RWE-»Südleitung« (220 kV)_01
2012/15 Norbert Gilson
29.06.2022

RWE-»Südleitung« (220 kV)

L 1110, 71696 Möglingen

Kontakt
VDE Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik
Themen

Der Abschnitt der RWE-Südleitung zwischen den Umspannanlagen Hoheneck und Herbertingen war wegen des Stromaustauschs mit wichtigen Elektrizitätsversorgungsunternehmen in den beiden Umspannanlagen für die württembergische Elektrizitätswirtschaft der 1930er Jahre von großer Bedeutung. Mit der Inbetriebnahme des Leitungsteils Hoheneck - Herbertingen, zu dem der Abschnitt Hoheneck - »Pkt. Rommelsbach« gehört, wurde durch das Zusammenarbeiten der württembergischen Neckar-Wasserkräfte, der Braunkohlekraftwerke des rheinischen und der Steinkohlekraftwerke des westfälischen Reviers sowie mit der Einbindung der großen württembergischen Elektrizitätsversorgungsunternehmen in dieses System erstmals ein umfassender verbundwirtschaftlicher Betrieb realisiert.

Beschreibung

erbaut: 1928-30
Bauherr: Großkraftwerk Württemberg AG

Die in den 1920er Jahren von der Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG (RWE) zwischen den Umspannwerken Brauweiler (in der Nähe von Köln) und Bürs (bei Bludenz) in Vorarlberg errichtete 220-kV-Leitungsverbindung war eine der bedeutendsten Leitungsverbindungen für die Fernübertragung elektrischer Energie. Die rund 800 km lange Leitung stellte eine Verbindung zwischen den rheinischen Braunkohlekraftwerken des RWE und den Wasserkraftwerken im Südschwarzwald, am Hochrhein und in Vorarlberg her. Die gesamte Leitung wurde in den Jahres zwischen 1924 und 1930 in mehreren Teilabschnitten errichtet.

Der Leitungsabschnitt zwischen den Umspannwerken Hoheneck (Ludwigsburg) und Herbertingen wurde im Zeitraum zwischen Mai 1928 und Februar 1930 erstellt. Bauherr war die Großkraftwerk Württemberg AG (Growag), in deren Händen die Abwicklung des gesamten Genehmigungsverfahrens einschließlich der vielfach notwendigen Zwangsenteignungen zwecks Aufstellung der Masten oder Überspannung von Grundstücken mit den Leitungsdrähten lag. Das unter Beteiligung der Kraftwerk Altwürttemberg AG (Kawag) im November 1921 gegründete Unternehmen gehörte zu den „Konzernwerken” des RWE. Beim Mast mit der Mastnummer »1224«, der 2008 in die bestehende Leitung als Abzweigmast eingefügt wurde (Foto 4) und als »Pkt. Rommelsbach« bezeichnet wird, ist die Verbindung Hoheneck - Herbertingen seitdem in zwei Abschnitte unterteilt.

Die Fotos zeigen die Trasse südlich der Umspannanlage Hoheneck an der Kreuzung der Leitung mit der L 1110 südlich von Möglingen (in Richtung Westen, Foto 1). Im Unterschied zu den nördlich von Hoheneck verlaufenden Leitungsabschnitten wurden zwischen Hoheneck und Bürs Masten vom Typ »C3« aufgestellt, die den Witterungsverhältnissen (Windlast, Vereisung) in den Mittelgebirgsregionen der Schwäbischen Alb und des Alpenvorlandes gewachsen waren. Auf den Fotos sind ein typischer Tragmast (Foto 2) sowie Abspannmast (Foto 3) des »C3«-Typs zu sehen.
 
Informationsstand: 02.11.2016
Schlagworte: Elektrizitätsübertragung / -verteilung; Hochspannungsmast / -leitung; Energy; Energie; Energienetze
Stichworte: Großkraftwerk Württemberg AG; Growag; Kraftwerk Altwürttemberg AG; Kawag; Umspannwerk Hoheneck; Umspannwerk Herbertingen; Umspannwerk Brauweiler; Umspannwerk Bürs; Vorarlberg; 220-kV-Freileitung; Braunkohlekraftwerk; Wasserkraftwerk; Südschwarzwald; Hochrhein; Genehmigungsverfahren; Zwangsenteignung; Abzweigmast; Rommelsbach; Möglingen; C3-Typ; Windlast; Vereisung; Schwäbische Alb; Alpenvorland; Tragmast; Abspannmast

Quelle(n)

  • Theo Horstmann / Klaus Kleinekorte (Hrsg.), Strom für Europa. 75 Jahre RWE-Hauptschaltleitung Brauweiler 1928 - 2003, 2. Aufl., Essen 2003

Bilder

Karte

Das könnte Sie auch interessieren