Zusammenwirken mit nationalen Regelwerken
Rechtlich: Network Codes unmittelbar verbindlich
Wichtigstes Ziel der Europäischen Network Codes ist es, mit einheitlichen Regeln für alle Marktteilnehmer die Umsetzung des europäischen Binnenmarktes für Strom zu fördern. Grundsätzlich gelten die Europäischen Network Codes nur für Angelegenheiten der grenzüberschreitenden Netze und der Marktintegration (Art. 8(7) (EG) Nr.714/2009). Sie berühren nicht das Recht der Mitgliedstaaten, nationale Regeln für die Netze aufzustellen. Durch die Verabschiedung der erstellten Network Codes durch die EU-Kommission werden diese im nationalen Recht zur übergeordneten Regelinstanz. Die Verordnung berührt jedoch nicht die Rechte der Mitgliedstaaten, Maßnahmen beizubehalten oder einzuführen, die detailliertere Bestimmungen enthalten (Art. 21 (EG) Nr.714/2009). Dies hat zur Folge, dass alle nationalen Regelungen den auf europäischer Ebene erstellten Anforderungen entsprechen müssen. Die Europäischen Network Codes definieren somit Mindeststandards für alle EU-Mitgliedsstaaten. Nationale Regelungen sind eine Ergänzung.
Technisch: Setzung von Mindeststandards für Energiebinnenmarkt
In den Europäischen Network Codes werden aus netztechnischer Sicht relevante Regeln zur Netzsicherheit, Sicherstellung der Netzbetriebssicherheit, Netzanschlussbedingungen, Regeln für den Austausch von Ausgleichsenergie und Energieeffizienz bei Stromnetzen erstellt. Die Erstellung der Network Codes erfolgt durch ENTSO-E, ACER und die EU-Kommission.