(Frankfurt a. M., 12.12.2024) Die Zeiten, als man sich freute, weil das Mobiltelefon in einer SMS ein angefangenes Wort vervollständigte, sind vorbei. Heute sind wir daran gewöhnt, dass unser Auto reagiert, wenn wir ihm sagen, wohin wir fahren möchten, oder dass eine KI den Song sucht, den wir hören möchten. Dahinter stecken hochkomplexe technologische Abläufe, denn Signale müssen erkannt, gefiltert, codiert, komprimiert und rekonstruiert werden, damit all das funktioniert. Durch jede Interaktion lernen neuronale Netze und optimieren sich selbst. „Unser Eindruck ist, dass viele Menschen die Vorteile schätzen und die öffentliche Diskussion dennoch geprägt ist von Sorgen und Ängsten vor der KI-Entwicklung“, so Dudek. „Daher möchten wir in der Breite dazu aufklären, was technisch hinter den Anwendungen steckt und wo Deutschland Chancen wahrnehmen kann, um die Entwicklung zu prägen und ihr nicht hinterherzulaufen.“
Nachhaltig mit KI in die Zukunft: Effizienz steigern statt Atomkraftwerke bauen
Die Verfassenden des VDE ITG Positionspapiers „Large Language Models are Transformers in Artificial Intelligence, Industry, Education, and Society“ weisen darauf hin, dass das wirtschaftliche Potenzial großer Sprachmodelle wie ChatGPT-4 derzeit erst erschlossen wird. Umso wichtiger ist es aus ihrer Sicht, in Deutschland und Europa die technische Entwicklung und industrielle Verwertung von LLM zu fördern und einen dynamischen Transfer von der Grundlagenforschung in die Anwendung zu bewerkstelligen. Dabei stehen nicht nur die Entwicklung von Algorithmen und Software im Fokus, sondern auch Fortschritte im Bereich energieeffizienter Hardware, um den Strombedarf von Rechenzentren zu reduzieren. „Es ist global die Rede davon, mehr Atomkraftwerke zu bauen, um den Energiehunger zu stillen“, so Dudek. „Wir sprechen davon, die Datenverarbeitung effizienter zu gestalten und die Energieaufnahme nach unten zu bringen, damit KI nachhaltig genutzt werden kann.“ Wenn Deutschland sich mit solchen Ansätzen an die Weltspitze setze, könne man zum Nutzen der Gesellschaft völlig neue Marktpotenziale erschließen und die technologische Souveränität erhalten.
Auch die Risiken im Blick: Agile Regulierung statt starrer Regeln
Wer sich durch Innovation technologisch in eine führende Stellung bringt, hat nach Ansicht der Verfasserinnen und Verfasser des Positionspapiers erst die Möglichkeit, mit Blick auf ethische Anforderungen und Datensicherheit einen Rahmen abzustecken, der global akzeptiert wird. Dudek resümiert: „Wir brauchen bei generativer KI eine agile Regulierung, die mit den Entwicklungen schritthält und Vertrauen in der Bevölkerung schafft. Damit machen wir uns wettbewerbsfähig und gestalten die Zukunft aktiv mit.“
Neues VDE ITG Positionspapier zum Download
Das Positionspapier „Large Language Models are Transformers in Artificial Intelligence, Industry, Education, and Society“ steht online kostenfrei zum Download zur Verfügung.