(v.l.): Erik Füssgen (Stadtwerke-Geschäftsführer), Prof. Dr. Wolfgang Bessler (Hochschule Offenburg), Dr. Kevin Rick (Leiter VDE Mitgliederservice), Alexander Nollau (Abteilungsleiter Energy bei DKE) und Oberbürgermeister Gregor Bühler 

| Stadtwerke Oberkirch
02.11.2023 Forum

Batteriespeicher-Entwicklungen und Kundennutzen im Energiewendesystem

Stadtwerke und VDE luden am 19.10.2023 zu Fachvorträgen in die vollbesuchte Mediathek ein

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VDE Südwest

Bei dem von den Stadtwerken Oberkirch zusammen mit dem VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) durchgeführten Forum zum Entwicklungsstand und Einsatz von Batteriespeichersystemen war die Mediathek in Oberkirch bis auf den letzten Platz mit über 100 Interessierten gefüllt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Stadtwerke-Geschäftsführer Erik Füssgen und Oberbürgermeister Gregor Bühler ging es gleich in die Fachvorträge.

Prof. Dr. Wolfgang Bessler, Leiter der Forschungsgruppe EES an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien Offenburg, zeigte Ergebnisse und Perspektiven der Speicherentwicklungen. „Batteriespeicher sind ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende. Sie werden bereits heute in unterschiedlichsten Größen verwendet – vom Heimspeicher für Privathaushalte über Gewerbespeicher bis hin zum großen Batteriespeicherwerk. Sie helfen Energiekosten zu sparen und das Netz zu entlasten. Batteriespeicher sind schon heute wirtschaftlich und werden in den nächsten Jahren eine immer größere Rolle bei der Energiewende einnehmen. Die Hochschule Offenburg erforscht seit über zehn Jahren die Ursachen für die Alterung von Batterien. Wir helfen dabei, Batterien länger leben zu lassen,“ so das Fazit von Prof. Dr. Bessler.

Alexander Nollau, Leiter des Bereichs Energy, DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE), stellte die Möglichkeiten im Hinblick auf den Kundennutzen dar. Dabei galt das Interesse des Publikums insbesondere der ganzheitlichen Betrachtung des Energiesystems: Welche Rolle kann Wasserstoff spielen? Inwiefern lässt sich das Gasnetz als Speicher nutzen? Inwiefern können sich Batterien und Elektrolyse ergänzen?, so die weiteren Fragestellungen. Die Fachexperten mahnten in diesen Punkten zu einer Betrachtung des Gesamtsystems an.

Nur wenn wir technologieoffen die verschiedenen Optionen mit Blick auf ihre Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit betrachten, wird die Energiewende gelingen – Wasserstoff und die bestehende Gastinfrastruktur werden hier sicherlich eine zentrale Rolle spielen, fasste Moderator Dr. Kevin Rick vom VDE zusammen. Auch die Recycling-Fähigkeit von Heim- und Gewerbespeichern sowie deren Lebensdauer waren Thema. Dabei fiel immer wieder auf, dass die Energiewende vor allem vor Ort gemacht werden muss.

„Die Zukunft des Energiesystems liegt in der nachhaltigen Energieerzeugung und -nutzung, in der Beteiligung der Bürger an dezentralen Energielösungen und in der gemeinsamen Verantwortung für unsere Umwelt. Die Transformation unseres Energiesystems erfordert nicht nur technologischen Fortschritt, sondern auch die aktive Mitwirkung der Bevölkerung. Die Energiezukunft wird von uns allen gestaltet, durch die Entscheidungen, die wir treffen, und das Engagement, das wir zeigen,“ so Alexander Nollau vom VDE.

Erik Füssgen, Verbandsvorsitzender des VDE Südbaden, bedankte sich bei allen Beteiligten des Forums und insbesondere den Fachreferenten. „Die systemischen Perspektiven werden auch für die Stadtwerke Oberkirch und im Renchtal zu weiteren guten Projekten der Energiespeicherung und Nutzung führen“, resümierte er zum Schluss.