(18.12.2023, Frankfurt a. M.) Die Dr. Wilhelmy-Stiftung und der VDE verleihen einmal jährlich gemeinsam den Dr. Wilhelmy VDE Preis an bis zu drei junge Ingenieurinnen der Elektro- und Informationstechnik. Die jeweils mit 3.000 EUR dotierte Auszeichnung würdigt herausragende Dissertationen und leistet durch positive Imagearbeit einen wichtigen Beitrag, um dem Fachkräftemangel in Elektro- und Informationstechnik zu begegnen. Mit einer Frauenquote von 19 Prozent im Studium bildet das Fach das Schlusslicht unter den Ingenieursstudiengängen. Um aufzuzeigen, dass Frauen ihren Weg in der Elektrotechnik erfolgreich gehen und die Zukunft mitgestalten können, sind Vorbilder wie die Preisträgerinnen des Dr. Wilhelmy VDE Preises sehr wertvoll. Auf dem VDE Hauptstadtforum in der Berlin-Brandenburgischen Akademie für Wissenschaften wurden 2023 Dr.-Ing. Mona Fuhrländer, Dr.-Ing. Isabella Jolanda Lau sowie Dr.-Ing. Iulia Dan für ihre Arbeiten gewürdigt.
Preisträgerin Dr.-Ing. Mona Fuhrländer: Unsicherheiten im Produktdesign schnell und effizient berücksichtigen
Effizienz in Produktentwicklung und -produktion ist für die Industrie einer der maßgeblichen Treiber. Unsicherheiten, die durch Ungenauigkeiten im Herstellungsprozess oder variable Materialeigenschaften auftreten können, sollten bereits in der Entwicklung einbezogen werden, damit das Produkt am Ende zuverlässig die gestellten Anforderungen erfüllt. Gleichzeitig wird der Ausschuss reduziert, Zeit und Ressourcen werden eingespart. Dr.-Ing. Mona Fuhrländer hat in ihrer Dissertation klassische Computersimulationen mit einem auf Machine Learning basierenden Approximationsmodell kombiniert, um Unsicherheiten sehr viel schneller präzise berücksichtigen zu können als bisher.
Als Beispiel diente die Varianz, die bei der Magnetisierung für Elektromotoren auftritt. Stärke und Richtung von Permanentmagneten variieren innerhalb einer zulässigen Toleranz. Dr.-Ing. Fuhrländer erklärt: „Gehe ich beim Design des Elektromotors davon aus, dass der Magnet genau die Spezifikationen erfüllt, habe ich am Ende eine bestimmte Anzahl an Motoren, die nicht funktionieren. Mein Verfahren hilft dabei, schnell einen Überblick über solche Unsicherheiten zu erhalten und Probleme auszuschließen.“ Dank des Approximationsmodells werden nur noch die Simulationen ausgeführt, die für eine valide Bewertung erforderlich sind, so dass sich die Rechenzeit von Wochen oder Monaten auf Tage oder Stunden reduziert.
Dr. Ing. Mona Fuhrländer studierte Mathematik an der Technischen Universität Darmstadt und schloss ihre Dissertation „Designmethoden zur Reduzierung von Ausfallwahrscheinlichkeiten mit Beispielen aus der Elektrotechnik“ mit summa cum laude ab. An ihrem Ziel, praktische Fragestellungen aus der Industrie mit ihrem Know-how zu lösen, möchte sie künftig in einer Position im Bereich Forschung & Entwicklung arbeiten.