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VDE FNN
04.06.2024

Netzzustandsermittlung in Niederspannungsnetzen: Ihr Feedback ist gefragt

Für eine erfolgreiche Umsetzung von Paragraf 14a EnWG hat VDE FNN Prämissen und erste Erkenntnisse zur Durchführung einer Netzzustandsermittlung in Niederspannungsnetzen erarbeitet. Arbeitsergebnisse und Diskussionsstände aus den VDE FNN Gremien werden nun in einen VDE FNN Impuls veröffentlicht – Ihre Meinung ist gefragt!

Nach dem Beschluss der Bundesnetzagentur (BNetzA, BK6-22-300, Tenorziffer 2 bzw. Anlage 1) müssen Netzbetreiber die technischen Details zur netzorientierten Steuerung als Ultima Ratio ausarbeiten. Die sogenannte Netzzustandsermittlung bildet die Grundlage und dient der Rechtfertigung von netzorientierten Steuerungsmaßnahmen an steuerbaren Verbrauchseinrichtungen (SteuVE) in der Niederspannung. Die technischen Details dazu werden von Experten aus der Praxis im Rahmen der VDE FNN Projektgruppe Netzzustandsermittlung erarbeitet, die zusätzlich durch eine Studie unterstützt werden. Ziel ist es, einen praxistauglichen und sofort umsetzbaren Vorschlag für ein standardisiertes Verfahren zur Durchführung von Netzzustandsermittlungen (Tenorziffer 2e der BNetzA-Festlegung) zu entwickeln. 

Da die Netzzustandsermittlung die Grundlage für Steuerungsmaßnahmen ist, muss eine zuverlässige Engpasserkennung gewährleistet sein. Die Herausforderungen bestehen dabei vor allem in Umfang und Vielfalt der Niederspannungsnetze. Wichtig ist ebenso, einen wissenschaftlich fundierten Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Genauigkeit zu finden.  

Prämissen für eine standardisierte Netzzustandsermittlung

Der VDE FNN Impuls stellt erste Festlegungen zur Diskussion, auf deren Basis die weiteren Ausarbeitungen erfolgen. 

  • Was ist ein Engpass?
  • Wo und wie oft treten zukünftig Engpässe auf?
  • Wie genau muss die Netzzustandsermittlung für eine zuverlässige Engpasserkennung sein?
  • Welchen Einfluss haben Position der Sensorik sowie die Netztopologie?
  • Was ist ein geeignetes Zeitregime zur Erfassung der Daten?
  • Was ist ein geeigneter Algorithmus zur Verarbeitung der Daten?

Ziel der weiteren Arbeit ist es, unter Einhaltung des aktuellen Stands der Wissenschaft und Technik, den Mindestumfang an Netzzustandsdaten, unter anderem Sensorausstattungsgrad, in verschiedenen Konstellationen und Netztopologien für die Netzzustandsermittlung zu bestimmen.

Um die Praxistauglichkeit zu gewährleisten, freuen wir uns insbesondere über Feedback seitens: 

  • Verteilnetzbetreiber
  • Anbieter von Netzleitsystemen und Netzberechnungssoftware
  • Messstellenbetreiber

Weitere Schritte

Im weiteren Verlauf der Projektgruppenarbeit wird zusätzlich eine Einordnung für Verteilnetzbetreiber erfolgen. Die Frage dabei: welche Anforderungen erfüllt werden müssen, um die in der BNetzA-Festlegung geforderte „Durchführung einer Netzzustandsermittlung auf Basis von Echtzeit-Messwerten in der Niederspannung zur Einhaltung von Mindestanforderungen an deren Sensitivität und Spezifität“ umzusetzen.

Ihr Feedback

Wir freuen uns auf Ihr Feedback bis zum 30. Juni 2024: simon.widrinna@vde.com 

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