Auf der IFA, die vom 1. bis 5. September 2023 ihre Tore auf dem Berliner Messegelände öffnet, werden sich der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE), der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) wieder unter dem Dach des „House of Smart Living“ präsentieren. In diesem Jahr wird das 100 Quadratmeter große smarte Modellhaus Teil des neuen Sustainability Village in Messehalle 2.2 sein.
IFA 2023: E-Verbände zeigen Lösungen für mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Gebäude
Gebäude als Rückgrat der Energiewende
Wie smarte Technik helfen kann, ein Haus weitgehend energieautark und klimaneutral sowie obendrein sicherer, komfortabler und altersgerechter zu machen, zeigt das 100 Quadratmeter große begehbare „House of Smart Living“ des ZVEH. Die in dem Haus verbauten Technologien – zu sehen sind hier Anwendungen und Funktionen von ganz unterschiedlichen Herstellern – sind dabei keine Zukunftsmusik, sondern alle bereits am Markt verfügbar. So veranschaulicht beispielsweise ein gebäudeübergreifendes, mit Künstlicher Intelligenz (KI) verknüpftes Energiemanagementsystem, in das Photovoltaik-Anlage, Ladestation fürs E-Auto und Batteriespeicher eingebunden sind, wie sich selbst produzierter Strom möglichst effizient nutzen lässt. Ein weiterer Fokus des 100 Quadratmeter großen begehbaren Hauses liegt in diesem Jahr auf dem Thema „Smart Health“. Zu sehen sind beispielsweise ein Fußboden, der Stürze registriert oder eine Atemluftmessung für Diabetes-Patienten, die beide an eine Notruffunktion gekoppelt sind.
In diesem Jahr präsentieren zudem mit der Deutschen TV-Plattform, dem BMWK-geförderten Forschungsprojekt ForeSight und der Wirtschaftsinitiative Smart Living drei Kooperationspartner Trends und Lösungen rund um erstklassiges TV-Erlebnis und intelligentes Wohnen.
Zukunftstechnologien sind da, Einsatz braucht aber die richtigen Rahmenbedingungen
Die Energie- und Wärmewende im Gebäudesektor ist in den vergangenen Monaten viel diskutiert worden. Wichtig ist jedoch: Der Gebäudesektor ist wichtiger Hebel zur Erreichung der Klimaziele und das Potenzial für den effizienteren Einsatz von Energie und Ressourcen ist groß. Die entsprechenden Technologien, die dabei helfen, sind vorhanden und müssen flächendeckend zum Einsatz kommen. Daher gilt es, Tempo zu machen, insbesondere bei der so wichtigen Sanierung des Gebäudebestands.
Aktuell bremst die Verunsicherung über das Gebäudeenergiegesetz Hersteller, Handwerk sowie Verbraucherinnen und Verbraucher aus. Für das Klima ist das eine schlechte Nachricht. Die drei Verbände formulieren nicht zuletzt deswegen ihre Positionen auch im Vorfeld der IFA deutlich: Die Dekarbonisierung des Gebäudesektors betrifft die breite Bevölkerung und muss daher genauso sozialverträglich wie ambitioniert umgesetzt werden.
Stimmen der Verbände
Die „Nachhaltigkeit hat in den wissenschaftlichen Fachgruppen des VDE einen hohen Stellenwert. Denn hier wird die Zukunft der Elektrotechnik gestaltet und ohne die Aspekte Umweltschutz und Ressourcenschonung ist diese nicht denkbar. Im VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut bieten wir im Bereich Nachhaltigkeit ein breites Spektrum an Prüfungen und Dienstleistungen an. Die DKE arbeitet international mit an der „All Electric Society“, der wissenschaftlich begründeten Vision einer CO2-neutralen und sich nachhaltig entwickelnden Welt,“ sagt Sven Öhrke, Mitglied der Geschäftsleitung im VDE Institut. „Daher freuen wir uns, gemeinsam mit den anderen beiden großen Elektroverbänden auf der IFA zu zeigen, wie man Gebäude nachhaltig und sicher einrichten kann.“
„Die E-Handwerke sind Klimahandwerk. Durch die Installation von PV-Anlagen, Speichern, Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur für E-Mobilität und Energiemanagementsystemen machen die Elektrohandwerke Gebäude klimafreundlicher und energieeffizienter. Mit dem House of Smart Living zeigen wir aber auch, wie Gebäude sicherer und komfortabler werden können. Zu erleben sind beispielsweise Smart-Health-Anwendungen, die auf die Gesundheit der Bewohner achten und altersgerechtes Wohnen ermöglichen“, so ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser.
„Durch das clevere Zusammenspiel von Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung im Gebäudesektor können wir bis zu 65 Prozent Primärenergie einsparen. Wenn wir elektrische Energie in Gebäuden und Quartieren clever erzeugen, nutzen, speichern und verteilen, dann reduzieren wir nicht nur dauerhaft die Betriebskosten, sondern tragen maßgeblich dazu bei, die Klimaziele zu erreichen. Das bedeutet aber auch, dass die elektrische Infrastruktur bei älteren Gebäuden ertüchtigt werden muss“, sagt Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung.