Zwischen Januar 2020 und Dezember 2021 hat das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) die Studie Unsymmetrie in der Niederspannung durchgeführt, um Unsymmetrie-Grenzwerte zu überprüfen. Damit wird eine wichtige Grundlage für den sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb im Niederspannungsnetz der Zukunft geschaffen. Für die Studie wurden eine Metastudie erstellt sowie Feld- und Labormessungen und umfangreiche Simulationen durchgeführt.
Schwerpunkte
- Grundlagen und Metastudie
- Feldmessungen zur Unsymmetrie in Niederspannungsnetzen
- Charakteristiken von unsymmetrischen Geräten und deren Einfluss auf die Unsymmetrie
- Simulation der Einflussfaktoren und Bewertung unterschiedlicher Grenzwerte
Ergebnisse
- Metastudie: der aktuelle Grenzwert ist weitgehend robust, bei einer Reduzierung des Grenzwertes ergibt sich eine deutlich höhere Aufnahmekapazität
- Labormessungen zeigen bei dreiphasig angeschlossenen Geräten überwiegend eine symmetrische Leistungsaufnahme
- Der Grenzwert der Spannungsunsymmetrie in der Niederspannung wurde in den Feldmessungen nicht überschritten. Jedoch wurde der zulässige Gesamtstöreintrag der Spannungsunsymmetrie im Niederspannungsnetz vom aktuellen gemessenen Gesamtstöreintrag teilweise überschritten.
- Bei den Simulationen wurden verschiedene typische Netze (Stadt, Vorstadt, Dorf, ländlich) und verschiedene Durchdringungsgrade berücksichtigt. Auch bei der erwarteten hohen Durchdringung mit Elektrofahrzeugen sollte der derzeitigen Unsymmetrie-Grenzwert weiter angewendet werden, da gleichzeitig eine Entwicklung hin zum symmetrischen Laden erfolgt. Die tatsächliche Entwicklung soll aber zusätzlich gemonitort werden.
Am 24.02.2022 findet ein FNN-Infotag zur detaillierten Vorstellung der Studie Unsymmetrie statt. Hier geht es zm Programm.