Auf dem Gebiet der Sensoren sind in den letzten Jahren erhebliche technische Fortschritte erzielt worden. In Hinsicht auf Implantate oder Applikationssysteme stellt sich die Frage, inwieweit eine Kombination mit Sensoren entscheidende Vorteile für die Entwicklung der Implantate oder die Behandlung der Patienten mit sich bringen würde.
In der vorliegenden Studie wurden State-of-the-Art Sensortechnologien und damit verbundene Schlüsseltechnologien auf Basis von umfangreichen Literatur- und Datenbankrecherchen identifiziert.
Besonders bei Glukosemessungen sowie Druckmessungen in den Anwendungsfeldern Herz-Kreis- laufsystem, Ohr und Auge existieren zahlreiche technische Lösungen mit zum Teil hoher Marktreife. Durch Fortschritte in der Nanotechnologie sowie der Mikro- und Nanoelektronik und mithilfe neuer Fertigungstechniken ist es mittlerweile möglich, sehr kleine Sensoren mit sehr geringem Energieverbrauch und hoher Biokompatibilität herzustellen. Als Teil des immer stärker aufkommenden Internets der medizinischen Dinge tragen auch vernetzte Implantate mit Sensoren zur Generierung der sog. Big Data bei, die auf vielfältige Art und Weise genutzt werden können.
Die Chancen bei der Integration von Sensoren in Implantate werden aber auch durch eine Reihe technischer Herausforderungen, z.B. Energieversorgung und Langzeitstabilität, begleitet. Insbesondere erhöht sich das Risikoprofil der Produkte sowie der Entwicklungs- und Produktionsaufwand. Aber auch der regulatorische Aufwand steigt für den Hersteller, nicht zuletzt auch wegen des neuen EU-Rechtsrahmens. Bei der Entwicklung von Implantaten mit integrierten Sensoren bedarf es daher einer sorgfältigen Abwägung der in dieser Studie identifizierten Chancen und Herausforderungen. Eine Analyse der aktuellen Marktteilnehmer und Experten (Stand 2020) für Sensoren in der Medizintechnik in Deutschland und international illustriert die prinzipiellen Akteure und stellt den Entwicklungsstand des Gebietes geographisch dar.