Computertaste mit Medizintechnik-Symbolen
Martin Winzer / Fotolia
12.11.2024 Expertengruppe

Fachausschuss Medizintechnik und Gesellschaft

Der Fachausschuss untersucht ethische, ökonomische, politische und rechtliche Aspekte der Medizintechnik bzw. der Hochtechnologiemedizin und deren Wechselbeziehungen. Folgende Schwerpunkte hat der Fachausschuss dabei im Fokus:


Kontakt
Prof. Dr. Arne Manzeschke

Aktuelles:

»Widerstand ist zwecklos“ – das ist häufig zu hören, wenn es um den Prozess der Technisierung geht. Gerade in Gestalt von Künstlicher Intelligenz, Robotern, Apps und Internet erscheint sie übermächtig: Die Technik kommt ja doch, so wirkt es, weil diejenigen viel mächtiger sind, die diese Entwicklung mit großem Geld vorantreiben, und weil die Technik in ihrer Eigenart uns keine andere Wahl lässt. Wir fragen nach einem besseren Verständnis der Technisierung unserer Welt und suchen ein Verhältnis zur Technik, das Menschen ertüchtigt und nicht entmündigt.«
 
Näheres entnehmen Sie dem Flyer.

Medizintechnik und Ethik

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Ist es ethisch vertretbar, den Patienten im Computer zu modellieren (anatomisch, physiologisch, psychologisch)? Inwieweit dürfen digitale technische Systeme mit dem Zentralen Nervensystem des Menschen, insbesondere mit dem Gehirn, verknüpft werden? Gibt es Grenzen für eine solche Verknüpfung? Wenn ja, wo liegen diese? Welche Auswirkungen haben die neuen Technologien in der Medizin auf die Arbeitsweise des Arztes, z. B. des Chirurgen? Welche ethischen Anforderungen werden an den Medizintechniker gestellt? Wie kann man diese Anforderungen in ethischen Leitlinien formulieren? Über diese oder ähnliche Fragen wird der Fachausschuss reflektieren.

Medizintechnik und Ökonomie

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Der ökonomische Druck auf das Gesundheitswesen nimmt permanent zu. Als Ursachen für die finanzielle Misere im Gesundheitswesen wird neben den demographischen Verwerfungen vor allem auch die zunehmende Technologisierung der Medizin (Hochtechnologiemedizin) verantwortlich gemacht. Sprengt die Hochtechnologiemedizin die Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme? Oder muss nicht vielmehr weiter in die Gesundheitsindustrie und damit auch in die Medizintechnik investiert werden, um Wachstum und Beschäftigung zu erreichen und international konkurrenzfähig zu bleiben? Wie kann man die Effizienz des Einsatzes von Medizintechnik erhöhen? Welche Auswirkungen haben die neuen Abrechnungsformen (DRG) auf diese Prozesse?

Medizintechnik und Politik

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Die Politik schafft die wesentlichen Rahmenbedingungen für das Gesundheitswesen und damit direkt oder indirekt auch für die Entwicklung und den Einsatz neuer medizintechnischer Verfahren. Es gilt auf der einen Seite, diese Rahmenbedingungen zu kennen und auszuloten, auf der anderen Seite aber auch nach Möglichkeiten zu suchen, Einfluss auf die Politik, also Einfluss auf diese Rahmenbedingungen zu nehmen.

Medizintechnik und Recht

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Die Einführung neuer medizintechnischer Verfahren erfordert auch eine rechtliche Bewertung dieser Verfahren. In einem Workshop in Berlin im Jahre 2006 wurden beispielsweise rechtliche Aspekte der Telemedizin breit diskutiert und auch publizistisch in einer Buchausgabe dokumentiert. In dieser Art sollen auch andere Methoden der Hochtechnologiemedizin einer rechtlichen Betrachtung unterzogen werden.

Medizintechnik und Kunst

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Medizin, Technik und Medizintechnik sind auch Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung. Während die Medizin und die Technik u. a. in der Bildenden Kunst durch Publikationen und Ausstellungen schon häufig gewürdigt wurden, fehlen entsprechende Aktivitäten für die Medizintechnik. Ziel ist es, Themen zur Rezeption der Medizintechnik in der Kunst anzuregen, deren Bearbeitung zu unterstützen und die Ergebnisse publizistisch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Zusammenarbeit mit kunsthistorischen wissenschaftlichen Einrichtungen wird dabei angestrebt.

Ziele

Der Fachausschuss hat zum Ziel, ethische, ökonomische, politische und rechtliche Aspekte der Medizintechnik bzw. der Hochtechnologiemedizin, vor allem aber deren Wechselbeziehungen, zu untersuchen und entsprechende Erkenntnisse und Problemstellungen den Akteuren in der Medizin, der medizintechnischen Forschung, der medizintechnischen Industrie und der interessierten und potentiell betroffenen Öffentlichkeit durch Veranstaltungen und Publikationen zugänglich zu machen. Ziel des Fachausschusses ist weiterhin die Rezeption der Medizintechnik bzw. der Hochtechnologiemedizin in der Kunst, vornehmlich der Malerei, der Graphik und der Literatur zu untersuchen und zu reflektieren.

Der Fachausschuss Medizintechnik und Gesellschaft will seine Ziele u. a. erreichen durch:

  • ein multidisziplinäres Netzwerk von Experten aus den Bereichen Medizin, Natur- und Technikwissenschaften, Gesundheitsökonomie, Rechtswissenschaften, Politik, Kunstgeschichte, Philosophie und Industrie, vornehmlich Mitgliedern des Fachausschusses,
  • die Organisation und die wissenschaftliche Leitung der Dresdner Palaisgespräche, die aktuelle und visionäre Themen der Hochtechnologiemedizin aufnehmen und diese interdisziplinär und öffentlich diskutieren,
  • die Organisation und die wissenschaftliche Leitung von Workshops und Symposien zu relevanten Themen des Fachausschusses,
  • die Organisation von Special Sessions zum Themenkreis "Medizintechnik und Gesellschaft" bei den Jahrestagungen der DGBMT, der ÖGBMT und der SGMT bzw. bei den Dreiländertagungen,
  • die Zusammenarbeit mit anderen Fachausschüssen des DGBMT zu speziellen Fragestellungen,
  • die Unterstützung von/bei einschlägigen Forschungsprojekten,
  • Publikationen, vor allem in der Buchserie "Health Academy".