- Durch VDE-Anwendungsregeln werden bundesweit einheitlich gesetzliche Vorschriften bzw. politische Ziele umgesetzt.
- Eine effiziente Umsetzung der Energiewende setzt eine Weiterentwicklung der Netze mit Blick auf das Gesamtsystem voraus.
- Der Gesetzgeber fordert für die Errichtung und den Betrieb von Energieanlagen die Gewährleistung der technischen Sicherheit (§ 49 EnWG). Er beschränkt sich hier auf die Festlegung eines Schutzzieles und überlässt die technische Konkretisierung einem privaten, technischen Regelwerk. Dieses Regelwerk erstellt der VDE FNN mithilfe der Anwendungsregeln. Der Gesetzgeber erkennt dieses Regelwerk an und vermutet bei Einhaltung der technischen Regeln des VDE FNN die Gewährleistung der technischen Sicherheit. Dies vereinfacht den Nachweis und verringert im Fehlerfall bei Einhaltung der Anwendungsregeln das Haftungsrisiko.
Nutzen der Regelsetzung
Regelsetzung integriert neue Technologien zügig in das vorhandene System und entwickelt bestehende Technologien zielgerichtet weiter.
Nutzen von Anwendungsregeln
Harmonisierung
Anwendungsregeln erhöhen die Transparenz und vereinfachen den Nachweis
Anwendungsregeln erhöhen die Transparenz und vereinfachen den Nachweis
VDE FNN erarbeitet bundesweit einheitliche Anwendungsregeln, die in vielen Fällen diverse Einzelvorgaben ablösen. Dadurch wird die Transparenz über einzuhaltende Anforderungen erhöht und der Nachweis vereinfacht. Gerade bei Themen, die je nach Hersteller oder Netzbetreiber unterschiedlich gehandhabt werden oder für die es bisher noch keine Regelungen gibt, erleichtern Anwendungsregeln die Zusammenarbeit enorm.
Effizienter Netzbetrieb
Eine allgemein anerkannte Regelsetzung trägt zu einem effizienten Betrieb und gezielter Weiterentwicklung der Stromnetze bei.
Eine allgemein anerkannte Regelsetzung trägt zu einem effizienten Betrieb und gezielter Weiterentwicklung der Stromnetze bei.
Durch einheitliche Regelsetzung werden Unsicherheiten und die damit einhergehenden Ineffizienzen sowie Doppelarbeit verringert. Zusätzlich steigt durch die Einhaltung der Anforderungen die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Netze. Die Regelsetzung ermöglicht außerdem den Nachweis über die Einhaltung des Stands der Technik, denn Anwendungsregeln können Grundlage für Konformitätsprüfungen sein.
Investitions-, Planungs- und Rechtssicherheit
Ein bundesweit einheitliches Regelwerk bietet Sicherheit für alle Beteiligten.
Ein bundesweit einheitliches Regelwerk bietet Sicherheit für alle Beteiligten.
Die Zusammenarbeit aller betroffenen Fachkreise führt durch Informationsaustausch und das frühzeitige Erkennen von Zusammenhängen und Entwicklungen zu mehr Investitions- und Planungssicherheit für Produktentwickler, Hersteller, Netzkunden und Netzbetreiber. Anwendungsregeln als eindeutige und anerkannte Regeln der Technik sind Grundlage für Verträge und dienen der Rechtssicherheit. Die Einhaltung von Anwendungsregeln stellt keinen Haftungsfreibrief dar, aber ist eine wichtige Grundlage beim Nachweis des ordnungsgemäßen Verhaltens.
Technologische Weiterentwicklung
Durch die technische Regelsetzung werden innovative Technologien schneller alltagstauglich und systemkompatibel.
Durch die technische Regelsetzung werden innovative Technologien schneller alltagstauglich und systemkompatibel.
Vorschriften sind nur effektiv, wenn sie auf den schnellen Wandel der Technik sachkundig reagieren. Aus diesem Grund steht bei der Erarbeitung von Anwendungsregeln Aktualität und das frühzeitige Erkennen von Entwicklungen im Vordergrund. Anwendungsregeln sind auf eine gezielte technische Weiterentwicklung des Gesamtsystems ausgerichtet und ein wichtiges gemeinsames Werkzeug für den Wandel vom Netz zum System.
Nutzen für die Volkswirtschaft
Die Versorgungssicherheit, Rechtsicherheit und zügige gezielte Integration von Innovationen sind für den Standort Deutschland wichtige Faktoren, die durch technische Regelsetzung entscheidend unterstützt werden.
Die Versorgungssicherheit, Rechtsicherheit und zügige gezielte Integration von Innovationen sind für den Standort Deutschland wichtige Faktoren, die durch technische Regelsetzung entscheidend unterstützt werden.
Die Fähigkeit, systematisch neue Erkenntnisse und Ideen in Produkte, Verfahren und Dienstleistungen umzusetzen, ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Die Regelsetzung dient dabei als Katalysator für Innovationen und hilft, Lösungen nachhaltig im Energieversorgungssystem zu verankern, damit weiterhin Systemstabilität und die Versorgungssicherheit gewährleistet ist.
Nutzen für Anlagenhersteller und -betreiber
Anwendungsregeln schaffen Klarheit über die technischen Anforderungen aus Netz- und Systemsicht
Anwendungsregeln schaffen Klarheit über die technischen Anforderungen aus Netz- und Systemsicht
Die durch die Anwendungsregeln deutlich erhöhte Transparenz der Anforderungen aus Netzsicht bietet Vorteile für Hersteller und Betreiber von Energieerzeugungsanlagen und Komponenten. Sie erleichtern zum Beispiel den Marktzugang und vereinfachen Anschluss- oder Auftragsverhandlungen. Auch die Senkung des Haftungsrisikos aufgrund der Vermutungsregel ist ein Nutzen für Unternehmen. Anwendungsregeln dämmen Auseinandersetzungen über die Notwendigkeit von Anforderungen im Einzelnen ein und sind daher wichtig für Unternehmen der Energiewirtschaft.
Nutzen für Netzbetreiber
Mit der Einhaltung der Regelwerke steigt die Sicherheit der an das Netz angeschlossenen Kundenanlagen und somit auch die Sicherheit des Netzbetriebes.
Mit der Einhaltung der Regelwerke steigt die Sicherheit der an das Netz angeschlossenen Kundenanlagen und somit auch die Sicherheit des Netzbetriebes.
Die Netzbetreiber müssen durch die bundesweit einheitlichen Anforderungen ihre netzspezifischen Anforderungen weniger aufwändig gestalten, da viele Aspekte bereits durch das Regelwerk abgedeckt werden. Gleichzeitig erhöht sich die Sicherheit, da technische Voraussetzungen für den sicheren Betrieb des Netzes durch die Anwendungsregeln transparent - auch für Dritte - werden. Außerdem können auf Grundlage der Anwendungsregeln Anforderungen aus Netzsicht frühzeitig in europäische Normungsprozesse eingebracht und so die Verhandlungen mitgestaltet werden.
Nutzen für den Gesetzgeber
Die gezielte Beauftragung des VDE FNN zur Erstellung von Regelwerken entlastet den Gesetzgeber und stellt die notwendige Fachexpertise und Anpassungsfähigkeit der Regeln bei Innovationen sicher.
Die gezielte Beauftragung des VDE FNN zur Erstellung von Regelwerken entlastet den Gesetzgeber und stellt die notwendige Fachexpertise und Anpassungsfähigkeit der Regeln bei Innovationen sicher.
Private technische Regelsetzung auf Basis der Freiwilligkeit stärkt das Verantwortungsbewusstsein Selbstverwaltung und entlastet den Gesetzgeber. Der Staat wechselt dabei von der Erfüllungsverantwortung in die Gewährleistungsverantwortung mit Regulierungs-, Überwachungs-, Beobachtungs- und Aufsichtverantwortung. Beschränkt sich der Gesetzgeber zum Beispiel auf die Festlegung von Schutzzielen und überlässt die technische Konkretisierung einem privaten technischen Regelwerk, verringert sich der Aufwand der Gesetzgebung deutlich. Dies trägt deutlich zum Bürokratieabbau bei.
Nutzen durch aktive Beteiligung
Die Mitarbeit an der Regelsetzung ermöglicht Wissens- und Erfahrungsaustauch mit anderen Experten und das frühzeitige Erkennen von Entwicklungen
Die Mitarbeit an der Regelsetzung ermöglicht Wissens- und Erfahrungsaustauch mit anderen Experten und das frühzeitige Erkennen von Entwicklungen
Die Beteiligung an der Erarbeitung von Anwendungsregeln hat konkrete Vorteile für die betroffenen Akteure. Die Arbeit ermöglicht den direkten Austausch mit Expertinnen und Experten anderer Interessensgruppen und Fachkreise. Durch die aktive Beteiligung können technische Regeln mitgestaltet, an der zukunftsorientierten Ausrichtung mitgewirkt und die Interessen des eigenen Fachkreises eingebracht werden. Durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung in den Gremien können frühzeitig Weichen für die Integration neuer Technologien am Markt gestellt werden.