etg-Q2-fusionsreaktor

Autor: European High Temperature Superconductors GmbH & Co. KG

11.12.2025 Expertengruppe

ETG Fachbereich Q2 Werkstoffe, Isoliersysteme, Diagnostik

Der Fachbereich Q2 der VDE ETG befasst sich mit allen Betriebsmitteln im elektrischen Stromversorgungssystem. Dazu gehören alle Betriebsmitteln im elektrischen Stromversorgungssystem wie Kabel und Kabelgarnituren, Freileitungsisolatoren, Transformatoren, rotierende Maschinen, Stromrichter, Messwandler, Durchführungen, Schaltgeräte und Schaltanlagen, Ableiter mit den thematischen Schwerpunkten Werkstoffe, Isoliersysteme und Diagnostik.

www.vde.com/etg-q2


Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Michael Kurrat
Thomas Raphael



Höherauslastung von Betriebsmitteln in elektrischen Übertragungs- und Verteilnetzen - Call for Experts

Die Energietechnische Gesellschaft im VDE (VDE ETG) möchte Mitte 2026 einen "VDE Leitfaden Höherauslastung von Betriebsmitteln in elektrischen Übertragungs- und Verteilnetzen" veröffentlichen. Zur Mitarbeit bei der Erstellung dieses Dokument sind Expertinnen und Experten aus folgenden Bereichen eingeladen:

  • Betrieb von Verteil- und Übertragungsnetzen
  • Planung und Errichtung von elektrischen Energienetzen
  • Herstellung der wesentlichen Betriebsmittel: Transformator, Leitungen, Kabel und Schaltanlagen
  • Forschung an Universitäten und Hochschulen mit Bezug zur Höherauslastung

Ihr Interesse an einer Mitarbeit teilen Sie bitte bis 08.01.2026 über das Online-Formular unter www.vde.com/mitarbeit-in-gremien mit.
Die erste Online-Besprechung wird am Freitag, 09.01.2026, 9 - 11 Uhr stattfinden.


Motivation und Bedarf

Die Belastung von Übertragungsstrecken im elektrischen Energienetz mit höheren Strömen verspricht mehrere Vorteile:

  • Netznutzer, insbesondere Erzeuger erneuerbarer Energien, können schneller angeschlossen werden, wodurch CO₂-Emissionen vermieden werden.
  • Engpässe in der Stromübertragungskette lassen sich gezielt auflösen.
  • Die bestehende Netzinfrastruktur wird effizienter genutzt, wodurch graue Energie eingespart wird.
  • Der starke Kostenanstieg beim Netzausbau kann abgefedert werden.
  • In bestimmten Fällen wird der Netzausbau flexibler oder neu bewertet.

Die Arbeit der vorherigen VDE ETG Task Force "Höherauslastung im Netz der Energiewende" traf auf ein sehr großes Interesse der Fachwelt. Dabei wurden drei Hindernisse für die Höherauslastung deutlich:

  1. Die normativen und rechtlichen Rahmenbedingungen müssen geklärt und gegebenenfalls durch neue Standards ergänzt werden.
  2. Mehr Austausch, offene Diskussionen und gezielte Motivation zwischen Planern, Errichtern und Betreibern – ebenso wie innerhalb der Unternehmen – können die Bereitschaft zur Höherauslastung fördern.
  3. Bei der Umsetzung der Höherauslastung sind die Betriebssicherheit zu gewährleisten und die innerbetrieblichen Prozesse entsprechend anzupassen.

Die neue Task Force „Leitfaden zur Höherauslastung“ setzt sich zum Ziel, die bestehenden Hindernisse zu adressieren. Dazu wird zunächst der normative Rahmen dargestellt, in dem bereits heute eine Höherauslastung über die Nennwerte hinaus möglich ist. Anschließend werden Planungs- und Betriebsweisen beschrieben, die über bestehende Normen hinausgehen, jedoch rechtlich abgesichert sind. Darüber hinaus möchte die Task Force bewährte Praxisbeispiele vorstellen. Planer und Betreiber von Bestandsanlagen sollen so einen nachvollziehbaren Leitfaden erhalten, der eine effizientere Nutzung der Übertragungsstrecken im elektrischen Energienetz ermöglicht.

Ziele

Vor diesem Umfeld stellt sich die Task Force "Leitfaden zur Höherauslastung" folgende Ziele:

  • Typische thermische Reserven der wichtigsten Betriebsmittel im Stromnetz aufzeigen,
  • Eine Anleitung zum Erkennen und Beheben thermischer Engpässe erstellen,
  • In Schritt-für-Schritt-Form zur Höherauslastung von Bestandsnetzen anleiten,
  • Relevante Aspekte der Höherauslastung bei der Planung neuer Anlagen benennen,
  • Nachvollziehbare und klare Anleitungen mit Rechenbeispielen ausarbeiten, orientiert an bereits veröffentlichten VDE-Leitfäden,
  • Empfehlungen für ein angepasstes Monitoring und Asset Management formulieren.

Veröffentlichung

Die Task Force beabsichtigt, ihre Ergebnisse zu veröffentlichen und darüber zu berichten

  • in der VDE Mitgliederzeitschrift VDE dialog
  • bei Fachtagungen wie z. B. VDE Hochspannungstechnik 2026, ETG Kongress 2027
  • bei Parlamentarischen Abenden des VDE und im VDE Politikbrief
  • in einem Tutorials (zum kostenlosen Download auf der VDE Homepage)
  • auf der Webseite des VDE und in sozialen Medien

Mitarbeit

Die Task Force wird organisatorisch in ein Redaktionsteam und ein Autorenteam gegliedert. Damit können sich auch Fachleute aus einem Detailgebiet gezielt einbringen, ohne zu viel Zeit in Abstimmungs-Besprechungen zu verbringen.
Von allen Mitgliedern wird eine aktive und regelmäßige Mitarbeit erwartet. Inaktive Personen können von der weiteren Mitarbeit ausgeschlossen werden.

Der VDE – ein starker Verband 

Der VDE steht für Kompetenz, Innovation und ein starkes Netzwerk. Wenn Sie in der Task Force mitarbeiten möchten, ist eine persönliche Mitgliedschaft in der Energietechnischen Gesellschaft (VDE ETG) erwünscht. Damit profitieren Sie von einem intensiven Fachwissensaustausch, Zugang zu aktuellen Technologien und Trends sowie der Möglichkeit, wertvolle Kontakte in Industrie, Wissenschaft und Forschung zu knüpfen. Jetzt einfach Mitglied werden: www.vde.com/mitgliedschaft .

Kontakt

Fachlich: Prof. Dr.-Ing. Maik Koch, Hochschule Magdeburg-Stendal, maik.koch@h2.de
Organisatorisch: Thomas Raphael, VDE ETG, thomas.raphael@vde.com

Direkter Link: www.vde.com/tf-hoeherauslastung#cfe

Aufgaben des Fachbereichs

Der Fachbereich

  • organisiert themenspezifische Tagungen,
  • nimmt Stellung zu aktuellen Fragen,
  • erstellt Publikationen und Fachartikel,
  • bewertet Entwicklungsstand und Marktpotenziale von Technologien.

Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie das Engagement des Fachbereichs.

Themen

Die Integration erneuerbarer Energien in das bestehende Stromnetz ist eine gewaltige Herausforderung nicht nur finanzieller Art. Die Versorgungssicherheit und –qualität muss auch unter den geänderten Rahmenbedingungen garantiert werden. Als weitere Herausforderung ist das Alter der Betriebsmittel im Stromnetz zu nennen. Die Einschätzung des aktuellen Zustands des Betriebsmittels als auch eine Beurteilung der möglichen Restnutzungsdauer ist für einen zuverlässigen Netzbetrieb von entscheidender Bedeutung. Daher werden immer mehr Informationen über die Betriebsmittel des elektrischen Energieversorgungsnetzes erfasst und ausgewertet. Diagnostik umfasst hier die Gesamtheit der Prozesse von der Gewinnung von Informationen durch Messungen im Rahmen von Prüfungen und kontinuierlichem Monitoring über ihre Interpretation bis zu einer Entscheidung über erforderliche Maßnahmen. Dazu gehört auch die Prüftechnik, die jeweils auf das zu diagnostizierende Betriebsmittel und dessen Alterungszustand abgestimmt werden muss.

In den elektrischen Isolierungen der Betriebsmittel sind konstruktions- und funktionsbedingt zahlreiche Grenzflächen zu finden. Dazu zählen neben den sichtbaren äußeren Grenzflächen bei Freiluftisolierungen auch die Grenzflächen im Inneren von Isolierungen. Dabei wird zwischen makroskopischen Grenzflächen z.B. zwischen Aufschiebemuffe und Kabelisolierung und mikroskopischen Grenzflächen z.B. zwischen Füllstoffpartikeln und dem Einbettungswerkstoff unterschieden. Die genaue Betrachtung dieser Grenzflächen ist für Auslegung von großer Bedeutung, denn Grenzflächen sind häufig die Schwachstellen der elektrischen Isolierungen. Die Vorgänge an Grenzflächen und die daraus resultierenden Wirkungen, insbesondere unter dem Einfluss von Gleich- und Mischfeldbeanspruchungen, sind immer noch Gegenstand intensiver Forschung.

Der Fachbereich befasst sich daher mit allen Betriebsmitteln im elektrischen Stromversorgungssystem

  • Kabel und Kabelgarnituren,
  • Freileitungsisolatoren,
  • Transformatoren,
  • rotierende Maschinen,
  • Stromrichter,
  • Messwandler,
  • Durchführungen,
  • Schaltgeräte und Schaltanlagen
  • Ableiter.

mit den thematischen Schwerpunkten Werkstoffe, Isoliersysteme und Diagnostik:

  • Elektrische Isoliersysteme
  • Magnetische Werkstoffe
  • Leiterwerkstoffe, Supraleiter
  • Werkstoffe für Varistoren, Photovoltaik, Brennstoffzellen, Leistungselektronik
  • Mess- und Prüfverfahren, Diagnose

Neue Erkenntnisse und Fragestellungen werden in Veranstaltungen zusammen mit Fachleuten aus der Wissenschaft, von Herstellern und Netzbetreibern diskutiert. An erster Stelle ist hier die Fachtagung Hochspannungstechnik www.vde-hochspannungstechnik.de zu nennen, die im November 2016 erstmals in Berlin stattfand. Sie setzt mit einem erweiterten Themengebiet die Tradition der bekannten ETG-Tagungen Diagnostik elektrischer Betriebsmittel, Grenzflächen in elektrischen Isoliersystemen und Isoliersysteme bei Gleich- und Mischfeldbeanspruchung in einer einzigen, dreitägigen Veranstaltung fort.

Daneben werden Detailthemen in Workshops behandelt. Zur Kabeldiagnostik zum Beispiel wurde Ende 2015 ein Workshop durchgeführt, in dem die  verschiedenen Technologien von Kabelsystemen sowie Prüf- und Diagnosemethoden von Energiekabelsystemen theoretisch und praxisnah dargestellt wurden. Im Februar 2017 fand ein Workshop zu zu Armaturen und Isolatoren für Hochspannungsfreileitungen statt, um in Zeiten des voranschreitenden Netzausbau auch diesen lange etwas vernachlässigten Themenbereich in den Fokus zu rücken.

Seit vielen Jahren finden auch Fortbildungsseminare statt, die von den Mitgliedern des Fachbereichs in Zusammenarbeit mit bekannten Seminaranbietern wie z.B. VDE Seminare gehalten werden:

  • Trocknung von Transformatoren
  • Diagnoseverfahren für Leistungstransformatoren
  • Überspannungsableiter
  • Praktische Teilentladungsmessungen

Prof. Dr.-Ing. S. Tenbohlen
Universität Stuttgart, Leiter des ETG-FB Q2

Literatur

FB = ETG-Fachbericht Nr.

Grenzflächen in elektrischen Isoliersystemen (FB 99)
Vorträge der ETG-Fachtagung vom 8. bis 9. März 2005 in Hanau, ISBN 3-8007-2876-6

Diagnostik elektrischer Betriebssysteme (FB 97)
Vorträge der ETG-Fachtagung vom 9. bis 10. März 2004 in Köln, ISBN 3-8007-2817-6

Silikonelastomere - Werkstoffe für Kabelgarnituren, Isolatoren, Überspannungsableiter (FB 93)
Vorträge des ETG-Workshops am 20. März 2003 in Berlin

Diagnostik elektrischer Betriebssysteme (FB 87)
Vorträge der ETG-Fachtagung vom 26. bis 27. Februar 2002 in Berlin, ISBN 3-8007-2671-8

Einfluß von Grenzflächen auf die Lebensdauer elektrischer Isolierungen (FB 76)
Vorträge der ETG-Fachtagung vom 21. bis 22. September 1999 in Bad Nauheim

Silikonelastomere (FB 68)
Vorträge der ETG-Fachtagung am 15. Oktober 1997 in Dresden

Teilentladungserfassung an elektrischen Isoliersystemen (FB 56)
Vorträge der ETG-Fachtagung vom 31. Mai bis 1. Juni 1995 in Esslingen

Isoliersysteme der elektrischen Energietechnik - Lebensdauer, Diagnostik und Entwicklungstendenzen (FB 40)
Vorträge der ETG-Fachtagung vom 26. bis 27. Mai 1992 in Würzburg

Magnetische Werkstoffe, Varistoren und Supraleiter: Anwendungen und Entwicklungstendenzen (FB 29)
Vorträge der ETG-Fachtagung vom 27. bis 28. September 1989 in Baden-Baden

Dauerverhalten von Hochspannungsisolierungen (FB 16)
einschließlich "international day" mit CIGRE
Vorträge der ETG-Fachtagung vom 9. bis 11. September 1985 in Berlin

Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Werkstoffe für die elektrische Energietechnik (FB 8)
Vorträge der ETG-Fachtagung vom 26. bis 27. März 1981 in Baden-Baden

Dauerverhalten von Isolierstoffen und Isoliersystemen (FB 2)
Vorträge der ETG-Fachtagung vom 19. bis 20. Oktober 1977 in Baden-Baden
Proceedings of the European Power Electronics & Application Conference (EPE)

 

Bei Interesse wenden Sie sich an die genannten Autoren, Verlage oder eine Buchhandlung.


Workshop Höherauslastung von Betriebsmitteln, 15./16.9.2025, Essen - Fotos

Newsletter in Tablet liegt auf einer Tastatur
Coloures-Pic / stock.adobe.com

ETG Newsletter

Mit einem Newsletter informiert die ETG in unregelmäßigen Abständen über Neues und Aktuelles. Sie können sich für einzelne Themen oder Veranstaltungsreihen registrieren und erhalten dann nur die gewünschten Informationen zugeschickt.

Mehr erfahren

Das könnte Sie auch interessieren: