Definitionen, Rahmenbedingungen und Systemansatz
Die Erschließung erneuerbarer Energiequellen sowie eine möglichst effiziente Nutzung der fossilen Primärenergieträger werden in den nächsten Jahren zu einem wachsenden Stromerzeugungsanteil aus dezentralen Systemen führen. Neben der dargebotsabhängigen und damit fluktuierenden Erzeugung aus regenerativen Quellen gilt hierbei der regelbaren Erzeugung mit energieeffizienten KWK-Anlagen ein besonderes Interesse.
Zu den regenerativen Energieträgern sind auch Biogas bzw. Biomasse zu zählen, wobei Biogas das Potential besitzt, Erdgas zumindest teilweise zu ersetzen. Aufgrund der relativ einfachen Speicherung lassen sich darauf basierende Systeme weitgehend bedarfsgerecht einsetzen.
Die Komplexität der dezentralen Versorgung erfordert einen Systemansatz, der nicht nur dezentrale Stromerzeugungsanlagen (DEA), sondern die Wechselwirkungen mit dem großflächig vernetzten Gesamtsystem und auch mit den Verbrauchern berücksichtigt. Da KWK-Systeme in den Wärmemarkt eingreifen, sind im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes zur ressourcenschonenden, wirtschaftlichen Nutzung der Primärenergien auch unterschiedliche Konzepte zur Wärmeversorgung mit in die Betrachtungen einzubeziehen. Hierzu gehören z.B. Holzpellet-Heizungen und solarthermische Systeme ebenso wie Wärmepumpen.
Bedarfsentwicklung
Dezentrale Versorgungssysteme haben - neben der Nutzung erneuerbarer Energien - das Ziel, mit verbrauchernah errichteten Systemen die Effizienz und Sicherheit der Energieversorgung zu verbessern. Dies erfordert eine am Bedarf orientierte Auslegung der Systeme. Im Vergleich zur zentralen Versorgung ist damit eine möglichst detaillierte Kenntnis des vor Ort bestehenden Bedarfs von Strom und Wärme Voraussetzung für eine optimale Versorgungskonzeption.
Trotz Effizienzsteigerung und zunehmend umweltbewusstem Verbraucherverhalten werden neue Stromanwendungen zu einem steigenden Strombedarf, bei gleichzeitig höherem Qualitätsanspruch, führen. Beim Wärmebedarf ist demgegenüber als Folge von Energiesparmaßnahmen von einer kontinuierlichen Abnahme auszugehen. Der Energiebedarf zur Brauchwassererwärmung - insbesondere im häuslichen Bereich - ist hingegen nahezu unverändert und zeigt auch praktisch keine großen jahreszeitlichen Schwankungen.
Diese Zusammenhänge zeigen die Probleme bei ausschließlich dezentralen Versorgungskonzepten. In der Regel wird daher auch weiterhin von einem Anschluss an ein überlagertes Stromversorgungsnetz auszugehen sein.