Tanjeff Schadt referierte mit mehreren Szenarien, wie sich unterschiedliche Förderstrategien auf den Anteil der EU an den weltweiten Halbleiter-Produktionskapazitäten bis 2045 auswirken würden. Während die absolute Kapazität in jedem Szenario steigt, sinkt der Anteil am Weltmarkt durchweg, weil in anderen Regionen ebenfalls zugebaut wird.
Werden die derzeit europaweit geplanten Großprojekt-Fördervorhaben mit einem Fördervolumen von rund 21,4 Milliarden Euro berücksichtigt, rechnet der PwC-Experte mit einer Verdopplung der absoluten Produktionskapazität in der EU, was einer Verringerung des Weltmarktanteils von heute 8,1 auf 5,9 Prozent im Jahr 2045 entsprechen dürfte.
Würde zusätzlich die Förderung „verstetigt“, könnte die absolute Kapazität in der EU um den Faktor 2,5 gegenüber heute gesteigert werden; der Weltmarktanteil 2045 läge dann mit 7,4 Prozent etwas unter dem heutigen. Ein Weltmarktanteil von 20 Prozent, den die EU-Kommission eigentlich als Ziel ausgegeben hat, „braucht noch viel weitreichendere Maßnahmen, um in Erfüllung zu gehen.“
Für den Förderbetrag 21,4 Milliarden Euro hat Schadt die zusätzliche Bruttowertschöpfung berechnet. Er nannte dafür knapp 32,8 Milliarden Euro pro Jahr ab dem Jahr 2036, von denen allein 25,7 Milliarden Euro pro Jahr auf Deutschland entfielen. Außerdem seien EU-weit zusätzliche Steuereinnahmen von 7,9 Milliarden Euro pro Jahr und 65.000 Stellen zu erwarten.