Umspannwerk Audorf_Bild1
2016 Norbert Gilson
25.02.2020

Umspannwerk Audorf

Schäferkatenweg, 24783 Osterrönfeld 

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik
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Das Umspannwerk Audorf spiegelt mit der Abfolge der Anfang der 1950er, Mitte der 1960er und Ende der 1970er Jahre entstandenen 110-kV-, 220-kV- und 380-kV-Anlagenteile in exemplarischer Weise die Entwicklung des Übertragungsnetzes seit den 1950er Jahren, nicht nur in Norddeutschland, wider.

Beschreibung


erbaut: 1953 / mehrfache Erweiterungen
Bauherr: Peußische Elektrizitäts-AG (PreussenElektra)

Das Umspannwerk Audorf, in der Mitte von Schleswig-Holstein gelegen, ist eines der zentralen Umspannwerke im Zuge der Hochspannungsverbindung zwischen Dänemark, Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen. Zu Beginn der 1950er Jahre war der Energiebedarf im Norden von Schleswig-Holstein so stark angewachsen, dass zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit der Bau einer zentralen Schaltstelle unumgänglich wurde. Auf einem rund 30 ha großen Grundstück begann 1953 der Bau einer 110-kV-Schaltanlage.

Die erste Erweiterung erfolgte Mitte der 1960er Jahre. Damals wurde die unter dem Namen »Kontiskan« bekannte Seekabelverbindung durch das Skaggerak zwischen Dänemark und Schweden in Betrieb genommen und damit die europäische Verbundschiene bis zum Nordkap verlängert. Die mit Quecksilberdampfgleichrichtern als Stromrichterventile ausgerüstete Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsanlage (HGÜ) verfügte über eine Leistung bis zu 250 MW bei einer Betriebsspannung von 250 kV. Zum Anschluss des Seekabels wurde eine neue, über das Umspannwerk Audorf führende 220-kV-Leitung gebaut und zu diesem Zweck das Umspannwerk Audorf um eine 220-kV-Schalt- und Umspannanlage erweitert. Eine zusätzliche Erweiterung wurde wegen der Ansiedlung der Gruppenschaltleitung erforderlich. Seit Fertigstellung des entsprechenden Umbaus der Anlage wurden alle Schalthandlungen im nördlichen Schleswig-Holstein von Audorf aus zentral überwacht und gesteuert.

Mit der weiteren Erhöhung der Betriebsspannung der Übertragungsleitungen auf 380 kV wurde in Audorf 1979 eine neue 380-/110-kV-Umspannanlage in Betrieb genommen. Die neuesten Umbauten der Schaltanlage wurden notwendig, um die Einspeiseleistung der neu errichteten Windkraftanlagen aufnehmen und über das ebenfalls verstärkte Freileitungsnetz in Richtung Süden transportieren zu können. Daher wurde 2014 mit einem Ersatzneubau der 380-kV-Schaltanlage begonnen, in deren Verlauf drei zusätzliche Transformatoren für die Einspeisung der Energie aus dem 380-kV- in das 220-kV- und 110-kV-Netz aufgestellt werden. Zur Erhöhung der Netzstabilität werden außerdem zwei Kompensationsdrosselspulen installiert.
 
Informationsstand: 09.08.2017
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Umspannwerk / Umspannanlage; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Preußische Elektrizitäts-AG; Preußenelektra; Umspannwerk Audorf; 110-kV-Schaltanlage; Kontiskan; Seekabelverbindung; Skaggerak; Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsanlage; HGÜ; 220-kV-Freileitung; 220-kV-Schaltanlage; Gruppenschaltleitung; Audorf; 380-/110-kV-Umspannanlage; Windkraftanlage; Einspeiseleistung; Kompensationsdrosselspule

Quelle(n)

  • Informationszentrale der Elektrizitätswirtschaft e.V. (Hrsg.), Schleswig-Holstein, Blatt Ost. Tips für Technik-Trips. (TechnikTouren, Nr. 13), Frankfurt am Main 1993
  • TenneT TSO GmbH, Umspannwerk Audorf. Das Umspannwerk im Gemeindegebiet Osterrönfeld, Bayreuth 2014

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