Der VDE hat das Thema Künstliche Intelligenz seit langem auf der Agenda. Die von ihm getragene Normungsorganisation DKE entwickelt unter anderem Frameworks und Standards für das Lebenszyklusmanagement kognitiver Systeme sowie die praktische Umsetzung von KI-Ethik. Nun hat Dr. Sebastian Hallensleben, Vorsitzender des europäischen CEN-CENELEC JTC AI sowie Leiter der Risikoklassifizierungsarbeit im OECD Network of AI Experts, die Leitung des Forschungsprojekts KITQAR übernommen.
Der KI-Spezialist des VDE erklärt: „KI-Anwendungen lernen auf Basis von Daten. Diese Daten müssen nicht nur technisch einwandfrei sein, sie müssen auch dafür sorgen, dass die Anwendung diskriminierungsfrei arbeitet. Es geht um die Herkunft der Daten, Transparenz, Datenschutz, Haftung und viele weitere Fragen.“
Praxisnahes Herangehen, breite Expertise
Das von der Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderte Projekt soll diese Fragen beantworten. Um anwendungsbezogen zu arbeiten, werden sowohl Datensätze aus der Praxis als auch synthetische Daten als Basis verwendet. Das entwickelte Framework soll verschiedene Aspekte von Datenqualität mess- und prüfbar machen. Ein teilautomatisiertes Testkit soll Anwender*innen künftig die Bewertung der Datenqualität erleichtern.
Um Expertise aus allen relevanten Bereichen einzubinden, sind Stakeholder aus Wirtschaft und Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Gewerkschaften und Regulierung involviert. „Wie immer in solchen Projekten, verfolgen wir gemeinsam das Ziel, dass unsere Arbeit die Grundlage für Normen und Standards auf internationaler Ebene liefert,“ stellt Dr. Hallensleben fest.
KITQAR
Das Forschungsprojekt KITQAR wird von der Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Der VDE ist Konsortialführer des Projekts, die Leitung hat Dr. Sebastian Hallensleben übernommen. Weitere Partner sind die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, das IZEW (Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften) der Universität Tübingen sowie das Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam. Start des auf 20 Monate angelegten Projekts war im Dezember 2021.
Über den VDE
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