Glückliches Paar, das ein Selfie im Flughafen macht und auf das Boarding wartet
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11.06.2024

Stromversorgung und Sicherheit auf Reisen

Andere Länder, andere Sitten, anderes Essen – und leider auch oft andere Netzstecker, Steckdosen, Spannungen und Netzfrequenzen. Weltenbummler und Geschäftsreisende sollten sich vor einer Reise ins Ausland über die landesübliche Stromversorgung und die damit verbundenen Anforderungen an ihre Geräte informieren. Daneben ist es ratsam einige Sicherheitsvorkehrungen für die eigenen vier Wände vorzunehmen.

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Hendrik Schäfer
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Welche Steckertypen gibt es?

Weltweit gibt es 16 relevante Stecker- und Steckdosentypen, die als Typen A bis N bezeichnet werden. Alle Typen unterscheiden sich durch ihre Form, die Kontaktstifte und Aspekte wie Schutzkontakt. In jedem Land können unterschiedliche Typen üblich sein.

In der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) kennt man zum Beispiel die runden Schutzkontakt-Stecker und -Steckdosen des Typs F, welche umgangssprachlich gerne mit „Schuko“ abgekürzt werden. Daneben ist hierzulande der flache Eurostecker (Typ C) üblich.

Vor jeder Reise ist es ratsam sich zu informieren welche Stecker- und Steckdosentypen im Zielland üblich sind und ob Sie einen entsprechenden Adapter benötigen. Der flache Eurostecker kann bereits in den meisten europäischen Ländern zum Einsatz kommen (Ausnahmen sind Irland, Malta, Zypern und das Vereinigte Königreich). Wenn Sie einen längeren Aufenthalt mit Kindern oder sogar einen Umzug planen, sollten Sie auch beachten, dass Steckdosen in anderen Ländern auch andere Steckdosensicherungen benötigen.

Achten Sie auch auf Netzspannung und Netzfrequenzen

Ein Elektriker bei einem Energieversorgungsunternehmen schließt ein neues Haus in einer ländlichen Gegend an das Hauptnetz an
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Wenn ein Stecker in eine Steckdose passt, heißt das längst nicht immer, dass beide auch miteinander kompatibel sind. Neben verschiedenen Stecker- und Steckdosentypen können sich auch die Netzspannung und die Netzfrequenz von Land zu Land unterscheiden. In Deutschland und den meisten anderen europäischen Ländern sind 230 Volt bei einer Netzfrequenz von 50 Hertz (Hz) üblich.

Wer viel auf Reisen geht, sollte Geräte kaufen, die sich von den gewohnten 230 Volt auf weitere Spannungen wie beispielsweise 110 oder 120 Volt umstellen lassen. Alternativ gibt es Adapter, mit denen Ihre Elektrogeräte auch in Ländern mit geringerer Netzspannung laufen. Bemerkbar sind geringere Spannungen beispielsweise beim Laden von Smartphones, da dieser Vorgang dann länger dauert.

Bei der Netzfrequenz sind viele Elektrogeräte toleranter als bei der Netzspannung. Viele Hersteller von Elektrogeräten sind mittlerweile dazu übergangen, einen zulässigen Frequenzbereich zwischen 50 Hz (üblich z.B. in Europa) und 60 Hz (üblich z.B. in den USA) zu etablieren. Dies liegt u.a. daran, dass die Netzfrequenz in Deutschland durch Schwankungen im Stromnetz nicht immer genau bei 50 Hz liegt. Eine gewisse Toleranz ist daher unabdingbar.

Übersicht von internationalen Netzspannungen, Netzfrequenzen und Steckertypen

Land

Netzspannung (einphasig)*

Netzfrequenz

Steckertypen

Ägypten

230 V

50 Hz

C/F

Argentinien

220 V

50 Hz

I

Armenien

230 V

50 Hz

C/F

Australien

240 V

50 Hz

I

Brasilien

127 V

60 Hz

C/N

China

220 V

50 Hz

A/C/I

Frankreich

230 V

50 Hz

C/E

Indien

230 V

50 Hz

C/D/M

Indonesien

230 V

50 Hz

C/F

Israel

230 V

50 Hz

C/H/M

Italien

230 V

50 Hz

C/F/L

Japan

100 V

50/60 Hz

A/B

Kambodscha

230 V

50 Hz

A/C/G

Kanada

120 V

60 Hz

A/B

Korea

110 V / 220 V

60 Hz

C/F

Malaysia

230 V

50 Hz

A/C/G/M

Mexiko

127 V

60 Hz

A/B

Neuseeland

230 V

50 Hz

I

Russland, Kasachstan, Belarus, Kirgisistan

220 V

50 Hz

C/F

Saudi Arabien

127 V / 220 V

60 Hz

G

Schweiz

230 V

50 Hz

C/J

Singapur

230 V

50 Hz

C/G/M

Südafrika

230 V

50 Hz

C/D/M/N

Taiwan

110 V

60 Hz

A/B

Thailand

220 V

50 Hz

A/B/C/F

Türkei

220 V

50 Hz

C/F

USA

120 V

60 Hz

A/B

Vereinigte Arabische Emirate

230 V

50 Hz

D/G

Vereinigtes Königreich

230 V

50 Hz

G

Vietnam

220 V

50 Hz

A/C/F

* Mit der einphasigen Netzspannung werden in der Regel Wohnhäuser mit verbrauchertypischen Lasten wie Beleuchtung und Heizung versorgt. Gewerbe- und Industrieanlagen nutzen in der Regel die dreiphasige Stromversorgung, da diese höhere Lasten bewältigen kann.


Vor Reiseantritt: Sichern Sie Ihr Zuhause ab!

Eine typische Sorge von Verreisenden ist die Frage, ob der Herd wirklich aus ist und ob man die Tür verschlossen hat. Mit unseren Tipps sparen Sie sich nicht nur diese Aufregung, sondern auch noch Stromkosten:

  • Schalten Sie alle Geräte aus, die nicht unbedingt während Ihrer Abwesenheit laufen müssen. Denken Sie dabei auch den Standby-Modus. Am einfachsten ist es, bei den entsprechenden Geräten einfach den Stecker zu ziehen.
  • Sind Ihre Geräte vom Netz getrennt, bietet dies auch einen Schutz bei Gewitter. Denken Sie daran, den Fernseher, den Kabel- und Satellitenanschluss, Zusatzgeräte sowie Computer vom Strom trennen und die Stecker ziehen. Zusätzliche Sicherheit bietet ein Überspannungsschutz, z.B. durch entsprechende Zwischenstecker oder Steckdosenleisten, in denen der entsprechende Schutz eingebaut ist.
  • Nutzen Sie das Wochenende vor einer längeren Abwesenheit dazu, Kühlschrank und Gefrierfach zu leeren und dann ebenfalls vom Netz zu nehmen. Beim Abtauen des Gefrierfachs sollten Sie aber auf jeden Fall noch dabei sein, da hier je nach Dicke der Eisschicht eine ordentliche Menge an Wasser zusammenkommt. Sollten Sie die beiden Geräte nicht vom Netz nehmen wollen oder können, ist es ratsam, zumindest die Temperatur im Kühlschrank leicht runterzudrehen und somit Energie zu sparen.
  • Schalten Sie den WLAN-Router aus, um sich vor Cyberattacken auf das Heimnetzwerk zu schützen. Sollten Sie während Ihrer Reise mithilfe von Smart-Home-Lösungen den Eindruck erwecken wollen, dass Sie doch zu Hause sind, sollten Sie auf eine funktionierende Firewall und eine gute Verschlüsselung achten.

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Produkt-/Modellspezifische Herstellerangaben sollen unbedingt eingehalten werden.