Der um 1970 erbaute Fernmeldeturm Burgbernheim vom Typ »FMT 2« gehört zu der in den 1960er Jahren neu konzipierten Serie von Typentürmen der Deutschen Bundespost und dokumentiert den damals stark anwachsenden Nachrichtenfernverkehr (Fernsprechen, Fernschreiben, Datenübertragung, Fernseh-Ton- und -Bildsignale). Als Teil der für die Fernsehübertragung von den Olympischen Spielen 1972 in München errichteten „Olympialinie” steht der Fernmeldeturm auch für den engen Zusammenhang zwischen dem Ausbau der technischen Infrastruktur und der Veranstaltung von Großsportereignissen.
Beschreibung
erbaut: um 1970
Bauherr: Deutsche Bundespost
Der Fernmeldeturm im fränkischen Burgbernheim vom Typ »FMT 2« gehört zu den in den 1960er Jahren neu konzipierten Fernmeldetürmen der Typenreihe »FMT 1«, »FMT 2« und »FMT 3«. Der ursprünglich 125 m hohe Turm wurde für die Ende der 1960er Jahre geplante neue Richtfunktrasse zwischen dem Münchener Fernsehturm Oberwiesenfeld und dem Fernmeldehochhaus in Frankfurt am Main, die so genannte „Olympialinie”, errichtet, die der Nachrichtenübermittlung, unter anderem der Übertragung der Fernsehprogramme, während der Olympischen Spiele 1972 diente.
Auf den leicht konisch geformten Stahlbetonschaft von 93 m Höhe ist mittels einer Stahlbetonkegelschale als Tragkonstruktion in 74 m Höhe das zylindrische Betriebsgeschoss aufgesetzt. Boden und Dach des Betriebsgeschosses bilden zugleich die beiden auskragenden Hauptantennenplattformen. Der über das Betriebsgeschoss hinausragende Stahlbetonschaft trägt in 91 m Höhe eine weitere, im Durchmesser kleinere Antennenplattform. In den Stahlbetonschaft ist ein Stahlrohrmast als Antennenträger eingespannt. Die ursprünglich für die Aufstellung der Richtfunkantennen (Parabol- und Hornparabolantennen) benötigten Plattformen dienen heute der Aufnahme von wesentlich kleiner dimensionierten Mobilfunkantennen. Die Gebäude am Fuß des Turmschaftes dienen der elektrischen Energieversorgung des Turms.
Über die am Antennenträger befestigten UKW-Antennen wurden bis 2008 außer den analogen Radioprogrammen von Antenne Bayern, Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk auch die analogen Fernsehsignale von ZDF und Bayerischem Fernsehen ausgestrahlt. Nach der Umstellung der Fernsehausstrahlung auf das digitale DVB-T-Signal wurde Ende 2008 die Ausstrahlung des analogen Signals eingestellt. An dem Antennenträger ist außerdem eine Rundstrahlantenne für den Pagerdienst, die Aussendung eines personenbezogenen Funkrufsignals, installiert.
Informationsstand: 09.08.2017
Schlagworte: Sendeanlagen; Informations- und Kommunikationstechnik (IKT); Nachrichten- und Kommunikationstechnik; Fernseh- / Fernmeldetürme
Stichworte: Fernmeldeturm; Deutsche Bundespost; Burgbernheim; FMT 2; Typenturm; Richtfunktrasse; Fernsehturm Oberwiesenfeld; Fernmeldehochhaus Frankfurt am Main; Olympialinie; Nachrichtenübermittlung; Fernsehübertragung; Olympische Sommerspiele 1972; Stahlbetonschaft; Stahlbetonkegelschale; Betriebsgeschoss; Hauptantennenplattform; Antennenplattform; Stahlrohrmast; Antennenträger; Richtfunkantenne; Parabolantenne; Hornparabolantenne; Mobilfunkantenne; UKW-Antenne; Radioprogramm; Antenne Bayern; Deutschlandradio Kultur; Deutschlandfunk; ZDF; Bayerisches Fernsehen; analoges Fernsehsignal; DVB-T-Signal; Rundstrahlantenne; Pagerdienst
Quelle(n)
- Georg Schöllhorn (Red.), Elektrotechnik in Nordbayern. Eine Dokumentation. 75 Jahre VDE-Bezirksverein Nordbayern e.V., Nürnberg 1986
- de.wikipedia.org/wiki/SenderBurgbernheim (abgerufen am 13.07.2017)
- de.wikipedia.org/wiki/ListederTypentürme (abgerufen am 13.07.2017)