COVID-19-Impfstoffe werden Leben retten. Aber nur, wenn sie gut gekühlt in die Impfzentren gelangen. So ist etwa der Umgang mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer besonders sensibel. Der Impfstoff muss bei -70°C gelagert werden. Haushaltsübliche, aber auch spezielle Medikamentenkühlschränke sind dafür ungeeignet, da sie die notwendigen Temperaturen nicht erzeugen können. Um die Kühlkette während Lagerung und Transport jederzeit sicherzustellen, kommen daher Ultratiefkühlschränke (Ultra-Freezer) zum Einsatz. Die bislang überwiegend in der Forschung eingesetzten Geräte ermöglichen mit Temperaturen von bis zu -90°C das Lagern der Impfdosen. Allerdings bergen Ultra-Freezer verschiedene Gefahrenpotenziale, die alle abgeprüft werden müssen. Um einen sicheren Betrieb der Geräte und optimale Lagerungsbedingungen sicherzustellen, bietet der VDE eine schnelle Zertifizierung der Ultratiefkühlschränke an.
Gefahrenpotenziale im Blick behalten
Neben den üblichen Gefährdungen durch Elektrizität, Mechanik oder Hitze liegt bei dieser Art von Geräten der Fokus auf der Gefährdung durch die extreme Kälte und das eingesetzte brennbare Kältemittel. Das VDE Institut prüft deshalb neben dem Schutz vor Elektrizität auch die Dichtheit der Kühlkreisläufe – die umweltschädliche Kühlmittel enthalten – sowie die Isolierungen, die die Anwender vor Verletzungen schützen. Zusätzlich testen die VDE Experten die Ultra-Freezer bei unterschiedlichen klimatischen Umweltbedingen, die natürlich keinen negativen Effekt auf das Kühlgut haben dürfen. Das VDE Institut führt dabei in seinen Laboren am Standort Offenbach alle Prüfungen nach den internationalen und europäischen Laborstandards DIN EN 61010 1 und DIN EN 61010 2 011 durch. Die Hersteller profitieren so von den Synergieeffekten der verschiedenen Spezialisten für Kühl- und Laborgeräte.
Vereinfachter Zugang auf den internationalen Markt
Die Prüfung der Kühlschränke durch das VDE Institut bietet den Herstellern darüber hinaus noch einen besonderen Mehrwert: Denn neben der VDE-GS-Zertifizierung führt das VDE Institut auch die international anerkannte CB-Zertifizierung durch – und die vereinfacht den weltweiten Marktzugang. „Mit der Zertifizierung bieten wir den Herstellern, aber auch den Investoren, Planungssicherheit. Ultra-Freezer haben eine lange Einsatzdauer, da sie auch nach dem Betrieb in den Impfzentren Verwendung finden. Das langfristig sichere Betreiben der Ultra-Freezer ist daher von großem Interesse für Hersteller und Investoren“, erklärt VDE Experte Matthias Schwager, der bereits mit seinem Team Ultra-Freezer deutscher Hersteller geprüft und zertifiziert hat.
Über das VDE Institut:
Über 100 Jahre VDE Zeichen – 2020 feierte das VDE Institut, eine Tochter der VDE Gruppe, seinen 100. Geburtstag. Das VDE Institut ist weltweiter Partner für Industriekunden, den Handel, Behörden, das Elektrohandwerk und Verbraucher. Das VDE Zeichen gilt als Synonym für Sicherheit und Qualität von elektrotechnischen Geräten, Komponenten und Systemen. Mehr als 100.000 Geräte pro Jahr unterziehen die unabhängigen Prüfingenieure des VDE Instituts Produkt-, Qualitäts- und Sicherheitstests, bevor sie das VDE Zeichen erhalten. Rund um den Globus überwachen die VDE Experten mehr als 7.000 Fertigungsstätten. Kooperationsvereinbarungen mit über 50 Ländern sorgen dafür, dass die vom VDE Institut durchgeführten Prüfungen international anerkannt sind. Weltweit tragen 200.000 Produkttypen mit einer Million Modellvarianten das VDE Zeichen. Die gemeinnützige VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH beschäftigt in Offenbach am Main mehr als 500 Mitarbeiter. Mehr Informationen unter www.vde.com/institut.