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19.10.2018 Anwendungsregel TOP

Technische Anschlussregel Höchstspannung (VDE-AR-N 4130)

VDE FNN beschreibt in der neuen Anwendungsregel TAR Höchstspannung (VDE-AR-N 4130) erstmals bundesweit einheitliche Anforderungen an alle Kundenanlagen mit Anschluss an das Höchstspannungsnetz. Die TAR Höchstspannung ist Teil der Ausgestaltung europäischer Network Codes für Deutschland.

Das Wichtigste in Kürze

  • VDE FNN fördert die Integration erneuerbarer Energien durch einheitliche Anschlussregeln für das Höchstspannungsnetz
  • Neue Anforderungen an Erzeugungsanlagen am Höchstspannungsnetz verbessern Systemstabilität
  • Umsetzung des europäischen Network Codes „Requirements for Generators“ (RfG) für die Höchstspannungsebene erfolgt

Mit der Anwendungsregel TAR Höchstspannung (VDE-AR-N 4130) legt VDE FNN neue und erstmals bundeseinheitliche Anschlussregeln für Kundenanlagen in der Höchstspannung vor. Damit wird es künftig einheitliche Anforderungen an alle Arten von Kundenanlagen in der Höchstspannung geben: Erzeuger, Verbraucher, Speicher und Mischanlagen. Die neue Anwendungsregel gestaltet außerdem die relevanten europäischen Network Codes "Requirements for Generators" (RfG) und Demand Connection Code (DCC) für diese Spannungsebene in Deutschland aus. Mit ihrer Inkraftsetzung werden der TransmissionCode 2007 (Kapitel 3 und 5) sowie der VDN-Leitfaden „EEG-Anlagen am Hoch- und Höchstspannungsnetz“ für Höchstspannungs-Netzanschlüsse ersetzt.

Wesentliche Neuerungen:

  • Höhere Anforderungen an Wirkleistungsanpassung bei Über-/Unterfrequenz. Erzeugungsanlagen müssen künftig schneller auf ein Ansteigen oder Absinken der Netzfrequenz durch Anpassen ihrer Einspeiseleistung reagieren
  • Einheitliche und europarechtlich konforme Anforderungen an das Durchfahren von Netzfehlern
  • Definiert einheitliche Anforderungen an den Netzanschluss von Offshore-Windparks mit Drehstromtechnik (in Deutschland aktuell für die Ostsee geplant)
  • Übergabe von Modellen: Der Anlagenbetreiber übergibt dem Netzbetreiber Simulationsrechnungen (so genannte Modelle) des Verhaltens seiner Anlage
  • Erstmals sind die Nachweisverfahren für die Höchstspannung einheitlich geregelt. In der Regel wird für konventionelle Kraftwerke ein Einzelnachweisverfahren und für Kundenanlagen aus Serienfertigung (z.B. Windkraftanlagen) ein Anlagenzertifikat verwendet

An der Höchstspannung (220 kV und höher) sind Erzeugungsanlagen wie beispielsweise große Windparks, vor allem an Land, aber auch Offshore, große konventionelle Kraftwerke, Industrieparks und einige besonders große Stromverbraucher wie Aluminiumhütten sowie die Verteilnetze angeschlossen.

Zielgruppen

  • Betreiber, Errichter und Planer von Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen sowie Mischanlagen am Höchstspannungsnetz
  • Hersteller von Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen sowie Mischanlagen am Höchstspannungsnetz
  • Übertragungsnetzbetreiber

Nutzen und Verbesserung
Mit den neuen Anforderungen schafft VDE FNN mit Blick auf die Energiewende die Grundlage zur Weiterentwicklung von Kundenanlagen in den Höchstspannungsnetzen. Die Anlagen, die nach den neuen Regeln angeschlossen werden, tragen stärker zur Stabilität des Gesamtsystems bei.

Die Anwendungsregel TAR Höchstspannung (VDE-AR-N 4130) ist Teil der Aktivitäten von VDE FNN, den jederzeit sicheren Systembetrieb bei steigender Aufnahme von Strom aus erneuerbaren Energien sicherzustellen.

Status
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Sprache
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