vereinfachung von Blindleistungsanforderungen von Mischanlagen
- Vereinfachung der Schutzanforderungen für Anlagen bis 950 kW
- Entfallen des Q-U-Schutzes
- Verankerung der PAV,E-Überwachung
- Anpassung der Anforderungen an Netzrückwirkungen an Bedarfe der Netznutzer und Netzbetreiber