Die Energiewende ist ins Stocken geraten und das schon seit geraumer Zeit. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und abhängig von der jeweiligen Perspektive und der damit verbundenen Erwartungshaltung. Umso mehr besteht Bedarf nach einem belastbaren Zukunftsbild für das energetische Gesamtsystem. Dieser Aufgabe hat sich die VDE ETG Task Force Zukunftsbild Energie angenommen.
Zukunftsbild Energie
Im ersten Teil der Studie, werden die Ergebnisse von insgesamt mehr als 70 untersuchten Studien zum Thema Energiewende in Form einer Metastudie zusammengefasst. Der zweite Teil zeigt ein von der Task Force entwickeltes energetisches Gesamtsystem auf, das sich nur bedingt auf existierende Dokumente bezieht. In den Kapiteln Systemstruktur und Systemgrenzen, Energieerzeugung und integrierte Energieversorgung, Marktstruktur und -teilnehmende, Energietarife und Geschäftsmodelle sowie Digitalisierung und Datenschutz werden verschiedene Aspekte in allgemein verständlicher Form beschrieben, um das Thema auch der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.
Die Vision Energiesystem 2050 erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch Richtigkeit. Dabei wird der Gedanke verfolgt, dass sich Deutschland im Jahr 2050 zu 100 % mit erneuerbarer Energie – strom- und gasbasiert im Verbundsystem – versorgen kann. Grundsätzlich sollen damit weitere Diskussionen angeregt werden, die über das heute vorhandene Wissen und bestehende Zielsetzungen hinausgehen.
Während der Erstellung der Studie wurde zunächst das Ziel für Klimaneutralität der Bundesrepublik Deutschland vom Jahr 2050 auf das Jahr 2045 vorgezogen. Dieses hatte jedoch keine wesentlichen inhaltlichen bzw. technischen Auswirkungen. Insofern sind die gemachten Aussagen auch für das Jahr 2045 sowie für die angestrebten Zwischenziele gültig und anwendbar. Jedoch beschleunigten bzw. intensivierten sich die Diskussionen um die Umsetzung der Energiewende durch die politischen Entwicklungen seit dem 24. Februar 2022 gravierend. Die (Zwischen-)Ergebnisse dieser Entwicklungen und Diskussionen können in der vorliegenden Studie nur teilweise explizit berücksichtigt werden.