Freileitungen bilden seit eh und je das Rückgrat der Netze für die Übertragung elektrischer Energie. Zudem stehen heutzutage Hochspannungsfreileitungen dank der Energiewende nicht nur in Deutschland im Mittelpunkt. Zwei oft wenig beachtete Komponenten solcher Leitungen sind Isolatoren und Armaturen. Beide stellen zwar lediglich etwas über 10% der Gesamtkosten dar, sind aber ganz maßgebend für die Zuverlässigkeit und die Betriebssicherheit einer Leitung verantwortlich, deren Ausfall katastrophale Umstände auf den Netzbetrieb haben würde.
Dazu kommt, dass in den letzten Jahren durch den weltweiten Vormarsch der Verbundisolatoren neue Aspekte in deren Auswahl, Auslegung, Prüfung und Betriebsverhalten berücksichtiget werden müssen.
Auch Bauweisen mit Isoliertraversen und Phasenabstandhaltern eröffnen neue Möglichkeiten für die Leitungskompaktierung, was in Zeiten der kritischen Haltung der Öffentlichkeit für den Bau von neuen Leitungen “matchentscheidend” sein kann.
Zudem stellen windinduzierte Seilschwingungen immer noch einen sicherheitsrelevanten Aspekt für eine Freileitung und müssen mit geeigneten Dämpfern beherrscht warden.
Mit diesen thematischen Schwerpunkten hat die ETG einen Workshop in Frankfurt veranstaltetet. Bekannte Referenten aus Industrie und Forschung gaben in neun Vorträgen anwendungsnahe Informationen an die 44 Teilnehmenden weiter. Die Pausen und das Abendprogramm in einem Frankfurter Äppelwoi-Lokal boten viel Gelegenheit für Erfahrungsaustausch und Networking.
Dr.-Ing. habil. Konstantin O. Papailiou
Past Chairman CIGRE Studienkomitee B2 Freileitungen, Workshopleiter
