VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik e.V.) und DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) haben erstmals unter der Schirmherrschaft von Kultusministerin Theresa Schopper den MINT-Stern Baden-Württemberg für ein nachhaltiges schulisches Projekt im Bereich der MINT-Fächer vergeben. Die Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Sandra Boser MdL, hat den Preis stellvertretend für die Ministerin verliehen. „Mich freut, dass es mit dem Projekt gelungen ist, bei den Schülerinnen und Schülern Neugierde und ihren Forschergeist zu wecken“, sagte die Staatssekretärin. „Ob Klimawandel oder digitale Transformation – nur mit den kreativen Ideen der nächsten Generation können wir die Probleme unserer Zeit lösen.“ Boser dankte auch den engagierten Lehrkräften: „Der berühmteste Ulmer, Albert Einstein, hat schon festgestellt, dass es die wichtigste Kunst des Lehrers ist, die Freude am Schaffen und am Erkennen zu wecken.“
Die Bewerbung „Wissenschaftsshow inklusive Mitmachausstellung“ des Teams vom Kepler-Gymnasium Ulm unter der Leitung von Anita Lamprecht hat die ehrenamtliche Jury am meisten überzeugt. Am 25. November nahm Anita Lamprecht bei der Preisverleihung im Kultusministerium Baden-Württemberg den mit 2.500 Euro dotierten MINT-Stern für ihr großartiges Engagement entgegen.
Seit dem Schuljahr 2018/19 entwickeln Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 Experimente für die Wissenschaftsshow, mittlerweile als fester Bestandteil des regulären Physikunterrichts. Damit sind alle Kinder aufgefordert, Ideen auszuprobieren und ein Experiment umzusetzen. Für Kinder eine große Chance, um den Spaß an Naturwissenschaften zu entdecken – vor allem für die, die nicht unbedingt Physik-Käpsele sind. Durch eigenes Ausprobieren erfahren sie auch, dass Experimente auf Social Media Fake, also gefälscht, sein können. Sie lernen wichtige Kompetenzen im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens. Bis das Experiment perfekt funktioniert und sauber dokumentiert ist, ist es ein langer Weg mit einigen Fehlversuchen, am Ende aber mit einem großen Erfolgserlebnis.
Das Projekt entwickelt sich stetig weiter, Kooperationen mit der Universität Ulm und der Technischen Hochschule Ulm bestehen bzw. sind gerade im Aufbau. Innerhalb der Schule findet eine Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen statt. Um die Show inhaltlich weiterzuentwickeln, schreibt eine Kollegin aus dem Fachbereich Deutsch gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern an einem Drehbuch für eine spannende Rahmenhandlung. Kollegen aus dem Fachbereich Chemie stellen ihre Expertise für chemische Experimente zur Verfügung.
„Die Wissenschaftsshow zeigt auf beeindruckende Weise, wie man Schülerinnen und Schülern den Spaß an Fächern wie Physik vermitteln kann – indem sie eigene Experimente entwickeln, die sie dann in einer Show vor Zuschauern präsentieren. Ein rundum gelungenes und nachhaltiges Projekt, das das Interesse junger Menschen an MINT-Fächern weckt und so zur Sicherung des dringend benötigten Nachwuchses auf diesem Gebiet beitragen kann“, lobt Thomas Anders, Geschäftsführer der DVGW-Landesgruppe Baden-Württemberg. „Wir freuen uns sehr, dass das Projekt von Anita Lamprecht durch den MINT-Stern 2024 noch mehr Aufmerksamkeit bekommt, denn es kann als Blaupause für andere Schulen dienen“, betont auch Dr. Kevin Rick, Leiter der VDE Region Südwest. „Es kommt auf das persönliche Engagement und das Herzblut der Lehrkräfte an – wir wollen mit dem MINT-Stern den motivierten Lehrkräften an den Schulen ein kleines Stück Wertschätzung entgegenbringen für ihre Arbeit.“
Über den DVGW
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen rund 14.000 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Klimaneutrale Gase und insbesondere der Zukunftsenergieträger Wasserstoff sind in der Arbeit des DVGW von besonderer Bedeutung. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral. Mit neun Landesgruppen und 62 Bezirksgruppen agiert der DVGW auf lokaler sowie überregionaler Ebene und ist in der ganzen Bundesrepublik vertreten. Themen mit bundesweiter oder europäischer Dimension werden durch die Hauptgeschäftsstelle in Bonn mit Büros in Berlin und Brüssel abgedeckt. www.dvgw.de
Über den VDE
Der VDE, eine der größten Technologie-Organisationen Europas, steht seit mehr als 130 Jahren für Innovation und technologischen Fortschritt. Als einzige Organisation weltweit vereint der VDE dabei Wissenschaft, Standardisierung, Prüfung, Zertifizierung und Anwendungsberatung unter einem Dach. Das VDE Zeichen gilt seit mehr als 100 Jahren als Synonym für höchste Sicherheitsstandards und Verbraucherschutz.
Wir setzen uns ein für die Forschungs- und Nachwuchsförderung und für das lebenslange Lernen mit Weiterbildungsangeboten „on the job“. Im VDE Netzwerk engagieren sich über 2.000 Mitarbeiter*innen an über 60 Standorten weltweit, mehr als 100.000 ehrenamtliche Expert*innen und rund 1.500 Unternehmen gestalten im Netzwerk VDE eine lebenswerte Zukunft: vernetzt, digital, elektrisch. Wir gestalten die e-diale Zukunft.
Sitz des VDE (VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) ist Frankfurt am Main. Mehr Informationen unter www.vde.com