„WO LICHT IST, IST LEBEN“
Gute Beleuchtung als Garant für ein gutes Arbeitsklima
Das VDE NRW Forum ist fester Bestandteil einer mehrteiligen Vortragsreihe, die von den sieben Bezirksvereinen des VDE Nordrhein-Westfalen organisiert wird mit dem Ziel des Austauschs von Expertenwissen im Netzwerk sowie der Präsentation der Region als Wirtschaftsstandort.
Nach 2022 ist es die zweite Veranstaltung in Präsenzform. Gastgeber war TRILUX GmbH & Co. KG in Arnsberg, ein Unternehmen, das 1912 von dem Ingenieur Wilhelm Lenze im sauerländischen Menden als „Manufaktur für Leuchtenteile“ gegründet wurde, 30 Jahre nach der Erfindung der Glühlampe durch Thomas Edison. Bei der Namensgebung bediente man sich der griechischen Sprache „tri“ für drei und „lux“ für Licht, geschuldet der dreifachen Lichtausbeute der eigens entwickelten Langfeldleuchten gegenüber einer konventionellen Glühlampe.
Zu Beginn der Veranstaltung gab es eine Betriebsführung im Hause TRILUX. Die Fertigung ist weitestgehend automatisiert, Roboter übernehmen z.B. die Verdrahtung der Leuchten. An den Arbeitsplätzen wird die Beleuchtung entsprechend an den natürlichen Verlauf des Tageslichts angepasst. Das Hochregallager, konzipiert als chaotische Lagerhaltung, beinhaltet sämtliche für die Fertigung notwendigen Komponenten.
Im Anschluss daran wurden die Teilnehmenden von Klaus Röwekamp, CTO der TRILUX GmbH und Ralf Berker, Sprecher des VDE NRW, begrüßt. Das Licht für Mensch und Umwelt ständig zu verfeinern und opVmieren, sei es durch Minimierung von Blendungen oder durch natürliche Wiedergabe der LichOarbe unter Berücksichtigung von Energie- und Materialeffizienz, Klimaschutz, Biodiversität und ecycling als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, gehört seit Bestehen zur Unternehmensphilosophie.
Die darauffolgende Vortragsreihe eröffnete Karsten Müller, Geschäftsführer TRILUX Lighting Solutions GmbH mit dem Thema “Simplify your light – Licht in Architektur“.
Digitalisierung ist das Schlagwort. TRILUX zeigt damit einen einfachen, risikofreien Weg zu digitalen Beleuchtungslösungen mit geringstem Aufwand.
Abgerundet wurde der Vortrag mit einem Film vom TRILUX Licht Campus Köln, der die Verbindung von Architektur und Licht eindrucksvoll näherbrachte. Individuelle Lösungen erarbeiten und mit Ressourcen vernünftig umgehen sind die gemeinsamen Ziele.
Im zweiten Vortrag mit dem Thema „Licht und Schicht – Arbeitsmedizinische Forschung zur nichtvisuellen Lichtwirkung“ stellte Dr. Sylvia Rabstein vom Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV, Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA), die grundlegenden wissenschaftlichen Hintergründe für nicht-visuelle Wirkungen der Beleuchtung vor. Hierbei ging sie auch auf eine IntervenVonsstudie zu Beleuchtung und Schichtarbeit vor, deren Ziel die Untersuchung der potentiellen gesundheitlichen Auswirkungen von zirkadianen Beleuchtungsstrategien bei Schichtarbeitern ist. Der Schlaf- und wachrhythmus ist ein Teil des zirkadianen Rhythmus, denn der Mensch ist an den Tag-Nacht-Wechsel der Erde angepasst. Die innere biologische Uhr des Menschen synchronisiert das Zusammenspiel von notwendigen OrganfunkVonen. Wichtigster exogener Zeitgeber für die innere biologische Uhr ist das Licht im blauen Wellenbereich. Bei Schichtarbeitern kann es zu langjährigen und immer wiederkehrenden Störungen in der SynchronisaVon der verschiedenen biologischen Rhythmen im Körper kommen, was durch falsches Licht zur falschen Zeit verstärkt werden könnte. Die Entwicklung neuer, dynamischer Beleuchtungsstrategien könnte dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern und das Zusammenspielt der verschiedenen zirkadianen Rhythmen zu verbessern. „Richtiges Licht zur richtigen Zeit“, damit bringt Dr. Sylvia Rabstein ihren Vortrag auf den Punkt.
Im dritten und letzten Vortrag auf diesem Forum referierte Ralph Kensmann, Geschäftsführer der start design GmbH zum Thema „Lichtsteuerung, warum kompliziert, wenn es auch einfach geht – nachhaltige Digitalisierung der Beleuchtung“.
Deutschland mit dem viertgrößten Bruttoinlandsprodukt weltweit liegt im Länderranking der Digitalisierung allerdings nur auf Platz 53. Damit eröffnete Ralph Kensmann seinen Vortrag.
Ein Beispiel für eine Lichtsteuerung ist das „Intelligent street lighting“, eine öffentliche - mit intelligenten Straßenleuchten verbunden über ein Lichtmanagement - Straßenbeleuchtung, die sich den Bewegungen sämtlicher Verkehrsteilnehmer anpasst. Die Beleuchtungskomponenten werden mit einer DALI Schnikstelle ausgerüstet und können so mit dem DALI Gateway kommunizieren. Ist eine Anbindung per Leitung oder Kabel nicht möglich, kann die Ansteuerung per Funk über Bluetooth-Mesh als energiesparende Lösung erfolgen. Die Schaltbefehle werden über Taster, Dimmer, Sensoren etc. übermikelt. Die Anbindung zu einer übergeordneten Steuerung erfolgt z.B. über KNX.
Eine Fernwartung lässt sich über eine Datenbank zur Störungsbearbeitung realisieren. In ihr sind Störmeldungen und Wartungsanfragen mit Status, Datum, Uhrzeit und Beschreibung, sowie Ansprechpartner, Leuchtenlieferant, Plandaten und Revisionsunterlagen hinterlegt.
Die anschließende Podiumsdiskussion mit reger Beteiligung der Teilnehmer, wurde, wie immer, kompetent und leidenschaftlich von unserem VDE NRW Sprecher Ralf Berker geführt. Er eröffnete die Diskussionsrunde mit der Frage nach dem Entwicklungsjahr der LED. Das Jahr 1962 überraschte dann doch den einen oder anderen, und es sollten weitere 33 Jahre dauern, bis die LED in weiß einsatzfähig war. Neben der Frage zur Effizienz der LED in Bezug auf Langlebigkeit, hier spielt der Einsatz in einem abgestimmten System eine entscheidende Rolle (Wärme), nahm die Art des Lichts auf die Auswirkung des menschlichen Organismus einen breiten Raum in der Diskussionsrunde ein. Die Antwort auf die Frage - Sommerzeit ja oder nein - war eindeutig. Der von der Natur vorgegebene Tagesrhythmus sollte beibehalten werden.
Der „Kommunikative Imbiss“, auf Einladung von Trilux im Anschluss der interessanten Veranstaltung, wurde von allen Teilnehmern zu einem ausgiebigen Networking genutzt.
Siegbert Kmetz
VDE NRW Forum
Das Forum ist eine mehrteilige Vortragsreihe, die von den VDE Bezirksvereinen in Nordrhein-Westfalen organisiert wird. Ziel der gemeinsamen Veranstaltungen ist der Austausch von Expertenwissen im Netzwerk sowie die Präsentation der Region als Wirtschaftsstandort.
VDE NRW Forum 2023 bei Trilux in Arnsberg
VDE NRW Forum 2022
Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Teilnehmer in kleinen Gruppen durch die Räumlichkeiten geführt und anschließend offiziell von Till Regenhardt, SB Territory Manager Central & West Germany, begrüßt. Die darauf folgende Vortragsreihe eröffnete Markus Will, Technical Solutions Architect – IoT bei Cisco, mit dem Thema „Smart Building – automatisiert und sicher“.
Gebäude sind längst keine zweckgebundenen physischen Strukturen mehr, sondern programmierbare Anwendungen, die in der Lage sind, sich schnell an neue Anforderungen anzupassen. Voraussetzung hierfür ist, dass alle erforderlichen Komponenten digital verbunden sind und damit per Software für veränderte Anforderungen angepasst werden können. Um die Rückkehr der Mitarbeitenden an den Unternehmensstandort zu gewährleisten, muss deren Sicherheit oberstes Gebot haben. Durch Technologien wie Cisco DNA (Digital Network Architecture) Spaces, die gegebene Wireless und Collaboration Lösungen als Sensorik verwendet, werden Anwendungen wie zum Beispiel Asset Management, Umgebungsüberwachung, Belegung von Büroräumlichkeiten ermöglicht. Die Arbeitsweise wird zukünftig hybrid stattfinden, d. h. bei Meetings werden Teammitglieder per Video zugeschaltet. Die Versorgung mit nachhaltiger Energie und auch die Reduktion des Energieverbrauchs zum Erreichen der Netto-Null-Emission machen Nachrüstungen und Designkonzepte für die Bürogebäude erforderlich.
Den zweiten Vortrag mit dem Thema „Arbeitswelt im Wandel – Smart Workspace“ hielt Michael Zgoll, Geschäftsführer der zgoll: GmbH.
Pandemie bedingt befindet sich die Arbeitswelt in einem drastischen Wandel. Die Arbeitsweise, wie und wo, hat sich nachhaltig verändert.
War Homeoffice vor der Pandemie eher die Ausnahme, ist es heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Unternehmen, die eine Rückkehr ihrer Mitarbeitenden in die einstigen Büros wünschen, müssen sich auf deren veränderte Erwartungshaltung einstellen. Der Ort der täglichen Arbeit ist nicht nur das Büro oder das Homeoffice, sondern kann von den Mitarbeitenden individuell und im Bereich der aktuellen Aufgaben gewählt werden. Dynamische Arbeitsflächen und Begegnungsstätten sowie Kreativbereiche, die sich für interaktives und gemeinsames Arbeiten eignen, müssen vom Unternehmen bereitgestellt werden. Und welche Möglichkeiten neue innovativ ausgestattete Büroräumlichkeiten liefern können, konnte Herr Zgoll mit einer Fahrt seines firmeneigenen Roboters durch die Demonstrationsräume der zgoll: GmbH in Korschenbroich eindrucksvoll untermalen.
Im dritten und letzten Vortrag auf diesem Forum referierte Prof. Dr. Stefan Diestel von der Universität Wuppertal zum Thema „Arbeits-/Wirtschaftspsychologie“. Die Agenda seiner Präsentation umfasste drei
Punkte:
1) Der Janus-Kopf von Homeoffice, Flexibilität undRemoteWork:
Die Digitalisierung ist der Januskopf einer Unternehmenskultur. Auf der einen Seite bietet sie beachtliche Chancen, wie zum Beispiel Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und -ort, andererseits aber auch Gefahrenpotenziale wie akute Erschöpfungszustände, niedrige intrinsische Motivation sowie passive Beteiligung an Meetings und geringe kommunikative Initiative.
2) DieRollederFührunginZeiten derPandemieundvonNewWork:
Der ausgewogene, vertrauensvolle und persönliche Austausch zwischen Mitarbeiter und Führungskraft hat bei häufigem mobilem Arbeiten positive Einflüsse auf Motivation und Leistung der Mitarbeiter.
3) Erreichbarkeit,psychischeGesundheitundMotivation:
So nutzen zum Beispiel mehr als die Hälfte der Berufstätigen ihr Smartphone außerhalb der Arbeitszeit für berufliche Angelegenheiten.
Die Auswirkungen der Erreichbarkeit über mobile Endgeräte außerhalb der Arbeitsweise sind nicht zu unterschätzen. Sie reichen von kurzfristigen Wirkungen wie Schlafstörungen, Erschöpfungszustände und Motivationsdefizite bis zu Langzeitwirkungen wie Burnout, Konflikte in Familie und Partnerschaft sowie Wechselabsichten und abnehmende Einsatzbereitschaft und Identifikation.
Die anschließende Podiumsdiskussion mit reger Beteiligung der Teilnehmer wurde – wie immer – kompetent
und leidenschaftlich von unserem VDE NRW Sprecher Ralf Berker geleitet.
Eine der wichtigen Aussagen war, dass Mitarbeiter und Führungskräfte die Anforderungen durch das New Work ganz unterschiedlich beurteilen und differenziert damit umgehen. Es geht bei New Work nicht nur um eine neue veränderte Arbeitswelt, sondern auch um einen derzeitigen und zukünftigen Führungsstil. Die vorgestellte Technik kann bei intelligentem Einsatz durch die Unternehmen bzw. deren Führungskräfte Home Office und Bürowelt effektiver vernetzen und die Führung auf Distanz vereinfachen.
Bei der abschließend von Ralf Berker geforderten Prognose in 10 Jahren lag nach Schätzung der Referenten der Home-Office-Anteil zwischen 50 und 80 Prozent.
Der „kleine Imbiss“, der die interessante Veranstaltung abrundete, wurde von allen Teilnehmern zu einem ausgiebigen Networking genutzt.
SIEGBERT KMETZ
NRW Forum 2019
Das Forum war die zehnte Veranstaltung einer mehrteiligen Vortragsreihe, die von den VDE Bezirksvereinen in Nordrhein-Westfalen organisiert wird.
Das diesjährige Forum ist eine gemeinsame Veranstaltung mit dem DVGW, dem Deutschen Verband der Gas- und Wasserwirtschaft, so dass die Teilnehmer Mitglieder beider Verbände sein werden.
Somit findet hier bereits eine „Sektorenkopplung“ auf Verbandsebene statt.
NRW Forum 2018
Das 9. VDE NRW Forum fand am 21. März 2018 unter dem Thema "Digitalisierung in der Energiewende - Intelligenz oder Unsicherheit im Netz der Zukunft?" statt. Beim diesjährigen Forum war der VDE Nordrhein-Westfalen zu Gast bei der devolo AG in Aachen.
NRW Forum 2017
Im Juni lud der VDE Nordrhein-Westfalen zum Forum „Ingenieure im Mittelstand – international, kreativ, flexibel" in die Heinz Berger Maschinenfabrik nach Wuppertal ein.
NRW Forum 2016
Ende Oktober lud der VDE Nordrhein-Westfalen zum Forum „Leben im Alter – Was moderne Technik möglich macht“ zu Gira nach Radevormwald ein.