Das Wichtigste in Kürze
- Durchschnittliche Unterbrechungsdauer pro Netzkunde und Jahr, ohne höhere Gewalt: 11,9 Minuten (2014: 11,9 Minuten).
- Leichter Anstieg bei Berücksichtigung von höherer Gewalt durch Frühjahrsstürme
Die wichtigste international übliche statistische Kenngröße für die Zuverlässigkeit von Stromnetzen ist die Nichtverfügbarkeit pro Stromkunde und Jahr ohne Berücksichtigung von Unterbrechungen aufgrund höherer Gewalt. Dieser Wert lag 2015 in Deutschland wieder auf dem gleichen, sehr hohen Niveau wie im Vorjahr bei 11,9 Minuten.
Das erneut sehr hohe Niveau der Versorgungszuverlässigkeit in Deutschland ist vor dem Hintergrund einer stark steigenden Zahl von Redispatch-Maßnahmen zu sehen. Damit sind kurzfristige, ungeplante Eingriffe der Netzbetreiber gemeint. Übertragungs- und Verteilnetze werden immer häufiger nahe den Betriebsgrenzen der Netze betreiben – der Stress in den Netzen nimmt also zu.
Werden Stromausfälle einbezogen, die durch höhere Gewalt ausgelöst wurden (z. B. Unwetter), liegt die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit pro Stromkunde in 2015 bei 15,3 Minuten (2014: 13,1 Minuten/a). Die FNN-Verfügbarkeitsstatistik untersucht die wesentlichen Kennzahlen zur Versorgungszuverlässigkeit an der Schnittstelle zu den Letztverbrauchern in den Nieder- und Mittelspannungsnetzen. Eine zweite für Netzkunden wichtige Größe ist die durchschnittliche Unterbrechungshäufigkeit pro Netzkunde und Jahr, inklusive der Stromausfälle aufgrund von höherer Gewalt. Dieser Kennwert lag 2015 bei 0,29. Das entspricht 2,9 Stromausfällen pro Stromkunde innerhalb von zehn Jahren (2014: 2,4).