Hochspannungsleitung Diesdorf-Wustermark_Bild 1
2012 Norbert Gilson
13.07.2020

Hochspannungsleitung Diesdorf-Wustermark

Elbufer, 39326 Wolmirstedt

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik

Die vor dem Zweiten Weltkrieg zwischen Magdeburg-Diesdorf und Berlin-Spandau erbaute (und 2012 demontierte) 110-kV-Leitung, die bei Wolmirstedt die Elbe überquerte, war ein wichtiges Dokument der Geschichte der Elektrizitätsversorgung von West-Berlin, das sich nach Kappung der Verbindungen zum Verbundnetz im März 1952 für nahezu 40 Jahre im Inselbetrieb mit elektrischer Energie selbst versorgen musste.

Beschreibung


erbaut: 1930er Jahre [?]
Bauherr: Elektrowerke AG

Die an der Überquerung der Elbe in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A 2 parallel verlaufende 110-kV-Hochspannungsleitung wurde Ende August / Anfang September 2012 abgebaut. Foto 1 zeigt den damals noch vorhandenen Mast der Elbquerung am linken Elbufer (fotografiert vom rechten Elbufer aus), Foto 2 den nächsten Mast hinter dem Kreuzungsmast (mittlerer Mast).

Den historischen Karten der Elektrizitätsversorgung nach muss es sich bei der Leitung um eine von der  Elektrowerke AG (Ewag) vor dem Zweiten Weltkrieg zwischen den Umspannwerken Diesdorf und Spandau errichtete 110-kV-Leitung gehandelt haben, von der Verbindungen zu den Umspannwerken Rothensee, Genthin und Brandenburg abzweigten. Die Identifikation des Umspannwerks Spandau ist nicht eindeutig, möglicherweise hat es sich um das Umspannwerk Teufelsbruch im Norden von Spandau gehandelt.

Mit der Abtrennung West-Berlins von allen Verbundleitungen, die die DDR-Regierung am 5. März 1952 veranlasste, wurde auch die 110-kV-Verbindung zwischen Magdeburg und Spandau unterbrochen. Als neuer Endpunkt der Leitung wurde nun das Umspannwerk Wustermark (Landkreis Havelland) eingerichtet.

Zum Zeitpunkt der Aufnahmen im September 2012 waren die Masten auf der rechten Uferseite der Elbe bereits abgebaut (Fotos 3 und 4) und die Betonfundamente mit den Mastfüßen der neuen Masten gegossen (Fotos 5 und 6).

Informationsstand: 02.05.2016
Schlagworte: Hochspannungsmast / -leitung; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Elektrowerke AG; EWAG; Elbquerung; Hochspannungsleitung; Umspannwerk Diesdorf; Umspannwerk Spandau; 110-kV-Freileitung; Umspannwerk Rothensee; Umspannwerk Genthin; Umspannwerk Brandenburg; Umspannwerk Teufelsbruch; West-Berlin; DDR-Regierung; Umspannwerk Wustermark

Quelle(n)

  • Georg Boll, Entstehung und Entwicklung des Verbundbetriebs in der deutschen Elektrizitätswirtschaft bis zum europäischen Verbund. Ein Rückblick zum 20jährigen Bestehen der Deutschen Verbundgesellschaft e.V. - DVG Heidelberg, Frankfurt am Main 1969; daraus folgende Karten:
  • -„Netz der Ewag 1941”
  • -„Die Höchstspannungsleitungen Deutschlands. Geheim. Stand vom 24.10.1944”
  • -„Schema des deutschen Verbundnetzes im Februar 1945”
  • -„Planung. Deutsches Verbundnetz, Stand: Januar 1969. DVG Heidelberg”
  • Walter Schossig, 20 Jahre elektrische Wiedervereinigung Deutschlands; in: VDE ETG-Mitgliederinformation, Juli 2015. (Sonderdruck), S. 42-49

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