Künstliche Intelligenz (KI) bezieht sich auf die Fähigkeit von Maschinen bzw. Computern, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dazu gehören Dinge wie Lernen, Problemlösen, Mustererkennung und Entscheidungsfindung.
Künstliche Intelligenz: Unsere Tipps zum sicheren Umgang
Wo ist KI im Einsatz?
Im echten Leben begegneten uns bisher KIs nur versteckt. Hier sind einige Beispiele aus dem Alltag:
- Moderne Navigationssysteme wie Google Maps oder der DB Navigator nutzen KI um die beste Route zum gewünschten Ziel zu ermitteln und dabei Verkehrsbehinderungen wie Staus, Baustellen oder Unfälle zu umfahren.
- Sprachassistenten wie Siri oder Alexa können dank KI mit uns kommunizieren und unsere Befehle ausführen.
- Mittels KI wird Ihr Nutzungsverhalten im Internet analysiert und darauf basierend werden Ihnen neue digitale Angebote angezeigt, die Ihrem Geschmack entsprechen, z. B. Vorschläge für Kochrezepte, Musik- und Videostreaming sowie Shopping-Produkte.
- KI-gestützte Gesichtserkennungssysteme kommen in verschiedenen Bereichen zum Einsatz, beispielsweise bei der Entsperrung von Smartphones, bei der Identifikation von Personen in Überwachungskameras oder bei der automatisierten Passkontrolle an Flughäfen.
- KI-Algorithmen können bei der Identifikation von unerwünschten E-Mails (Spam) unterstützen und diese entsprechend filtern.
- Mittels KI können Übersetzungsprogramme immer präzisere Übersetzungen liefern, die auch Idiome und kulturspezifische Redewendungen berücksichtigen.
Welche Gefahren bestehen beim Einsatz von KI und was sollte ich beachten?
Das Szenario einer „Super-Intelligenz“, die Menschen kontrolliert und von vielen mit KI assoziiert wird, ist eher unwahrscheinlich. Jedoch gibt es reale Risiken, die mit dem zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz einhergehen.
Datenschutz
Beim Einsatz von KI werden persönliche Daten erhoben und verarbeitet: Anmeldedaten, Adressen, Zahlungsmittel, Bewegungsmuster, etc. Wo Daten gespeichert werden, besteht immer das Risiko, dass diese in falsche Hände geraten.
Unser Tipp: Um auf der sicheren Seite zu sein, muss die Daten- und Informationssicherheit im vernetzten Zuhause gewährleistet sein. Wie Sie diese erhöhen, erfahren Sie hier.
Fehleranfälligkeit und Abhängigkeit
Je mehr wir von KI abhängig sind, desto größer ist das Risiko, dass etwas schief geht. Besonders drastisch wäre z. B. ein Fehler beim autonomen Fahren. Hier muss bereits im Vorfeld sichergestellt werden, dass die verschiedenen involvierten Systeme ordnungsgemäß funktionieren.
Unser Tipp: Verlassen Sie sich nicht zu 100% auf KI-Systeme, sondern legen Sie Ihren gesunden Menschenverstand an den Tag. Hinterfragen Sie die Vorgehensweise der Künstlichen Intelligenz und wägen Sie ab, ob es sich um einen Fehler handelt. Möglicherweise ist die Nutzung eines anderen Programmes zum Vergleich sinnvoll.
Kriminalität
KI wird auch von Kriminellen umfassend genutzt. Mit ihrer Hilfe lassen sich z. B. Phishing-Mails oder Schockanrufe mit realistisch imitierten Stimmen von Angehörigen erstellen, die sich kaum noch als Fälschung entlarven lassen.
Unsere Tipps: Geben Sie niemals Passwörter oder Zugangsdaten per Mail oder am Telefon weiter, löschen Sie Mails mit unbekanntem Absender sofort und klicken Sie auf keine Links. Sollten Sie sich unsicher sein oder Zweifel haben, lohnt es sich immer, eine zweite Meinung von einer vertrauten Person einzuholen.
Manipulation
Auch sogenannte Fake News können aus kriminellen Absichten entstehen, wenn öffentlich zugängliche Datenquellen manipuliert werden und sich die KI dann fälschlicherweise daraus bedient. Hier geht es um eine gezielte Täuschungsabsicht, um Menschen in die Irre zu führen und in ihrer Meinungsbildung zu manipulieren. Auch Fotos und Videos können mit KI so glaubhaft echt verändert werden, dass eine Unterscheidung zwischen Realität und Fälschung oft nicht mehr möglich ist (sog. Deepfakes). Dies ist besonders kritisch bei politischen Debatten, z. B. im Wahlkampf, und daher ein großes Risiko für die Demokratie!
Unser Tipp: Vertrauen Sie nur Informationen aus glaubwürdigen Quellen.
Kinder und Jugendliche
Besonders Kinder und Jugendliche sind durch KI-generierte Inhalte im Internet gefährdet, insbesondere über die Nutzung von Smartphones und Social-Media-Diensten. Kriminelle nutzen oft die Naivität von jungen Menschen, um Hetze und Mobbing, aber auch extremistische Propaganda und Desinformationen zu einem bestimmten Thema zu verbreiten. Auch die Kontaktaufnahme von Fremden ist ein großes Risiko. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz werden Stimmen von Freunden und Verwandten täuschend echt imitiert. Dadurch können Kriminelle Vertrauen aufbauen, sensible Informationen abgreifen und missbrauchen.
Unser Tipp: Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren im Internet und zeigen Sie Interesse an den Aktivitäten Ihres Kindes. Wenden Sie sich bei Zweifeln, Ängsten und Fragen an jugendschutz.net, dem gemeinsamen Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet.
Gesetzliche Rahmenbedingungen sollen KI sicherer machen
Seit dem 1. August 2024 gibt es das Europäische Gesetz über Künstliche Intelligenz („KI-Verordnung“), das einen Ausgleich zwischen Nutzen und Gefahren schaffen und die o.g. Risken eindämmen soll. KI-Systeme, mit denen Verbraucher*innen in Berührung kommen, müssen gekennzeichnet sein und die Anbieter müssen erläutern, zu welchem Zweck diese eingesetzt wird bzw. was der Einsatz der Technologie bewirken soll. Zudem müssen KI-generierte Inhalte als solche zu erkennen sein, damit Verbraucher*innen zwischen menschengemachten und künstlichen Inhalten unterscheiden können. Für KI-Systeme, die für Verbraucher*innen besonders riskant sind (darunter fallen z. B. Systeme im Gesundheitswesen oder im Online-Banking), gelten weitere strenge Qualitäts- und Verfahrensanforderungen.
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