Die 1928 errichtete 100-kV-Freileitung zwischen den Schaltanlagen der Berliner Kraftwerke »Reuter« und Charlottenburg ist ein bedeutendes Dokument des Umbaus der innerstädtischen Elektrizitätsversorgung Berlins. Nach dem 1924 begonnenen Aufbau der 30-kV-Ringleitung zur Speisung der großen Abspannwerke wurde am Ende der 1920er Jahre zum Zwecke der Kraftwerkskupplung ein neuer 100-kV-Ring geschaffen, der auch der Einspeisung der als Fernstrom bezogenen elektrischen Energie diente.
Beschreibung
erbaut: 1928 / spätere Modernisierungen
Die 110-kV-Leitung führt vom Umspannwerk Reuter bis zu einem Endmast (Foto 8) südlich des Autobahndreiecks Charlottenburg, zwischen der A 100 und der Charlottenburger Schleuse gelegen, bei dem die Freileitung in ein Erdkabel übergeht. Die Leitung ist Teil der ursprünglich 1928 errichteten 100-kV-Freileitung zwischen dem Umspannwerk Teufelsbruch und der Schaltanlage des Kraftwerks Moabit. Einzelne Masten des Teilstücks »Reuter - Charlottenburg« stammen noch aus der Bauzeit.
Die Leitung besteht aus 14 Masten, zehn Abspannmasten und vier Tragmasten. Die Leitung beginnt im Umspannwerk Reuter, überquert die Spree und führt zwischen Spree und S-Bahn-Trasse beziehungsweise dem Ruhwaldweg bis zum südlichen Ende der Rohrdammbrücke (Foto 1). Dann verläuft die Leitung weiter in Richtung Osten zwischen dem Fürstenbrunner Weg und der Spree (Foto 2) durch die Kleingartenkolonie »Spreewiesen« (Fotos 3 und 4), überquert die Spree westlich der Rudolf-Wissell-Brücke und kreuzt nach zwei weiteren Abspannmasten am Nonnendamm und in der Kolonie »Bleibtreu I« (Fotos 5 und 6) die A 100, bevor sie von einem weiteren Abspannmast in der Kolonie »Bleibtreu II« (Foto 7) zum Endmast gelangt.
Informationsstand: 31.12.2014
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Hochspannungsmast / -leitung; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: 110-kV-Freileitung; Umspannwerk Teufelsbruch; Schaltanlage Kraftwerk Moabit; Abspannmast; Tragmast; Ruhwaldweg; Rohrdammbrücke; Fürstenbrunner Weg; Kleingartenkolonie Spreewiesen; Rudolf-Wissell-Brücke; Autobahndreieck Charlottenburg; Nonnendamm; Kolonie Bleibtreu I; Kolonie Bleibtreu II; Freileitung; Freileitungstrasse
Quelle(n)
- Heinrich Tepasse, Stadttechnik im Städtebau Berlins. 20. Jahrhundert. Kompendium Stadttechnikgeschichte: Wasser und Abwasser, Gas, Strom und Fernwärme, Berlin 2006