Frau kühlt sich vor dem offenen Kühlschrank ab
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15.05.2024

Elektrogeräte im Sommer

Nicht nur durch Schwimmbad, See und Planschbecken können wir im Sommer für eine Abkühlung sorgen. Auch Elektroprodukte helfen uns in der heißen Jahreszeit einen kühlen Kopf zu bewahren. Achten Sie jedoch darauf, Ihre Geräte vor extremer Hitze zu schützen und diese ordnungsgemäß zu nutzen.

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Hendrik Schäfer
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Hitzefalle für Elektrogeräte

Das Auto ist und bleibt die größte Hitzefalle. Bei direkter Sonneneinstrahlung steigt laut ADAC die Temperatur im Wageninneren schnell auf bis zu 60 Grad Celsius an. Wer dann seine Elektrogeräte im Auto liegen lässt, geht ein hohes Risiko ein, denn die Akkus, Prozessoren und Displays von Handys, Tablets und Co. sind sehr hitzeempfindlich. Aber auch auf der sonnigen Fensterbank im Büro, beim Picknick im Grünen oder am Strand sollte der Temperaturanstieg in der Sonne nicht unterschätzt werden.

Akkus mögen keine Temperaturextreme – weder Kälte noch Hitze. Ist es warm, altert der Akku schneller. Schon bei einem Temperaturanstieg von zehn Grad laufen die elektrochemischen Prozesse im Inneren des Akkus doppelt so schnell ab wie sonst. Die Folge: die Leistung sinkt und der Akku geht früher kaputt.

Vermeiden Sie also am besten direkte Sonneneinstrahlung und platzieren Sie Ihre Elektrogeräte an möglichst kühlen Stellen. Lässt sich die Sonne nicht vermeiden, sollten die Geräte wenigstens zugedeckt werden. Beim Picknick das Handy zum Beispiel lieber im Rucksack lassen oder im Freibad mit einem Badetuch oder T-Shirt abdecken.

Zusätzliche Wärme durch Elektrogeräte im Raum vermeiden

Dass sich im Sommer die Raumtemperatur erhöht, steht außer Frage – zumindest dort, wo keine Klimaanlage installiert ist. Neben den hohen Außentemperaturen und der Sonne, gibt es einen weiteren Faktor, der dies begünstig: Elektrogeräte geben im laufenden Betrieb oder im Bereitschaftsmodus zusätzliche Wärme an den Raum ab. Deren gesamter Stromverbrauch wird letztlich in Abwärme umgewandelt. Daher sollten Sie im Sommer Ihre Elektrogeräte komplett ausschalten oder vom Stromnetz trennen, wenn diese nicht gebraucht werden.

Wer den Stecker zieht, vermeidet im Haus nicht nur zusätzlich überflüssige Abwärme, er spart auch Kosten. Denn die Stromnetzteile von Lampen, Fernsehern, Film- und Musikabspielgeräten oder Handyladesteckern stehen permanent unter Spannung, wenn sie am Netz sind. Obwohl moderne Elektrogeräte Energie besser ausnutzen, bleibt der Standby-Betrieb ein nicht unerheblicher Kostenfaktor. Auch das Umweltbundesamt empfiehlt die Stromfresser vollständig von der Versorgung zu trennen. Die unnötigen Kosten des Stromverbrauchs durch Standby deutschlandweit werden auf vier Milliarden Euro jährlich schätzt. Erfahren Sie hier, was Sie als Verbraucher*in über Energie wissen müssen.

Auf Kühl- und Gefrierschränke kommt im Sommer besonders viel Arbeit zu. Sie gehören zu den wenigen Elektrogeräten, die wirklich pausenlos im Einsatz sind. Besonders bei steigenden Raumtemperaturen ist es wichtig sicherzustellen, dass diese ihre warme Abluft ausreichend ableiten können. Verstopfte Lüftungsschlitze können die Geräte heiß laufen lassen. Auch wenn es verlockend klingt, bei sommerlichen Temperaturen eine kurze Abkühlung durch das Öffnen des Kühlschranks oder des Gefrierschranks zu bewirken, raten wir Ihnen davon ab. Häufiges Öffnen oder die dauerhafte Öffnung führen zu Wärmeverlust, den das Gerät wieder ausgleichen muss und somit mehr Energie verbraucht. Das strahlt wiederrum mehr Wärme in den Raum aus.

Ab ins kühle Nass: Pools und Planschbecken im Garten

Für eine Erfrischung an heißen Sommertagen sorgen Planschbecken und Pool im Garten. Um das Sommerfeeling noch zu verstärken, möchten viele auf passende Musik über das Smartphone und/oder Boxen nicht verzichten. Doch gerade hier gilt es Vorsicht walten zu lassen. Betriebsmittel wie Verlängerungsleitungen sind im Becken (Bereich 0) oder im Umkreis von 2 m um das Becken herum (Bereich 1) verboten. Im Bereich 2 (1,5 m um Bereich 1 herum) sind diese Stromkreise durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom von nicht größer als 30 mA bzw. RCD (engl. Residual Current Protective Device), auch (umgangssprachlich) FI-Schutzschalter oder RCD genannt, zu schützen.

Sollten Sie eine Poolpumpe aufstellen, empfehlen wir Ihnen, diese außerhalb der Bereiche 0, 1 und 2 zu platzieren und durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom von nicht größer als 30 mA bzw. RCD (engl. Residual Current Protective Device) zu schützen. Beachten Sie die Hinweise des Herstellers z. B. für das Aufstellen der Poolpumpen oder anderweitiges Poolequipment.

Bei der Auswahl von elektrischen Betriebsmitteln für den Pool bzw. für die angrenzenden Bereiche lohnt sich ein Blick auf die sogenannten IP-Schutzarten. Sie geben an, welchen äußeren Einflüssen die entsprechenden Geräte standhalten können und enthalten Informationen über den Eindringschutz von Fremdkörpern und Wasser.

Bereich 0: IPX8 (druckwasserdicht)
Bereich 1: IPX4 (spritzwassergeschützt) und IPX5 (strahlwassergeschützt)
Bereich 2: IPX4 (spritzwassergeschützt) und IPX5 (strahlwassergeschützt)

Bitte beachten Sie auch unbedingt die Herstellerhinweise in der Bedienungsanleitung.

Lassen Sie Ihre Kinder niemels unbeaufstichtigt im Planschbecken oder Pool.

Was muss ich bei einem Sommergewitter beachten?

Ein Blitz schlaegt ueber einem Feld ein
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Blitz und Donner gehören genauso zum Sommer wie Eis und Badespaß. Die durchschnittliche Stromstärke eines Blitzes beträgt rund 20.000 Ampere und kann bei einem Einschlag ins Haus erhebliche Schäden anrichten. Doch die Elektrizität kann sich auch über den Boden und die darin befindliche Leitungssysteme verbreiten. Das ist sogar über die Entfernung mehrerer Kilometer möglich. Trifft ein Blitz eines dieser Systeme, wie zum Beispiel die Wasserleitung oder den Telefonanschluss, kann sich die Stromstärke des Blitzes bis in weit entfernte Haushalte übertragen und dort für Überspannungsschäden bei Elektrogeräten sorgen.

Früher hieß es mal, man solle bei Gewitter lieber die Stecker der Elektrogeräte ziehen, um diese bei möglichen Blitzeinschlägen zu schützen. Das gilt streng genommen immer noch, denn nicht jedes Haus hat einen Überspannungsschutz, der Schäden an Elektrogeräten verhindern kann, wenn der Blitz einschlägt. Seit 2016 gilt bei Neubauten allerdings die Pflicht zum Einbau eines solchen Überspannungsschutzes. Im Zweifel sollte aber nach wie vor der Stecker gezogen werden. Bei Geräten, die zusätzlich mit einem Ethernet- oder Antennenkabel mit der Außenwelt verbunden sind (zum Beispiel Computer und Fernseher), sollte besonders darauf geachtet werden, dass alle Leitungen „gekappt“ sind – sprich: trennen Sie alle Kabel vom Gerät, nicht nur das Stromkabel!

Erfahren Sie mehr zu den Themen Blitzschutz und Blitzforschung im VDE.


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