Gedenkstein für Jonathan Zenneck_Bild 2
2011 Norbert Gilson
25.02.2020

Gedenkstein für Jonathan Zenneck

Jonathan-Zenneck-Weg, 27476 Cuxhaven

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VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik
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Das Denkmal für Jonathan Zenneck erinnert an einen bedeutenden Pionier der Hochfrequenztechnik, der nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der frühen (um 1900) drahtlosen Telegrafie geliefert hat, sondern sich auch in der Raumaukustik und  Ionosphärenforschung ausgezeichnet hat und als Erfinder einer Richtantenne, eines Wellenmessers und eines Verfahrens zur elektrischen Frequenzvervielfachung bekannt geworden ist. Darüber hinaus hat er sich als Wissenschaftsorganisator, unter anderem als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Museums, einen Namen gemacht.


Beschreibung


Jonathan Zenneck (14. April 1871 - 8. April 1959)
Jonathan Zenneck wurde in Ruppertshofen (heute Stadtteil von Ilshofen, Kreis Schwäbisch Hall) als Spross einer evangelischen Pfarrersfamilie geboren. An der Universität Tübingen studierte er zunächst Theologie und dann Naturwissenschaften. Nach dem Staatsexamen für das höhere Lehramt in Mathematik, Physik und Zoologie wurde er 1894 im Fach Zoologie promoviert. Anschließend nahm er eine Tätigkeit als Assistent des Physikers und späteren Nobelpreisträgers Karl Ferdinand Braun an der Universität Straßburg auf. Hier nahm er mit der Durchführung von Reichweitenversuchen an der praktischen Erprobung des von Braun entwickelten neuen Senders teil. Mit diesem aus Kondensatorkreis und Funkenstrecke mit induktiv angekoppelter Antenne aufgebauten Sender gelang es, die bisher von Marconi mit seinem Sender erzielten Reichweiten zu übertreffen. Die Versuche mit dem Braun'schen Sender führte Zenneck um 1900 in Cuxhaven in der Nähe der Kugelbake aus. Zu seinen Ehren ließ die Stadt später das Denkmal errichten und benannte den Weg oberhalb der Strandpromenade mit seinem Namen.

Zenneck lehrte nach Anstellungen an den Technischen Hochschulen Danzig und Braunschweig sowie als Leiter des Physikalischen Laboratoriums der Badischen Anilin- und Sodafabrik (BASF) seit 1913 - mit vorübergehender Unterbrechung im Ersten Weltkrieg - bis zu seiner Emeritierung im März 1939 am Physikalischen Institut der TH München. 1933 wurde er als Nachfolger Oskar von Millers Vorsitzender des Vorstandsrats des Deutschen Museums. Während der NS-Zeit bewahrte er die Unabhängigkeit der Institution und leitete bis 1953 die Wiederaufbauarbeiten des erheblich zerstörten Museumsgebäudes. Neben seinen Arbeiten an der Funktechnik war Zenneck ein bedeutender Pionier der Hochfrequenztechnik, vor allem auf dem Gebiet der Ionosphärenforschung. Auch trat er als Erfinder einer Richtantenne, eines Wellenmessers und eines Verfahrens zur elektrischen Frequenzvervielfachung hervor. Zenneck starb im Alter von 87 Jahren im Jahre 1959 in Althegnenberg (Kreis Fürstenfeldbruck).

Informationsstand: 31.12.2013
Schlagworte: Nachrichtentechnik; Informations- und Kommunikationstechnik (IKT); Nachrichten- und Kommunikationstechnik; Geschichte der Elektro- und Informationstechnik
Stichworte: Elektrotechnik; Physik; Braunscher Sender; Marconi; Funktechnik; Hochfrequenztechnik; Badische Anilin- & Sodafabrik; BASF; TH; Technische Hochschule München; Technische Hochschule Braunschweig; Technische Hochschule Danzig;

Quelle(n)

  • Kurt Jäger / Friedrich Heilbronner, Lexikon der Elektrotechniker, 2. Aufl., Berlin / Offenbach 2010

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