Mindestens 50 000 Euro Schaden entstand bei einem Brand im Marktoberdorfer Tierheim. Personen hielten sich beim Ausbruch des Feuers nicht in dem Gebäude auf. Die Tiere haben das Unglück unverletzt überstanden. Nach ersten Ermittlungen der Polizei kommt ein Blitzeinschlag als Ursache für das Feuer in Frage.
Am Freitagabend entlud sich nach einem heißen Tag ein Gewitter über Marktoberdorf. Es war kurz nach 20 Uhr, als wohl ein Blitz nach bisherigen Erkenntnissen ins Dachgeschoss des einzeln gelegenen Tierheims einschlug. Eine Passantin aus Oberthingau, die zu der Zeit zufällig vorbeifuhr, entdeckte, dass es aus dem Dachstuhl stark raucht und informierte die Polizei. Sie wiederum gab Großalarm für die Feuerwehren in der Stadt und allen Ortsteilen.
Innerhalb sehr kurzer Zeit waren bereits die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens. "Das war unser großes Glück", äußerte sich der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Heinz Krämer, sehr dankbar. Daher sei das Feuer auf die Wohnung begrenzt geblieben. Vom Firstbalken aus fraßen sich die Flammen voran. Der Brand war aber rasch unter Kontrolle. Jedoch mussten in der Wohnung die Holzverkleidung heruntergerissen und auf dem Dach einige Pfannen entfernt werde.
Als die Flammen züngelten, hatten die Bewohner die Wohnung gerade für kurze Zeit verlassen. Zurück geblieben waren zwei behinderte Katzen und zwei Meerschweinchen. Sie wurden von der Feuerwehr gerettet. Laut Krämer erlitten die Tiere leichte Rauchvergiftungen, "aber die erholen sich wieder". Die anderen Tiere in dem Haus seien mit dem Schrecken davon gekommen. Auch für sie bedeutete der Vorfall "unheimlicher Stress".
Die Kriminalpolizei Kempten hat die Ermittlungen aufgenommen. Über das Ergebnis war gestern noch nichts zu erfahren. Doch schon am Freitagabend wurde die Vermutung geäußert, dass ein Blitzeinschlag das Feuer ausgelöst haben könnte.
Auf jeden Fall wurden sämtliche technische Einrichtungen lahm gelegt. "Es funktioniert kein Telefon, kein Internet, keine Klingel", sagte Krämer. Das Tierheim sei aber weiterhin in Betrieb, weshalb er in Notfällen zu einem persönlichen Besuch rät.
Quelle: Allgäuer Zeitung