KI-Expert*innen werden zur Mitwirkung aufgerufen
Ziel ist die Fortschreibung und Weiterentwicklung der Ergebnisse der ersten Ausgabe der Roadmap als strategischer Fahrplan für die Normung und Standardisierung im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Dabei setzt die zweite Ausgabe auch neue Schwerpunkte und wird Handlungsempfehlungen für die Themenbereiche Sozio-technische Systeme, Finanzdienstleistungen und Energie/Umwelt formulieren. Den Auftakt der Arbeiten wird eine Veranstaltung am 20. Januar 2022 geben, auf der sich interessierte Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft über eine Mitwirkung informieren können. Die Erarbeitung der Roadmap erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).
„Normen und Standards sind eine wesentliche Grundlage für die weitere Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. Deutlich wird dies insbesondere durch den im Frühjahr 2021 von der EU-Kommission veröffentlichten Entwurf einer Verordnung zur KI-Regulierung (Artificial Intelligence Act), der Normen und Standards im Bereich der Hochrisiko-KI-Anwendungen eine zentrale Rolle zuweist: Anforderungen an KI-Systeme, unter anderem an Transparenz, Robustheit und Genauigkeit, sollen durch harmonisierte Europäische Normen technisch konkretisiert werden. Eine Aufgabe der Normungsroadmap KI wird es sein, diese Bedarfe bei der Ausgestaltung des weiteren Fahrplans für die Normung und Standardisierung zu berücksichtigen“, erklärt Christoph Winterhalter, Vorsitzender des Vorstandes von DIN.
Die beteiligten Expert*innen können bei der Fortschreibung auf die viel beachteten Ergebnisse der ersten Ausgabe der Roadmap aufsetzen, die auf dem Digital-Gipfel 2020 präsentiert wurden. Die damals verabschiedeten Handlungsempfehlungen werden derzeit umgesetzt – unter anderem durch Leuchtturmprojekte, die in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern durchgeführt werden.
„Um marktfähige und vertrauenswürdige Normen und Standards für die verschiedenen Einsatzfelder von KI zu entwickeln, ist es notwendig, die anwendungsspezifischen Bedarfe frühzeitig zu erkennen. Es müssen Standards auf Basis von konkreten Anwendungsfällen entwickelt und erprobt sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse frühzeitig in die Normung und Standardisierung eingebracht werden. Diesen Ansatz werden wir in der zweiten Ausgabe der Roadmap noch weiter vertiefen“, erläutert Michael Teigeler, Geschäftsführer der DKE.
KI-Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft sind eingeladen, in den Arbeitsgruppen zu den Schwerpunktthemen der Roadmap mitzuwirken und ihre Ideen zur Diskussion zu stellen. In einer virtuellen Auftaktveranstaltung am 20. Januar 2022 werden DIN und DKE das Projekt näher vorstellen und Fragen zur Mitarbeit beantworten. Interessierte Fachleute können sich auf der Kollaborationsplattform DIN.ONE für eine Mitarbeit registrieren. Die Veröffentlichung der Normungsroadmap KI – Ausgabe 2 ist für Ende 2022 vorgesehen.
Gesteuert werden die Arbeiten und die Umsetzung der Normungsroadmap KI von der hochrangigen Koordinierungsgruppe „KI-Normung und Konformität“, die im Mai 2021 gegründet wurde. Mit Vertreter*innen aus Wirtschaft, öffentlicher Hand, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bringt sie alle für KI relevanten Bereiche an einen Tisch. Die Koordinierungsgruppe verantwortet nicht nur die strategische Weiterentwicklung der Roadmap, sondern versteht sich für normungs- und standardisierungsrelevante Aspekte von KI als Ort der Koordination, des Gedankenaustauschs und der Partizipation für die gesamte KI-Landschaft in Deutschland.
Über DIN
Das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) ist die unabhängige Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft trägt DIN wesentlich dazu bei, Zukunftsfelder zu erschließen. Als Mitgestalter des digitalen und grünen Wandels leistet DIN einen wichtigen Beitrag bei der Lösung der aktuellen Herausforderungen und ermöglicht, dass sich neue Technologien, Produkte und Verfahren am Markt und in der Gesellschaft etablieren. Rund 36.000 Expert*innen aus Wirtschaft und Forschung, von Verbraucherseite und der öffentlichen Hand bringen ihr Fachwissen in den Normungsprozess ein, den DIN als privatwirtschaftlich organisierter Projektmanager steuert. Die Ergebnisse sind marktgerechte Normen und Standards, die den weltweiten Handel fördern und der Rationalisierung, der Qualitätssicherung, dem Schutz der Gesellschaft und Umwelt sowie der Sicherheit und Verständigung dienen. Weitere Informationen unter www.din.de.
Über VDE DKE
Die vom VDE getragene DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (VDE DKE) ist die Plattform für rund 9000 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zur Erarbeitung von Normen, Standards und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Normen unterstützen den weltweiten Handel und dienen u. a. der Sicherheit, Interoperabilität und Funktionalität von Produkten und Anlagen. Als Kompetenzzentrum für elektrotechnische Normung vertritt die DKE die Interessen der deutschen Wirtschaft in europäischen (CENELEC, ETSI) und internationalen Normenorganisationen (IEC). Darüber hinaus erbringt die DKE umfangreiche Dienstleistungen rund um die Normung und das VDE Vorschriftenwerk. Mehr Informationen unter www.dke.de