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31.03.2023

Normung von Wasserstofftechnologien stärkt klimaneutrale Wirtschaft

Start des Verbundprojekts Normungsroadmap Wasserstofftechnologien

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Berlin, 31. März 2023 Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz haben die sieben Projektpartner Deutsches Institut für Normung e. V. (DIN), Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE), Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW), Verein für die Normung und Weiterentwicklung des Bahnwesens e. V. (NWB), Verband der Automobilindustrie (VDA), Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI) sowie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) heute erfolgreich mit einer Auftaktveranstaltung den Startschuss für die Arbeiten an der Normungsroadmap Wasserstofftechnologien gegeben.

Mit der Roadmap möchten die Beteiligten einen strategischen Fahrplan für die zukünftige Wasserstoffnormung erarbeiten und damit den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft und einer Qualitätsinfrastruktur unterstützen. Dafür werden die Projektpartner gemeinsam mit Expert*innen aus allen Bereichen der Wasserstoffwertschöpfungskette einen Überblick über den Status quo der Normung und Standardisierung im Bereich Wasserstofftechnologien geben, Anforderungen und Herausforderungen für die gesamte Wertschöpfungskette identifizieren und daraus Handlungsbedarfe für zukünftige Normen und Standards formulieren und erste Umsetzungsprojekte initiieren.

Erfolgreicher Auftakt

Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz betonte auf der heutigen virtuellen Auftaktveranstaltung die Dringlichkeit. Um den Wasserstoff-Markthochlauf massiv zu beschleunigen, müsse man jetzt handeln. Das Projekt Normungsroadmap Wasserstofftechnologien spiele eine zentrale Rolle bei der Skalierung des Ausbaus des Energieträgers Wasserstoff und könne dabei unterstützen, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Klimaschutzlösungen Made in Germany in die Welt zu tragen.

Lydia Vogt, Leiterin Strategische Themenentwicklung Wasserstofftechnologien bei DIN und Dennis Klein, Geschäftsführer des vom DVGW getragenen Normenausschusses Gastechnik, leiten gemeinsam das Projekt und stellten im Rahmen der Veranstaltung das Projekt mit seinen fünf Schwerpunktbereichen und Beteiligungsmöglichkeiten vor.

Breites Themenspektrum

Die Normungsroadmap Wasserstofftechnologien wird in den fünf Arbeitskreisen Erzeugung, Infrastruktur, Anwendung, Qualitätsinfrastruktur sowie Weiterbildung, Sicherheit, Zertifizierung erarbeitet. Entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette wird der Arbeitskreis Erzeugung dabei auf die Themen Erzeugungsanlagen sowie Wasserstoffqualität fokussieren. Im Arbeitskreis Infrastruktur wird es um das Thema Transport- und Verteilnetze aber auch die Speicherung gehen. Das breite Feld der Anwendung wird in den Unterthemen Stromversorgung und Reversible Brennstoffzelle, Industrie, Wärme und Mobilität betrachtet. In den zwei querschnittlichen Arbeitskreisen Qualitätsinfrastruktur sowie Weiterbildung, Sicherheit, Zertifizierung wird es um Messtechnik, Werkstoffe und Materialien sowie Bauteile gehen bzw. das breite Feld der Sicherheit und Weiterbildung fokussiert.

Die konkrete Arbeit findet in insgesamt 40 untergeordneten Arbeitsgruppen statt. Mehr dazu auch auf der Projektwebsite

Mitmachen

Interessierte können sich ab sofort kostenlos auf der Kollaborationsplattform DIN.ONE registrieren, um mitzuarbeiten. Ab Ende April finden die ersten Arbeitsgruppentreffen zur Erarbeitung der Inhalte statt. Das Projekt läuft bis November 2025. Eine erste Version der Normungsroadmap Wasserstofftechnologien soll im Sommer 2024 vorliegen.

Weitere Zitate zur Verwendung im Zusammenhang mit der Presseinformation

Christoph Winterhalter, Vorsitzender des Vorstandes von DIN:

„Wasserstoff ist ein zentraler Baustein für den Klimaschutz. Normen und Standards schaffen Vertrauen für den Einsatz von Wasserstofftechnologien, erhöhen die Investitionssicherheit und tragen zur Interoperabilität bei. Gemeinsam mit allen Partnern und unseren Stakeholdern werden wir deshalb mit der Normungsroadmap Wasserstofftechnologien einen strategischen Fahrplan entwerfen um das technische Regelwerk dazu schnell und gezielt anzupassen und zu erweitern.”

Michael Teigeler, DKE Geschäftsführer:

„In der ‚All Electric Society‘ werden erneuerbare Energien die Grundpfeiler für unsere Energieversorgung bilden. Wasserstoff wird dabei ein weiteres wichtiges Element sein, um unsere Energieversorgung zu de-fossilisieren. Die Herausforderung ist, Stromkonsumenten und Stromproduzenten miteinander zu synchronisieren. Mit der Normungsroadmap können wir den Markthochlauf von Wasserstofftechnologien beschleunigen und sie sowohl resilient und sicher als auch kostengünstiger in der Anwendung machen. Normen und Standards sind der Schlüssel für die erfolgreiche Realisierung.”

Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW:

„Die Roadmap ist das Navigationssystem für eine technisch sichere, qualitativ hochwertige und effiziente Fahrt in die Wasserstoff-Welt. Sie bündelt das Wissen unserer Experten und trägt es erstmals auch in industrielle Anwendungsfelder und Branchen. Damit erweitert sie den Geltungsbereich der technischen Regeln und Normen des DVGW, die heute bereits nahezu vollständig die Wasserstoff-Transformation der Gasinfrastruktur abbilden.“

Marko Kurt Schreiber, Vorstandsvorsitzender NWB e.V.:

„Im Schienenverkehr sind alternative Antriebskonzepte ein wesentlicher Beitrag für den Klimaschutz, insbesondere für den Einsatz auf nicht elektrifizierten Strecken. Um Planungssicherheit für die Entwicklung, die Zulassung und den Betrieb des wichtigen Energieträgers Wasserstoff zu erhalten, sind Standards ein essenzieller Erfolgsfaktor für die Hersteller, Zulassungsbehörden und Betreiber. Die „Normungsroadmap Wasserstofftechnologien“ bildet eine ideale Plattform, um das Expertenwissen zu bündeln und die Zukunft nachhaltig zu gestalten.“

Hildegard Müller, Präsidentin des VDA:

“Das Verbundprojekt “Normungsroadmap Wasserstofftechnologien”, bietet den Herstellern und Zulieferern mehr Planungssicherheit und Verbindlichkeit bei der Fahrzeugentwicklung sowie eine Grundlage für belastbare wirtschaftliche Investitionen. Damit das gelingen kann, reicht es nicht aus, nationale Normen und technische Standards zu definieren. Sie sind ein Fundament, auf dem eine europäische Wasserstoffstrategie aufsetzen kann. Die Ergebnisse des Verbundprojektes müssen in die europäische und internationale Normung eingebracht werden. Deshalb ist mir das Projekt sehr wichtig.”

Dieter Westerkamp, Direktor des VDI:

“Normung und Standardisierung ist für diejenigen, die sich daran beteiligen, ein strategischer Vorteil. Durch die Mitwirkung kann man die Inhalte der Standards gemeinsam mit anderen festlegen und gestalten. Gleiches gilt für die Mitwirkung bei der Normungsroadmap, da diese bereits eine Vorarbeit für die anschließenden Normungsvorhaben darstellt.”

Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA:

„Der Maschinenbau ist das Gravitationszentrum der Wasserstoffwirtschaft. Unser Universum fängt bei den erneuerbaren Energien an, geht über die Verfahrenstechnik, um den Wasserstoff herzustellen, bis hinein in die Anwendung - sei es in der Stahlindustrie, um grünen Stahl produzieren zu können oder bei E-Fuels bei mobilen Maschinen. Die Komplexität und die Anforderungen und Chancen sehen wir in unserer Systemkompetenz. Es wird deshalb darum gehen, eine Normungsroadmap zu erstellen, die das Bestehende erkennt und die die neuen Ziele einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft avisiert und zugleich bestehende Lücken identifiziert, welche Normungsprojekte wir mit industrieller Umsetzungskompetenz angehen müssen.“

Über das Projekt

Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative des Deutschen Instituts für Normung e. V. (DIN), der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE), des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), des Vereins für die Normung und Weiterentwicklung des Bahnwesens e. V. (NWB), des Verbands der Automobilindustrie (VDA), des Vereins Deutscher Ingenieure e. V. (VDI) sowie des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA). Es wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Mehr über das Projekt sowie zu den beteiligten Projektpartnern gibt es auch auf der Projektwebsite www.normungsroadmap-h2.de

Über DKE 

Die vom VDE getragene DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) ist die Plattform für rund 10.000 Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zur Erarbeitung von Normen, Standards und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Normen unterstützen den weltweiten Handel und dienen u. a. der Sicherheit, Interoperabilität und Funktionalität von Produkten und Anlagen. Als Kompetenzzentrum für elektrotechnische Normung vertritt die DKE die Interessen der deutschen Wirtschaft in europäischen (CENELEC, ETSI) und internationalen Normenorganisationen (IEC). Darüber hinaus erbringt die DKE umfangreiche Dienstleistungen rund um die Normung und das VDE Vorschriftenwerk. 

Mehr Informationen unter www.dke.de