Blitzschutz bei Veranstaltungen

Veranstaltungen bei Gewitter

| VDE
31.03.2025 Fachinformation

Blitzschutz bei Veranstaltungen

Bei Open-Air-Veranstaltungen kommt es immer wieder zu schweren Blitzunfällen mit Verletzten und Toten, denn im Freien sind Personen bei Gewitter besonders gefährdet.

Diese VDE Information erläutert die Gefährdungen bei Gewitter und zeigt mögliche Schutzziele und Schutzmaßnahmen für Veranstaltungen und Zuschaueranlagen auf. Die Grundsätze für die Sicherheitskonzeption sowie für die Planung temporärer und dauerhafter Blitzschutzmaßnahmen werden in Anhängen detailliert beschrieben.

Die VDE Information wurde erarbeitet für Veranstalter, Planer für Veranstaltungssicherheit, Verantwortliche und Fachkräfte, Errichter und Betreiber von Versammlungsstätten und Behörden. Außerdem sind Blitzschutz-Fachkräfte angesprochen, die mit der Planung, Umsetzung und Prüfung von Blitzschutzmaßnahmen für Veranstaltungen betraut sind.

Zur Unterstützung dieser Personen bei der Umsetzung dient das Seminar "Blitzschutz bei Open-Air-Veranstaltungen" [1].


www.vde.com/blitzschutz-bei-veranstaltungen

Kontakt
VDE e.V.
Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (VDE ABB)
Geschäftsstelle
Merianstraße 28
63069 Offenbach am Main

Tel. +49 69 6308-324
Fax: +49 69 6308-9820
www.vde.com/blitzschutz-kontakt
Themen


Inhalt

VDE Information Blitzschutz bei Veranstaltungen

1    Einleitung
1.1    Begriffe
1.2    Gefährdung durch Blitze
1.3    Grundlage für baulichen Blitzschutz
1.4    Abgrenzung von temporärem zum baulichen Blitzschutz
1.5    Qualifikation und Auswahlverantwortung

2    Gefährdungsbeurteilung
2.1    Schutzziele
2.2    Schadensausmaß
2.3    Eintrittswahrscheinlichkeit

3    Blitzschutz-Maßnahmen
3.1    Organisatorische Maßnahmen
3.2    Technische Maßnahmen

4    Weiterführende Literatur, Links und Normen, Richtlinien

5    Anhänge

Hinweis, Herausgeber


Außerdem

Weiterbildung "Blitzschutz bei Open-Air-Veranstaltungen" + "VDE qualifizierte Person für Blitzschutz bei Veranstaltungen"

Wer steht hinter diesem Thema im VDE?

Zusätzliche Informationen



VDE Information Blitzschutz bei Veranstaltungen

1    Einleitung

Um ein einheitliches Verständnis für die folgenden Erläuterungen zu erzielen, werden vorab die wichtigsten Begriffe erläutert.

Zur Vereinfachung der Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet, mit dem alle Geschlechter angesprochen werden.

2    Gefährdungsbeurteilung

In dieser VDE Information wird die folgende generelle Vorgehensweise für die Beurteilung der Blitzgefährdung bei Veranstaltungen empfohlen.

3. Blitzschutz-Maßnahmen

3.1 Organisatorische Maßnahmen

4    Weiterführende Literatur, Links und Normen, Richtlinien

[1] VDE e.V.: Weiterbildung Blitzschutz bei Open-Air-Veranstaltungen. www.vde.com/seminar-blitzschutz-bei-veranstaltungen

[2] VDE e.V.: Wie wirken Blitze?  www.vde.com/wie-wirken-blitze 

[3] VDE e.V.: Unfälle durch Blitzeinwirkung - Pathophysiologie, Präklinische Notfallmedizin, Akut- und Spätfolgen. www.vde.com/unfaelle-durch-blitzeinwirkung , 2012.

[4] Fachkommission Bauaufsicht der Bauministerkonferenz: Musterverordnung über den Bau und Betrieb von Versammlungsstätten (Muster-Versammlungsstättenverordnung – MVStättVO). 2014. https://bauministerkonferenz.de/verzeichnis.aspx?id=991&o=759O986O991

[5] Fachkommission Bauaufsicht der Bauministerkonferenz: Musterbauordnung (MBO). 2023. https://bauministerkonferenz.de/verzeichnis.aspx?id=991&o=759O986O991

[6] Normenreihe DIN EN 62305 (VDE 0185-305): Blitzschutz. VDE Verlag, Berlin, www.vde-verlag.de oder Beuth-Verlag, Berlin, www.beuth.de 

[7] J. Graubner (Leipziger Messe GmbH, Leipzig): Notwendigkeit von temporären Blitzschutz bei Open-Air-Veranstaltungen, 15. VDE Blitzschutztagung (VDE-Fachbericht 80), VDE-Verlag, 2023.

[8] M. Öhlhorn, Vabeg Eventsafety Deutschland GmbH, Donauwörth; T. Raphael, VDE e.V., Frankfurt; A. König, OBO Bettermann GmbH & Co. KG, Menden: Blitzschutz bei Veranstaltungen und Versammlungen. 10. VDE/ABB-Blitzschutztagung (VDE-Fachbericht 70), VDE-Verlag, 2013.

[9] Landeshauptstadt München: Veranstaltungssicherheit - Leitfaden für Feuerwehr, Sicherheitsbehörde und Polizei sowie Veranstalter und deren Sicherheitsdienstleister. 2015, https://stadt.muenchen.de/infos/veranstaltungssicherheit.html 

[10] Erstinstanzliches Urteil im Prozess um Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld wegen Verstoßes gegen Verkehrssicherungspflichten: https://openjur.de/u/2444839.html

[11] VDE e.V.: VDE qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen: www.vde.com/blitzschutz-fachkraefte

[12] VDI: VDI 4062 Evakuierung von Personen im Gefahrenfall/Gefahrenabwehr. https://www.vdi.de/richtlinien/details/vdi-4062-evakuierung-von-personen-im-gefahrenfall

[13] Verein zur Förderung der Sicherheit von Großveranstaltungen (VFSG) e. V.: Der BaSiGo-Guide. https://basigo.vfsg.org

[14] Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): ASR A1.3 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung. https://www.baua.de/DE/Angebote/Regelwerk/ASR/pdf/ASR-A1-3 

[15] VDE e. V.: Blitzschutzsystem: Das müssen Sie wissen. www.vde.com/blitzschutzsystem 

[16] VDE e.V.: Überspannungsschutz und Innerer Blitzschutz. www.vde.com/ueberspannungsschutz-und-innerer-blitzschutz


Weitere themenspezifische Literaturhinweise und Links befinden sich in den Anhängen.

Alle Links wurden abgerufen am 31.03.2025



5    Anhänge

Hinweis

Icon Bitte beachten
VDE

Diese VDE Information enthält allgemeine technische Empfehlungen zum Blitz- und Überspannungsschutz. Eine eigene Überprüfung der jeweils erforderlichen Handlungsweise durch den Nutzer bleibt daher immer unentbehrlich.

Der VDE hat diese VDE Information mit großer Sorgfalt verfasst. Dennoch kann der VDE weder eine explizite noch eine implizite Gewährleistung für die Korrektheit, Vollständigkeit oder Aktualität des Dokuments übernehmen. Die Anwendung dieses Dokuments geschieht in dem Bewusstsein, dass der VDE für Schäden oder Verluste jeglicher Art nicht haftbar gemacht werden kann.

Die Blitzschutznormen (u. a. DIN EN 62305) werden erarbeitet vom Komitee 251 Blitzschutzsysteme und Blitzschutzbauteile der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE. Es wird empfohlen, die Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum anzuwenden.
Bezug: VDE VERLAG GMBH oder Beuth-Verlag GmbH

Diese VDE Information wurde unter der Lizenz CC BY 4.0 DE veröffentlicht.

Herausgeber

Dieses Merkblatt wurde erarbeitet und herausgegeben von VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V., Ausschuss Blitzschutz und Blitzforschung (VDE ABB), Unterausschuss Blitzschutz bei Veranstaltungen.

Diese VDE Information ersetzt die vorherige Ausgabe „Blitzschutz bei Veranstaltungen und Versammlungen“ (2014) inklusive Anhänge.


Anhang "Günstiger Boden" zur Verringerung der Personengefährdung

Zielgruppen: Planer für Veranstaltungssicherheit, VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Blitzschutz-Fachkräfte

Eine Personengefährdung ist immer dann groß, wenn die Person eine Spannung abgreifen kann und es dadurch zu einem Stromfluss über den Menschen kommt (Bild Gefährdung durch Schrittspannung | VDE). Zur Verringerung der Personengefährdung dienen somit alle Maßnahmen, um eine durch Blitze hervorgerufene Spannung so gering wie möglich zu halten. Dabei sind sowohl elektrisch leitende als auch elektrisch isolierende Bodenaufbauten oder -beläge vorteilhaft.


Elektrisch isolierend - elektrisch leitend

Als elektrisch isolierend gelten 

  • ein Bodenbelag mit verdichtetem Asphalt, 5 cm Dicke,
  • ein aufgeständerter und unterlüfteter Holzboden, mindestens 10 cm Höhe, möglichst auf wasserdurchlässigem Grund 

Bei temporären Veranstaltungen bieten isolierende Matten, die überlappend verlegt sind, einen gewissen Schutz. Die isolierende Wirkung sinkt allerdings bei Feuchtigkeit und Verschmutzung.

Als elektrisch leitend gelten im Veranstaltungsbereich metallene Bodenplatten oder Gittermatten, die ineinandergreifen oder elektrisch leitend verbunden sind. Optimal ist ein Abschluss der metallenen Bodenfläche mit einer Reihe Gummimatten (oder ähnlich isolierendem Material), um die am Rande erhöhten Schrittspannungen nicht wirksam werden zu lassen.


Potentialsteuerung

Bei dauerhaft genutzten Veranstaltungsflächen ist eine "Potentialsteuerung" sinnvoll. Darunter versteht man zusätzliche Erdungsleiter, die im Boden verlegt sind. Der empfohlene Werkstoff ist Edelstahl V4A z. B. Werkstoffnr. 1.4571.

Bei einem Boden mit Metallelementen werden die metallenen Elemente mit der Erdungsanlage verbunden.

Bei Flächen ab 200 m² wird die Potentialsteuerung durch Leiter erreicht, die

  • in Gitterform mit einer Maschenweite von maximal 1 m angeordnet und
  • an jeder Kreuzungsstelle miteinander verbunden sind,
  • in geringer Tiefe bis maximal 0,25 m eingebracht werden,
  • die zu schützende Fläche an allen Seiten um 1 m überragen (Bild).

Bei Flächen kleiner 200 m² werden feinmaschige Metallgitter (Maschenweite maximal 0,25 m, Stabdurchmesser mindestens 3 mm) verwendet (Bild Potentialsteuerung für Schutzhütten (Foto, Prinzipgrafik) | Fritz Mauermann, Dehn).

Das Metallgitter sollte alle 4 m, mindestens an allen Ecken, mit der Erdungsanlage verbunden werden.

Andere Maschenweiten können durch eine detaillierte Berechnung der Schrittspannung mit Computerprogrammen ermittelt werden. 

Wenn Ableitungen an anderer Stelle als an den Rändern des Metallgitters (sogenannte innere Ableitungen) vorgesehen sind, ist eine detaillierte Berechnung unbedingt erforderlich.

Weiterführende Literatur

[1] M. Weckmer, MCW events, Schwabmühlhausen: Blitzschutzmaßnahmen bei Open-Air-Veranstaltungen auf nicht isolierenden/leitenden Böden. 11. VDE/ABB-Blitzschutztagung (VDE-Fachbericht 72), VDE-Verlag, 2015.

[2] VDE e.V.: VDE Information Blitzschutz von Schutzhütten www.vde.com/blitzschutz-von-schutzhuetten 

Alle Links abgerufen am 31.03.2025

Anhang Auswahl der Blitzschutzklasse bei Veranstaltungen

Zielgruppen: Planer für Veranstaltungssicherheit, VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Blitzschutz-Fachkräfte

Bei der Planung eines Blitzschutzsystems wird eine Blitzschutzklasse (BSK) festgelegt, sofern diese nicht seitens des Veranstalters, einer Genehmigungsbehörde o. ä. vorgegeben wurde.

Die Blitzschutzklasse drückt die "Qualität" eines Blitzschutzsystems aus. Im Vergleich mit Schulnoten entspricht

  • Blitzschutzklasse I: sehr gut 
  • Blitzschutzklasse II: gut
  • Blitzschutzklasse III: befriedigend (Standard für viele Gebäudearten)
  • Blitzschutzklasse IV: ausreichend (wird in Deutschland nicht angewendet)

Je höher die Blitzschutzklasse gewählt wird, desto höher ist das Schutzziel und umso aufwändiger fallen die Schutzmaßnahmen aus, was sich auch in den Kosten niederschlägt.

Bei vielen Gebäudearten wird die Blitzschutzklasse III gewählt; das entspricht einer Einfangwahrscheinlichkeit von 91% aller Blitze (Tabelle Minimale Blitzströme, Einfangwahrscheinlichkeiten und Blitzkugel-Radien in Abhängigkeit von der Blitzschutzklasse | VDE). Die Einfangwahrscheinlichkeit gibt physikalisch die Wahrscheinlichkeit an, dass Erdblitze mit Blitzströmen größer oder gleich dem angegebenen Wert mit einem Blitzschutzsystem sicher eingefangen werden.

Bei Veranstaltungen im Freien sind Personen vor allem durch den Direktschlag bedroht. Im Vergleich mit Gebäuden ist davon auszugehen, dass bereits bei vergleichsweise kleinen Blitzströmen nicht akzeptable Personenschäden auftreten können. Dem zufolge wäre die Blitzschutzklasse I oder II anzusetzen, da derartige Blitzschutzsysteme kleinere Blitze "einfangen" können.

Einfluss vorhandener Fangeinrichtungen auf die Änderung der Einfangwahrscheinlichkeit beim Wechsel von BSK I auf BSK III

Der Vergleich der Einfangwahrscheinlichkeiten zeigt, dass der Wechsel von Blitzschutzklasse I zu Blitzschutzklasse III rechnerisch zu einer Verringerung um 8% führt, d. h. Blitzströme zwischen 3 und 10 kA werden weniger sicher eingefangen. 

Die Effektivität eines Blitzschutzsystems hängt jedoch auch von der Ausführung der Fangeinrichtungen ab. Die Auswirkung des Übergangs von Blitzschutzklasse I auf III lässt sich grafisch mit dem Blitzkugelverfahren abschätzen. Dazu ist zunächst die geschützte Fläche mit einer Blitzkugel entsprechend Blitzschutzklasse III zu ermitteln, z. B. 100.000 m² = 100% der Fläche geschützt. 

Danach wird die Fläche ermittelt, die mit derselben Fangeinrichtung bei der Verwendung einer kleineren Blitzkugel, die Blitzschutzklasse I entspricht, geschützt wäre, z. B. 70.000 m² = 70% der Fläche. Wenn die „kleinen Blitzströme“ im geschützten Bereich nach Blitzschutzklasse I auftreten, werden diese „eingefangen“. Nur wenn diese Blitzströme in den nicht mit Blitzschutzklasse I geschützten 30% der Veranstaltungsfläche auftreten, kann ein Blitz an den Fangeinrichtungen vorbei einschlagen. In der Gesamtbetrachtung sinkt somit die Effektivität eines Blitzschutzsystems der Blitzschutzklasse III im Vergleich mit dem einer Blitzschutzklasse I um 8% × 30% = 2,4%.

Diese Zuordnung der Blitzschutzklasse III findet sich beispielsweise in [2], hier für Veranstaltungen im Freien mit mehr als tausend Besuchern.

Literatur, Links, Normen

[1]    DIN EN 62305-1 (VDE 0185-305-1):2011 Blitzschutz – Teil 1: Allgemeine Grundsätze

[2]    Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV): Richtlinie VdS 2010 "Risikoorientierter Blitz- und Überspannungsschutz", 2021-02, https://shop.vds.de/download/vds-2010 

[3]    Kern, A., Schelthoff, C.; Mathieu, M.: Die dynamische Blitzkugel. Das Elektrohandwerk (de), 13-14/2010, S. 24 – 29, Hüthig-Verlag,   https://www.ili.fh-aachen.de/ilias.php?baseClass=ilrepositorygui&cmd=sendfile&ref_id=246210 

[4]    VDE e.V.: Schutzbereich von Fangeinrichtungen des Äußeren Blitzschutzes - das Blitzkugel-Verfahren. In: Fangeinrichtungen als Teil des Äußeren Blitzschutzes: Das müssen Sie wissen. www.vde.com/blitzschutz-fangeinrichtungen 

Alle Links abgerufen 31.03.2025

Anhang Blitzdichte und deren Verwendung beim Blitzschutz für Veranstaltungen

Zielgruppen: Planer für Veranstaltungssicherheit, VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Blitzschutz-Fachkräfte

Die Blitzdichte (Bild Ausgabe der Blitzdichte als Landkarte | ALDIS/BLIDS bearbeitet durch VDE ) ist eine Kennzahl, die in der Risikobewertung nach VDE 0185-305-2 "Blitzschutz Teil 2: Risiko-Management " [1] verwendet wird. Sie gibt für einen vorgegebenen Ort die durchschnittliche Anzahl an Erdblitzen pro Quadratkilometer und Jahr an.


Gewitter finden in Zentraleuropa hauptsächlich in den Sommermonaten statt. Daher hat diese generelle Kennzahl, die für ein grobes räumliches Raster das gesamte Jahr betrachtet, für die Veranstaltungsplanung keine Aussagekraft. Die Blitzdichte kann nicht für die Beurteilung der Blitzgefährdung von kleinräumigen und temporär genutzten Veranstaltungsgeländen genutzt werden.

Literatur, Links, Normen

[1]    DIN EN 62305-2 (VDE 0185-305-2) Blitzschutz – Teil 2: Risiko-Management
[2]    VDE e.V.: VDE Blitzdaten Service, www.vde.com/blitzdaten 
[3]    OVE/ALDIS: Blitzdichte abfragen: https://www.aldis.at/blitzschutz/blitzdichte-fuer-risikobewertung-nach-ove/oenorm-en62305-2/abfrage/ 

Alle Links abgerufen 31.03.2025

Anhang Blitzschutz für Zeltbauten

Zielgruppen: Veranstalter, Betreiber von Versammlungsstätten, Planer für Veranstaltungssicherheit, VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Blitzschutz-Fachkräfte, Behörden

Bei Zeltbauten mit Metallkonstruktion (Bild Zeltbau der Technischen Universität Dresden | Bybbisch94, Christian Gebhardt, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons) muss sichergestellt sein, dass im Falle eines Blitzeinschlags in die Metallkonstruktion die Blitzströme in die Erde abgeleitet werden. Die folgenden Hinweise zeigen typische Maßnahmen auf.


1.    Getrennter Blitzschutz

Optimal ist es, wenn ein Blitz erst gar nicht in einen Zeltbau einschlagen kann. Dies wird erreicht durch 


2.    Metallene Dachkonstruktion als Fang- und Ableitungseinrichtung

Die Metallkonstruktionsteile (Dachbereich, Stützen) können als Bestandteil eines Blitzschutzsystems betrachtet werden, sofern sie durchverbunden sind und Querschnitte entsprechend der Blitzschutznorm [1] aufweisen. Parallele Streben und Stützen müssen in einem Abstand von maximal 15 m angeordnet sein (das entspricht der im Blitzschutz üblichen Maschenweite von 15 m x 15 m). Ein Standsicherheitsnachweis nach DIN EN 13782 oder DIN 4112 ist erforderlich.

Die Abdeckung der Metallkonstruktion durch eine (elektrisch isolierende) Zeltplane ist für die Wirkung als Fangeinrichtung nicht relevant. Ein Nachweis über die Schwerentflammbarkeit der Zeltplane (nach DIN 4102-1 und EN 13501-1) sollte vorliegen.


3.    Boden

Holzboden gilt als isolierend und verringert die Personengefährdung bei Blitzschlag - siehe VDE Information Blitzschutz bei Veranstaltungen, Anhang Günstiger Boden.

Kassettenboden ist ebenfalls ein günstiger Boden (Bild Zeltbau mit Kassettenboden | Röder Zelt- und Veranstaltungsservice). Die metallenen Zeltstützen, die als Ableitungen dienen, müssen mit dem Kassettenboden elektrisch verbunden werden z.B. durch Einstecken oder Auflegen. Andernfalls sind Verbindungen mit den Stützen mit mindestens 16 mm² Cu oder gleichwertig herzustellen. Wenn ein Boden aus mehreren Teilen besteht, müssen diese untereinander mehrfach mit mindestens 6 mm² Cu oder gleichwertig verbunden werden.

Erdböden und andere poröse, wasserdurchlässige Beläge wie z. B. Kunstrasen sind in Hinblick auf Schrittspannungsgefährdung schwierig zu bewerten, da sie aus Blitzschutzsicht weder eindeutig leitend noch isolierend sind. Dies gilt auch für Kies-, Splitt-, Schotter- und Sandschichten.


4.    Erdungsanlage

Wenn Einzelstützen nicht miteinander metallen verbunden sind, muss für jede Stütze mindestens ein Zeltanker von mindestens 80 cm Länge eingebracht werden.

Wenn die Stützen auf Erdbodenniveau untereinander metallen verbunden sind, dann wird ein Zeltanker von mindestens 80 cm Länge pro 40 m Umfang vorgesehen werden, mindestens zwei pro Zelt. Die Zeltanker sollen möglichst gleichförmig über den Umfang des Zeltes verteilt werden und nicht am Eingangsbereich platziert werden.

Wenn die Stützen ohne Zeltanker befestigt werden (Ballastieren), müssen die Stützen auf Erdbodenniveau miteinander metallen verbunden sein. Pro 40 m Umfang soll eine Verbindung zu einem Erder (jedoch mindestens zwei Erder pro Zelt) vorgesehen werden. 

Als Erder gelten beispielsweise

  • Zeltanker von mindestens 80 cm Länge
  • Erder von mindestens 2,5 m Länge im Erdreich
  • fest installierte, externe Erdungspunkte (z. B. in Medienschächten)
  • Erdungsanlagen von nahen Gebäuden; angeschlossen mit einem Erdungsleiter mit mind 50 mm² Cu (bei mechanisch geschützter Verlegung 25 mm² Cu)

Wenn Erdanker verwendet werden, sind vorhandene Erdungsanlagen / Erdungsanschlüsse an die metallene Zeltkonstruktion als zusätzliche Erdung anzuschließen.


5.    Blitzschutz-Potentialausgleich - Haupterdungsschiene

Von außen eingeführte Rohre und Kabel werden auf Erdniveau an die Haupterdungsschiene des Zeltes angeschlossen. Dies betrifft auch den Schutzleiter der Elektroverteilung (Verbindungsleiter mind. 10 mm² Cu).

Metallene Installationen im Zeltinneren wie z. B. Bühnen und Schrankaufbauten, Lüftungs- sowie Klimaleitungen, Stiegen- und Tribünenkonstruktionen, Rohrleitungen werden ebenfalls an die Haupterdungsschiene angeschlossen.

Die Haupterdungsschiene selbst wird mit der Erdungsanlage verbunden (z. B. durch 16 mm² Cu-Leiter).

Sicherheitstechnische Einrichtungen, insbesondere solche mit Kabeln, müssen wirksam gegen Überspannung geschützt werden, i. d. R. mit Überspannungsschutzgeräten. Diese müssen für die am Einsatzort auftretende Belastung (Teilblitzströme, Überspannungen) und dem Schutzziel (siehe VDE Information Blitzschutz bei Veranstaltungen, Abs. 2.1) ausgelegt sein. Ein derartiger Schutz wird zumindest für betriebsrelevante Infrastruktur wie Kassensysteme empfohlen.

Alternativ können redundante Sicherheitssysteme aufgebaut werden z. B. Megaphone für Durchsagen, (mobile) unabhängige Beleuchtungsanlagen.


6.    Abstand

Personen im Inneren des Zeltes sollen seitlich und oben mindestens 15 cm Abstand zu der Metallkonstruktion des Zeltbaus einhalten. 

Das gilt auch für metallene oder elektrische Einrichtungen im Inneren der Zelte. Kann der Abstand nicht eingehalten werden, kann es bei einem Blitzeinschlag zu einem unkontrollierten Blitzüberschlag von der Metallkonstruktion auf die Einrichtung und damit zu Teilblitzströmen im Inneren des Zeltes kommen. 

Wenn der Blitzüberschlag auf einzelne Einrichtungen innerhalb des Zeltes als nicht zulässig bewertet wird, dann müssen diese Einrichtungen mit einer Potentialausgleichsleitung (16 mm² Cu) auf möglichst kurzem Wege mit der Metallkonstruktion des Zeltbaus verbunden werden. Dasselbe ist auf Erdniveau mit der geerdeten metallenen Bodenkonstruktion (Kassettenboden) nötig. Diese Verbindung wird damit Teil des oben genannten Blitzschutz-Potentialausgleichs.


7.    Zeltbauten ohne metallene Tragkonstruktion 

Diese bieten keinen Schutz vor Blitzeinwirkungen. Die Gefährdung von Personen ist wie im Freien.


8.    Weiterführende Literatur, Links und Normen, Richtlinien

[1]    DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3): Blitzschutz - Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen

Anhang Blitzschutz-FMEA für Freiflächen

Zielgruppen: Veranstalter, Betreiber von Versammlungsstätten, Planer für Veranstaltungssicherheit, VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Blitzschutz-Fachkräfte, Behörden

In einer Blitzschutz-FMEA (englisch Failure Mode and Effects Analysis, deutsch Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse oder kurz Auswirkungsanalyse) werden die

  • unterschiedlichen Blitzeinwirkungen
  • typische gefährdete Bereiche
  • der potenzielle Personenschaden, ausgedrückt in Anzahl Toter, schwerverletzter und verletzter Personen sowie
  • mögliche Schutzmaßnahmen

für Freiflächen auf dem Veranstaltungsgelände (Bild Stadtfest Öhringen | Michael Öhlhorn) betrachtet (Tabelle Gefährdungen durch Blitze, gefährdete Bereiche und mögliche Schutzmaßnahmen | VDE).

Tabelle Gefährdungen durch Blitze, gefährdete Bereiche und mögliche Schutzmaßnahmen

Gefährdung: Potenzieller Personenschaden

Typische gefährdete Bereiche

Mögliche Schutzmaßnahmen

Direkter Blitzschlag:

  • Ein bis wenige Tote
  • Ein bis wenige Schwerverletzte
  • Freiflächen, Wege
  • nicht überdachte Verkaufsstätten oder Fahrgeschäfte
  • Dächer von Gebäuden oder Tribünen
  • Gebäude ohne Metallkonstruktionen 
  • Geschützte Bereiche herstellen durch Fangeinrichtungen *1

Ist ein technischer Schutz nicht möglich:

  • Rechtzeitige Räumung in geschützte Bereiche wie z. B. Autos, Gebäude, Garagen, Hallen, Scheunen mit Blitzschutzsystem, Flugzeughangar

Blitzüberschlag:

  • Ein bis wenige Tote
  • Ein bis wenige Schwerverletzte

Nähe von Objekten, die von Blitzen direkt getroffen oder in denen Blitze zur Erde abgeleitet werden können:

  • Bäume
  • Ableitungen von Blitzschutzsystemen, metallene Zeltkonstruktionen (außerhalb der Zelte)
  • Abschrankungen, Bauzäune, Barrikaden
  • stationäre oder mobile Lichtmasten, Fahnenstangen, Traversenkonstruktionen, Mobilkrane, Hebebühnen
  • Leuchtballons an Drahtseilen, Lichterketten
  • Metallene Konstruktionen: für einen durchgehenden Stromfluss miteinander verbinden und an mehreren Stellen mit einer Erdungsanlage verbinden; Barrieren aufstellen *3
  • nicht metallene Konstruktionen z. B. hölzerner Fahnenmast: Barrieren aufstellen *3

Ist dies nicht möglich:

  • Warnschilder anbringen
  • in Durchsagen auffordern (bei akutem Gewitter): Abstand zu Masten, Bäumen, Metallteilen und zu Nachbarn einhalten; Wiesen verlassen und asphaltierte Wege aufsuchen
  • wenn viele Objekte existieren, von denen ein Überschlag auf Personen(gruppen) ausgehen kann: räumen

Berührungsspannung:

  • Ein bis wenige Schwerverletzte
  • Einige Verletzte

Wie Blitzüberschlag, nur „Bäume“ entfällt

  • Metallene Konstruktionen: für einen durchgehenden Stromfluss miteinander verbinden und an mehreren Stellen mit einer Erdungsanlage verbinden; entweder isolierende Umhüllung anbringen (z. B. bei Ableitungen) oder Barrieren aufstellen *3
  • leitender oder isolierender Boden *2 verwenden

Ist dies nicht möglich:

  • Warnschilder anbringen
  • in Durchsagen auffordern (bei akutem Gewitter): Abstand zu Masten, Bäumen, Metallteilen und zu Nachbarn einhalten; Wiesen verlassen und asphaltierte Wege aufsuchen

Schrittspannung:

  • Viele Verletzte

Wie Blitzüberschlag

  • isolierender Fußboden (z. B. 5 cm dicker Asphalt) oder metallene, durchverbundene Bodenschutzsysteme verwenden
  • bei allen anderen Böden Barrieren aufstellen *3
  • in Durchsagen auffordern (bei akutem Gewitter): Abstand zu Metallteilen wie Masten, Zeltkonstruktion einhalten; andere Personen nicht berühren; Wiesen verlassen und asphaltierte Wege aufsuchen

Überspannung:

  • Einige bis viele Verletzte, wenn Personen bei Ausfall der technischen Systeme unkontrolliert reagieren
  • Technische Anlagen und Geräte, die der sicheren Durchführung der Veranstaltung dienen, z. B. Stromversorgungseinheiten (Transformatoren, Generatoren)
  • Kabeltrassen mit einer Vielzahl an Strom- / Daten- / sonstigen Kabeln
  • Kabel entlang von Metallkonstruktionen, die von Blitzen durchflossen werden
  • Überspannungsschutzgeräte (SPD) zumindest bei sicherheitstechnischen Systemen einbauen, empfehlenswert auch bei Einrichtungen der betriebsrelevanten Infrastruktur
  • Alternativ: redundante Sicherheitssysteme aufbauen z.B.
    • Megafone für Durchsagen
    • (mobile) unabhängige Beleuchtungsanlagen


*1 siehe Anhang Fangeinrichtungen für den Blitzschutz bei Veranstaltungen

*2 siehe Anhang "Günstiger" Boden für den Blitzschutz bei Veranstaltungen

*3) siehe Tabelle Mindestabstände zur Verringerung der Personengefährdung

Mindestabstände zur Verringerung der Personengefährdung

GefährdungMindestabstandAbhängigkeit
Blitzüberschlag1 mbei mehreren Ableitungen z. B. bei Metallkonstruktion (Bühne, Zelt, FOH …)
3 mnur 1 Ableitung z. B. Lichtmast vorhanden
3 mbei nichtmetallenen Objekte z. B. Bäume
Berührungsspannung1 mgilt immer
Schrittspannung *0 mbei isolierendem Boden z. B. 5 cm Asphalt, metallenen Bodenschutzplatten, Zelt-Kassettenboden
2,5 m
2,8 m
3,3 m
3,2 m
1,5 m
2,0 m
Kies 0-30 feucht (200 Ωm)
Sand feucht (300 Ωm)
Sand trocken (1500 Ωm)
Schotter + Betonplatten trocken (1000 Ωm)
Wiese feucht (50 Ωm)
Wiese trocken (100 Ωm)

* Die Abstände wurden berechnet unter den Annahmen: belastete Schrittspannung, Körperwiderstand 1 kΩ, Schrittspannungs-Grenzwert 25 kV, Schrittweite 0,7 m, Blitz-Stoßstrom 20 kA

Anhang Blitzschutzplan für Veranstaltungen

Zielgruppen: Planer für Veranstaltungssicherheit, VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Blitzschutz-Fachkräfte

Der Blitzschutzplan ist eine grafische Darstellung der durch Blitzeinwirkungen gefährdeten Bereiche eines Veranstaltungsgeländes (Bild Beispiel eines Blitzschutzplans mit Kennzeichnung blitzgefährdeter und -geschützter Bereiche | VABEG Eventsafety). Er unterstützt die Fachplaner Veranstaltungssicherheit bei der Festlegung eventuell notwendiger Schutzmaßnahmen.

Dieses Dokument beschreibt die typische Vorgehensweise bei der Erstellung eines Blitzschutzplans.

Mindestabstände zur Verringerung der Personengefährdung

GefährdungMindestabstandAbhängigkeit
Blitzüberschlag1 mbei mehreren Ableitungen z. B. bei Metallkonstruktion (Bühne, Zelt, FOH …)
3 mnur 1 Ableitung z. B. Lichtmast vorhanden
3 mbei nichtmetallenen Objekte z. B. Bäume
Berührungsspannung1 mgilt immer
Schrittspannung *0 mbei isolierendem Boden z. B. 5 cm Asphalt, metallenen Bodenschutzplatten, Zelt-Kassettenboden
2,5 m
2,8 m
3,3 m
3,2 m
1,5 m
2,0 m
Kies 0-30 feucht (200 Ωm)
Sand feucht (300 Ωm)
Sand trocken (1500 Ωm)
Schotter + Betonplatten trocken (1000 Ωm)
Wiese feucht (50 Ωm)
Wiese trocken (100 Ωm)

* Die Abstände wurden berechnet unter den Annahmen: belastete Schrittspannung, Körperwiderstand 1 kΩ, Schrittspannungs-Grenzwert 25 kV, Schrittweite 0,7 m, Blitz-Stoßstrom 20 kA

Anhang Erdungsanlagen für den Blitzschutz bei Veranstaltungen

Zielgruppen: VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Blitzschutz-Fachkräfte

Bild Zeichen für Erdungsanlagen | VDE


Temporäre Erdungsanlagen

Temporäre Erdungsanlagen dürfen

  • Erder mit einer geringeren Mindestlänge enthalten, als in der VDE Blitzschutznorm gefordert,
  • aus nicht korrosionsbeständigen Materialien bestehen,
  • nicht blitzstromtragfähige Verbindungen enthalten, wenn Brandgefahr durch Funkenbildung an den Verbindungsstellen gering ist.

Die Mindestlänge für vertikale Erder beträgt 80 cm (Bild Erdungsspieß zum Einschrauben | VDE ); besser sind Erdnägel mit 1,5 m oder 2 m Länge.

Zur Verbesserung der Wirksamkeit der Erdungsanlagen sollen möglichst mehrere Erder verwendet werden, mindestens ein Erder pro 40 m Umfang eines Aufbaus, mindestens aber zwei pro Aufbau.

Die Erdung von Zeltbauten ist im Anhang Blitzschutz für Zeltbauten beschrieben.


Dauerhafte Erdungsanlagen

Wenn ein Gelände immer wieder für Veranstaltungen genutzt wird und die wesentlichen Aufbauten an denselben Stellen installiert werden, kann eine einmalig installierte, dauerhaft wirksame Erdungsanlage sinnvoll sein. In dieser Erdungsanlage können Maßnahmen der Schrittspannungssteuerung integriert werden.

Außerhalb der Veranstaltungszeiten werden die Anschlüsse an die Erdungsanlage abgedeckt (Bild Tiefenerder mit Anschlusskasten | M. Rhein).

Beispiel Fangmast montiert auf Betonfundament mit angeschlossenem Tiefenerder

Für einen temporären Einsatz soll ein freistehender Fangmast mit geringem Aufwand auf- und abgebaut werden können (Bild Fangmast mit Betonsockel (rechts: Betonsockel mit Anschlussfahne der Erdungsanlage) | M. Rhein). Als Erdungsanlage wurde ein einzelner Tiefender in den Boden eingetrieben. Die mechanische Befestigung des Fangmastes erfolgt über ein vorgefertigtes Betonfundament, das entweder auf dem Erdboden aufgestellt oder im Erdboden eingelassen wird.

Anhang Fang- und Ableitungseinrichtungen für den Blitzschutz bei Veranstaltungen

Zielgruppen: VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Blitzschutz-Fachkräfte

Um direkte Blitzeinschläge in Personen zu verhindern, können neben den in Blitzschutzsystemen üblichen Fang- und Ableitungseinrichtungen andere Objekte auf dem Veranstaltungsgelände temporär eine solche Funktion erfüllen. 

Solche temporären Fang- und Ableitungseinrichtungen müssen den bei Gewitter auftretenden Windbelastungen standhalten.

Werden durch temporäre Fangeinrichtungen (Bild Fangstange mit Stativ | VDE) blitzgeschützte Bereiche für den sicheren Aufenthalt von Personen bei Gewitter erzeugt, ist darauf zu achten, dass diese auch bei starken Windlasten noch nutzbar sind. Es muss verhindert werden, dass Besucher während eines andauernden Gewitters aus einem geschützten Bereich in einen anderen verlegt werden müssen (Gefahr durch direkte Blitzeinschläge).

Tabelle Mindestdicken und -querschnitte für Fangeinrichtungen nach DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3)

Material

Form

Mindestdicke / -querschnitt

Bemerkung

Aluminium

Blech
Band
Rund
Seil

0,65 mm
70 mm²
50 mm²
50 mm²

Ausschmelzungen möglich
Mindestdicke 3 mm
Durchmesser 8 mm
Einzeldraht ∅ ≥ 1,7 mm

Aluminiumlegierung

Band
Rund
Seil
Rundf

50 mm²
50 mm²
50 mm²
200 mm²

Mindestdicke 2,5 mm
Durchmesser 8 mm
Einzeldraht ∅ ≥ 1,7 mm
Durchmesser 16 mm

Feuerverzinkter Stahl

Blech
Band
Rund
Seil
Rund

0,5mm
50 mm²
50 mm²
50 mm²
200 mm²

Ausschmelzungen möglich
Mindestdicke 2,5 mm
Durchmesser 8 mm
Einzeldraht ∅ ≥ 1,7 mm
Durchmesser 16 mm

Nichtrostender Stahl

Blech
Band
Rund
Seil
Rund

0,5 mm
50 mm²
50 mm²
70 mm²
200 mm²

Ausschmelzungen möglich
Mindestdicke 2 mm
Durchmesser 8 mm
Einzeldraht ∅ ≥ 1,7 mm
Durchmesser 16 mm

Titan

Blech

0,5 mm

Ausschmelzungen möglich

Kupfer

Blech
Band
Rund
Seil
Rund

0,5 mm
50 mm²
50 mm²
50 mm²
200 mm²

Ausschmelzungen möglich
Mindestdicke 2 mm
Durchmesser 8 mm
Einzeldraht ∅ ≥ 1,7 mm
Durchmesser 16 mm

Sicherheitszeichen für den Blitzschutz bei Veranstaltungen

Zielgruppen: Veranstalter, Betreiber von Versammlungsstätten, Planer für Veranstaltungssicherheit, VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Blitzschutz-Fachkräfte

Diese Sicherheitszeichen wurden in Anlehnung an DIN ISO 7010:2019 und gemäß den Vorgaben der ASR A1.3 entwickelt (Bild Zeichen für Blitzschutzbereich (L006)  | VDE).

Der VDE hat die Zeichen und die dazugehörigen png-Dateien unter der Lizenz CC BY 4.0 DE veröffentlicht.


Download der zip-Datei:

www.vde.com/blitzschutz-sicherheitszeichen 

Anhang Veranstaltungen mit Blitzeinschlägen

Zielgruppen: Veranstalter, Betreiber von Versammlungsstätten, Planer für Veranstaltungssicherheit, VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Behörden

Die folgende Tabelle enthält eine unvollständige Auflistung von Veranstaltungen, Sportveranstaltungen etc., bei denen Blitze auf dem Gelände eingeschlagen sind (Bild Veranstaltungen bei Gewitter | VDE). Die Daten stammen überwiegend aus der öffentlichen Berichterstattung in Medien (ab 2006). 

Blitzeinschlag

Ort

Veranstaltung

Besucherzahl

Personenschaden

Bemerkung

2023 (12.08.)

Unterensingen

Außenbereich Gaststätte

1 Toter

2 Schwerverletzer

3 Verletzte

Blitzeinschlag in Baum

2021 (15.08.)

Glentleiten

Freilichtmuseum

2023 (17.07.)

Schwann

Happiness Festival

12.000

0

Blitzeinschlag in Bühne

2019 (09.08.)

Rosenfeld

(Fußballtraining)

15 Verletzte

2018 (29.08.)

Spiesheim

Fußball-Pokalspiel

1 Toter

2017 (25.09.)

München

Oktoberfest

200.000

0

Blitzeinschlag im Außenbereich eines Bierzelts

2017 (25.08.)

Wirges

Spack-Festival

3.800

2 Verletzte

2016 (04.06.)

Nürnberg

Rock im Park

80.000

7 Verletzte

Blitzeinschlag im Campingbereich

2016 (03.06.)

Mendig

Rock am Ring

92.500

2 Reanimationen

16 Schwerverletzte

57 Verletzte

2015 (06.06.)

Mendig

Rock am Ring

>90.000

33 Verletzte

2 Gewitter

2013 (09.05.)

Dabel

Vatertagsfest

500

34 Verletzte

2012 (30.6.)

Roitzschjora

With Full Force Festival

30.000

3 Reanimationen

9 Schwerverletzte

69 Verletzte

2009 (28.6.)

Xanten

Römerfest

20.000

2 Reanimationen

7 Schwerverletzte

13 Verletzte

2008 (7.+8.06.)

Nürnberg

Rock im Park

75.000

7 Verletzte

Blitzeinschlag in Baum, 2 Gewitter

2006 (27.8.)

Bonn-Hangelar

Flugshow

10.000

1 Toter

20 Verletzte


Zuletzt aktualisiert: Februar 2024

Anhang Warngebiet und Alarmierungsgebiet

Zielgruppen: Veranstalter, Betreiber von Versammlungsstätten, Planer für Veranstaltungssicherheit, VDE Qualifizierte Personen für Blitzschutz bei Veranstaltungen, Behörden

Bei der Nutzung von Blitzinformationsdiensten können spezifische Warn- und Alarmierungsradien festgelegt werden, die bei der Beobachtung des umliegenden Blitzgeschehens als Entscheidungskriterien herangezogen werden (Bild Beispiel für eine Karte mit Warngebiet und Alarmierungsgebiet für VDE Offenbach | VDE + OpenStreetMap).


Alarmierungsgebiet

Die Größe des Alarmierungsgebiets hängt ab von der Zeitdauer (Umsetzungszeit), die zum vollständigen Umsetzen der organisatorischen Schutzmaßnahmen, z. B. Information der Personen auf dem Veranstaltungsgelände, notwendig ist. Aus dieser Zeitdauer lässt sich mit der Zuggeschwindigkeit und Zugrichtung eines Gewitters die Größe des Alarmierungsgebiets bestimmen.

Das Alarmierungsgebiet sollte zumindest den Bereich von 10 km rund um das Veranstaltungsgelände umfassen (Mindestabstand). Diese Entfernung berücksichtigt, dass Blitze sich nicht senkrecht von einer Gewitterwolke zur Erde ausbreiten, sondern sich auch horizontal fortbewegen. Dabei können mehrere Kilometer Abstand auf dem Erdboden zwischen dem Anfangs- und Endpunkt eines Blitzes gemessen werden. In dem Mindestabstand ist auch die räumliche Ausdehnung einer Gewitterzelle enthalten. Bei Beratung durch Meteorologen können auch geringere Mindestabstände, fachkundig bewertet, ausreichend sein.

Bei einem sehr kleinen Veranstaltungsgelände lässt sich die Größe des Alarmierungsgebiets als Kreisfläche rund um das Zentrum des Veranstaltungsgebiets mit den Variablen Mindestabstand, Zuggeschwindigkeit des Gewitters und Umsetzungszeit berechnen - siehe Tabelle Radius des Alarmierungsgebiets in Abhängigkeit von typischen Werten für Umsetzungszeit und Gewitter-Zuggeschwindigkeit bei 10 km Mindestabstand: Formel


Warngebiet

Das Warngebiet ist ein Bereich, in dem Gewitterzellen potenziell gefährlich werden können. 

Zieht ein Gewitter in ein Warngebiet, so erfolgt eine ständige Wetterbeobachtung und eine Bewertung der Gewittergefährdung. Da Zuggeschwindigkeiten von Gewittern (Empfehlung mindestens den Wert 50 km/h nutzen) variabel sind, ist der Radius des minimalen Warngebietes demnach: Formel

Die Vorbereitungszeit ist die Zeit, die benötigt wird, um ein Gewitter als Gefahr einzustufen und den Prozess der Umsetzung von geplanten Schutzmaßnahmen, z. B. Räumung, einzuleiten. Bei größeren Veranstaltungen beinhaltet diese die Einberufung des Sicherheits- und Koordinierungskreises und kann deutlich größer sein, als wenn nur eine verantwortliche Person (Veranstalter) entsprechende Entscheidungen trifft.


Entwarnung

Eine Entwarnung findet statt, sobald die letzte Gewitterzelle den Mindestabstand von 10 km rund um den Veranstaltungsort verlassen hat und keine weitere Gewitterzelle die kritische Entfernung unterschritten hat.

Generell gilt: Entwarnung 30 min. nach dem letzten Blitz im Alarmierungsgebiet.

Beispielrechnung

Für eine Veranstaltung im VDE Institut Offenbach mit den Parametern Gewitter-Zuggeschwindigkeit 𝑣 = 50 km/h, Umsetzungszeit 30 min und Vorbereitungszeit 15 min ergibt

  • Alarmierungsgebiet-Radius = (50 km/h × 0,5 h) + 10 km = 35 km (roter Kreis)
  • Warngebiet-Radius = 50 km/h × (0,25 h + 0,5 h) + 10 km = 47,5 km (orangener Kreis)

Daraus ergibt sich grafisch eine Ampel: Gewitter, die auf die Veranstaltung zuziehen, sind im grünen Bereich unkritisch, im gelben Bereich müssen Vorkehrungen / Vorbereitungen getroffen werden und im roten Bereich sind Maßnahmen unverzüglich einzuleiten.


Weiterführende Literatur

[1] DIN EN IEC 62793 (VDE 0185-236) Gewitterwarnsysteme

Tabelle Radius des Alarmierungsgebiets in Abhängigkeit von typischen Werten für Umsetzungszeit und Gewitter-Zuggeschwindigkeit bei 10 km Mindestabstand*

*ohne meteorologische Beratung

Gewitter-Zuggeschwindigkeit ->

Umsetzungszeit 

30 km/h


40 km/h


50 km/h


60 km/h


70 km/h


10 min

15 km

17 km

19 km

20 km

22 km

20 min

20 km

23 km

27 km

30 km

34 km

30 min

25 km

30 km

35 km

40 km

45 km


Anhang Wie wirken Blitzschutzsysteme?

Zielgruppen: Veranstalter, Betreiber von Versammlungsstätten, Planer für Veranstaltungssicherheit, Behörden

Unter Blitzschutz versteht man Schutzmaßnahmen gegen Auswirkungen von Blitzentladungen auf Personen, bauliche Anlagen und technische Einrichtungen. Die aufeinander abgestimmten Schutzmaßnahmen werden Blitzschutzsystem genannt.
Mit einem Blitzschutzsystem werden bei Blitzeinschlägen kurzzeitig auftretende hohe Blitzenergien kontrolliert in die Erde eingeleitet. Dies reduziert die Entstehung von Bränden sowie Schäden an Gebäuden und elektrischen Anlagen.

Ein Blitzschutzsystem (Bild Blitzschutzsystem | VDE) setzt sich zusammen aus

  • Fangeinrichtungen
  • Ableitungseinrichtungen
  • Erdungsanlage
  • Einhaltung der Trennungsabstände und Blitzschutzpotentialausgleich

Elektrische Geräte und Anlagen können mit einem zusätzlichen Überspannungsschutz geschützt werden.


Vor Blitzeinschlag geschützte Flächen und Blitzkugel-Verfahren

Blitzschutzsysteme erzeugen geschützte Flächen, in denen sich Personen bei Gewitter sicher aufhalten können. Der wichtigste Schutz ist der vor direktem Blitzeinschlag. Daneben muss die Gefährdung durch Blitzüberschlag, Berührungs- und Schrittspannung verringert werden.

Mit dem "Blitzkugel-Verfahren" können vor direktem Blitzeinschlag gefährdete Flächen ermittelt werden. Dazu wird eine fiktive Kugel über das Gelände gerollt. Alle Berührungspunkte mit Menschen, Gebäuden, Fahrzeugen etc. stellen potenzielle Einschlagspunkte für Blitze dar (Bild: Blitzkugel-Verfahren bei einer überdachten Tribüne | M. Rhein). Der Durchmesser der Kugel ist von der gewählten Blitzschutzklasse abhängig.


Fangeinrichtungen und Ableitungen

Fangeinrichtungen sind metallene Leiter, in die Blitze gezielt einschlagen sollen. Dabei werden metallene Masten, Stangen, gespannte Drahtseile, Metallkonstruktionen wie beispielsweise Traversen, Gerüstkonstruktionen eingesetzt. Auch Dächer von Gebäuden, die Metallkonstruktion von Zelten sowie Überdachungen von Tribünen oder Spiel-/Szenenflächen können als Fangeinrichtungen dienen.

Die Fangeinrichtungen sind mit Erdungsanlagen verbunden; diese Verbindungen werden Ableitungseirichtung oder Ableitungen genannt. Mehrere Ableitungen sind vorteilhaft, weil dadurch der Blitz mehrere Wege zur Erdungsanlage vorfindet und der Blitzstrom sich aufteilt. Damit werden mögliche Gefährdungen entlang einer Ableitung oder an einem Erder verringert. 

Ableitungen sollen möglichst nicht in Zuschauerbereichen wie Zugängen oder Treppen angeordnet werden, weil ansonsten eine Personengefährdung durch Berührungsspannung auftreten kann.


Erdungsanlage

Erdungsanlagen leiten Blitze in das Erdreich ein. Dazu werden metallene Drähte (Erder) in die Erde eingebracht. Wenn ein Blitz über einen Erder in die Erde fließt, dann breitet sich der elektrische Strom großflächig in alle Richtungen aus, sowohl vertikal als auch horizontal. Entlang der Bodenoberfläche kann dieser Blitzstrom zu einer Personengefährdung führen, die sogenannte Schrittspannung. Diese Gefährdung muss bei der Anwesenheit von Personen in der Nähe von Erdern berücksichtigt werden. Deswegen sollen Ableitungen möglichst nicht in Zuschauerbereichen wie Zugängen oder Treppen angeordnet werden.


Trennungsabstände

Ist der Abstand zu Komponenten des Blitzschutzsystems zu gering, kann der Blitz überschlagen. Dieser „Mini-Blitz“ kann Bränden oder Personenschäden führen.

Trennungsabstände werden geringer, je mehr Wege ein Blitz Richtung Erde vorfindet.


Blitzschutzpotentialausgleich

Um elektrischen Schlag beim Berühren metallener Objekte während eines Blitzeinschlags zu verhindern, werden alle Metallteile untereinander und mit der Erdungsanlage verbunden. Diese Verbindungen werden Blitzschutzpotentialausgleich genannt. Bei Veranstaltungen betrifft dies insbesondere Metallkonstruktionen wie beispielsweise Gerüstkonstruktionen (Bühne, FOH), Wellenbrecher, Zäune und Werbeflächen.
Bei elektrischen Anlagen wird der Blitzschutzpotentialausgleich mit bestimmten Überspannungsschutzgeräten durchgeführt. Diese bilden einen Basisschutz bei Gewitter („Grobschutz“). Elektrische Geräte und Anlagen können trotzdem durch Überspannungen geschädigt oder sogar zerstört werden. 


Überspannungsschutz

Erst mit einem zusätzlichen Überspannungsschutz („Feinschutz“) können technische Einrichtungen auch unter Blitzeinwirkungen sicher betrieben werden. 

Überspannungsschutzgeräte kommen vor allem zum Einsatz in Anlagen und Geräte, die zur Sicherheit der Personen erforderlich sind, wie z. B. Notstrom-, Notbeleuchtungs-, Lautsprecher- und Haupt-Anzeigeanlagen, Fluchtwegebeleuchtung. Darüber hinaus kann Überspannungsschutz sinnvoll sein, um die Sicherheit veranstaltungsrelevanter Infrastrukturen bei Gewitter und damit einen störungsfreien Ablauf zu gewährleisten. Es ist zu prüfen, ob und welche technischen Einrichtungen wie Vereinzelungsanlagen, Ein-/Austrittskontrollsysteme, Kassensysteme, Gastrotechnik oder Veranstaltungstechnik mit Überspannungsschutz ausgerüstet werden sollen.


Weiterführende Literatur, Links

Alle Links wurden abgerufen am 31.03.2025



Weiterbildung Blitzschutz bei Open-Air-Veranstaltungen

Blitzschutz bei Veranstaltungen

Veranstaltungen bei Gewitter

| VDE
21.11.2022

In diesem Seminar werden die Gefährdungen durch Blitze, der Blitzschutz nach VDE 0185-305-3 sowie Besonderheiten bei Veranstaltungen im Freien und in Zelten behandelt.

Mehr erfahren

Mitglieder und Gäste im VDE Unterausschuss Blitzschutz bei Veranstaltungen

Johannes Graubner (Leitung), Leipziger Messe GmbH, Leipzig

Catrina Kowal, DNV Energy Systems Germany GmbH, Schönefeld

Stefan Krasenbrink, Krasenbrink+Bastians Ingenieure Gmbh&Co.Kg, Aachen

Marianne Lechner, PML Safety Solutions, Kempten

Michael Öhlhorn, Vabeg Eventsafety Deutschland GmbH, Donauwörth

Stephan Pack, Technische Universität Graz, Graz, AT

David Przywara, Hünxe

Thomas Raphael, VDE e.V., Offenbach am Main

Michael Rhein, Karlheinz Heim Blitzableiterbau GmbH, Eimeldingen

Volker Schmidt- von Tippelskirch, Fraport AG, Frankfurt

Burkhard Strelow, Burkhard Strelow Sicherheitsberatung, Cottbus

Stefan Thumser, OÖ Blitzschutzgesellschaft mbH, Linz, AT

Stand: 1/2025

Sie haben Interesse an einer Mitarbeit? Werden Sie Mitglied (Online-Formular absenden an: ABB@vde.com ) und engagieren Sie sich im VDE Netzwerk Blitzschutz.


Weitere Informationen

Fahrradfahren, Fußballspielen, Wandern, Wassersport: bei Gewitter besser nicht
VDE

Welche Gefahren von Blitze ausgehen, wo Schutz gegeben ist und welches Verhalten (beim Sport, in den Bergen, in Gebäuden ...) richtig ist, allgemein gültige Informationen dazu sind kurz und knapp auf der Webseite "Blitze: So können Sie sich schützen" und in der gleichnamigen Broschüre zusammengefasst.

Hier finden Sie diese und weitere Informationen zu den oben genannten Fragen.

Kiesboden bietet keinen ausreichenden Schutz bei Berührungs- und Schrittspannungen

VDE|ABB

Untersuchung der Isolationsfestigkeit von Kiesboden liefert neue Erkenntnisse

(13.11.2019, geändert 22.02.2020) Bei Hochspannungsuntersuchungen von Kiesboden im Auftrag des VDE|ABB sind Entladungen durch eine Kiesschicht von 15 cm Dicke aufgetreten. Damit wurde der in DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3):2011-10 geforderte Übergangswiderstand von mindestens 100 kOhm unterschritten.
Aus diesem Grund wird in Abweichung zu DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3):2011-10 Abschnitt 8 empfohlen, einen Boden mit Kies (ggf. in Kombination mit Betonplatten oder Pflastersteinen) nicht als ausreichende Schutzmaßnahme bei Berührungs- und Schrittspannungen anzusehen.

Das deutsche Normenkomitee K251 der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik hat eine entsprechende Information herausgeben und wird eine entsprechende Überarbeitung der international harmonisierten Blitzschutz-Norm anstoßen. 

Mehr erfahren

Newsletter in Tablet liegt auf einer Tastatur
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Der VDE Ausschuss Blitzschutz und Blitzforschung (VDE ABB) informiert über die Gefahren durch Blitze und mögliche Schutzmaßnahmen. In einem Newsletter berichten wir über Neues und Aktuelles zum Blitzschutz, Überspannungsschutz und zur Blitzforschung.

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