Das vermutlich nach einem Entwurf von Richard Brademann errichtete Gleichrichterwerk Lichtenrade repräsentiert die zu Beginn der 1930er Jahre entstandene dritte Generation von Bauten der S-Bahn-Stromversorgung, die sich aufgrund technischer Neuerungen durch kompaktere Bauweise mit kleineren Abmessungen auszeichnete.
Beschreibung
erbaut: 1937-39
Architekt: (vermutlich) Richard Brademann
Im Zuge des Baus der neuen Nordsüd-S-Bahnstrecke zwischen Gesundbrunnen und Papestraße (heute: Südkreuz) wurde bis 1939 auch die nach Mahlow führende südliche Vorortstrecke (heute S-Bahnlinie S2) elektrifiziert. Zur Versorgung des Streckenabschnitts zwischen Marienfelde und Mahlow wurde neben der Bahntrasse in der Nähe des S-Bahnhofs Schichauweg das Gleichrichterwerk Lichtenrade errichtet.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Gleichrichterwerken griff Brademann, dessen Urheberschaft für den Entwurf aufgrund fehlender Unterlagen nur vermutet werden kann, für Lichtenrade nicht auf einen Typenentwurf zurück, sondern schuf mit dem schlichten quaderförmigen, mit roten Klinkern verkleideten und mit einem überstehenden, flachen Betondach versehenen Baukörper eine eigenständige Lösung.
Zur (auf dem Foto nicht sichtbaren) Gleisseite hin wurde das Gebäude später um einen niedrigen Klinkerbau erweitert, in dem jetzt die früher im Freien aufgestellten Transformatoren untergebracht sind.
Informationsstand: 02.05.2016
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Gleichrichterstation; Energy; Energie; Energienetze; Mobility; Mobilität; Verkehrsmanagement
Stichworte: Richard Brademann; Nordsüd-S-Bahn; Mahlow; Gleichrichterwerk Lichtenrade; Lichtenrade; Marienfelde; S-Bahn; S2
Quelle(n)
- Matthias Donath / Gabriele Schulz / Michael Hofmann, Denkmale in Berlin. Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Ortsteile Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade, Petersberg 2007
- Susanne Dost, Richard Brademann (1884 - 1965). Architekt der Berliner S-Bahn, Berlin 2002
- Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalliste Berlin (Stand: 16.04.2013), Nr. 09030111
- Thorsten Dame, Elektropolis Berlin. Architektur- und Denkmalführer, Berlin 2014