Zum Gespräch eingeladen hatte Karl Holmeier MdB, Vorsitzender des Arbeitskreises II (AK II) der CSU. Markus B. Jaeger, Leiter Politik Berlin & Brüssel vom VDE, betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Politikern: „Im AK II sind wichtige Ansprechpartner für klassische und brandaktuelle VDE-Themen aus den Bereichen Wirtschaft und Energie, Verkehr und digitale Infrastruktur sowie Bildung und Forschung organisiert. Natürlich ist es naheliegend, solche Kontakte im Bundestag aufzubauen. Gespräche mit Abgeordneten aus anderen Fraktionen werden folgen.“ Für den VDE nahmen neben Jaeger auch Burkard Holder, Geschäftsführer VDE Renewables, Dr. Thomas Becks, Leiter VDE Technik & Innovation, und Dr. Ralf Petri, VDE Abteilungsleiter Mobility, an dem Termin teil. „Es war uns zunächst ein besonderes Anliegen, den VDE als unabhängigen Innovationsunterstützer für die deutsche Wirtschaft und Forschung zu platzieren. Besonders hervorgehoben haben wir gegenüber den Abgeordneten den großen Stellenwert des Ehrenamtes im VDE“, so Becks.
In seinem Vortrag stellte Petri „sechs Thesen für die deutsche Ladeinfrastruktur, den Erfolg der Elektromobilität und die Energiewende“ vor. Er erklärte unter anderem, wie der VDE jetzt schon mit der DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE) Normen für einen sicheren und nachhaltigen Betrieb der Ladesäulen in Deutschland entwickelt. Des Weiteren erläuterte Petri, wie der VDE|FNN (Forum Netztechnik/Netzbetrieb) die technischen Anschlussbedingungen für eine reibungslose Netzintegration schafft.
Sechs Thesen für die deutsche Ladeinfrastruktur, den Erfolg der Elektromobilität und die Energiewende
- Deutschland benötigt eine jederzeit ausreichende Ladeinfrastruktur.
- Deutschland benötigt eine einfach zugängliche Ladeinfrastruktur.
- Deutschland benötigt eine intelligente Ladeinfrastruktur.
- Deutschland benötigt eine sichere Ladeinfrastruktur.
- Deutschland benötigt eine nachhaltige Energiewende.
- Deutschland benötigt eine Wasserstoff-Infrastruktur.
Den Schlusspunkt des mehr als zweistündigen Austausches setzte Energie-Experte Holder: „In den nächsten Jahren wird der Rückbau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen der ersten Generation signifikant und dauerhaft ansteigen, da die EEG-Förderung dieser Anlagen nach 20 Jahren ausläuft. Dieser Rückbau sowie das erwartet starke Wachstum bei stationären Energiespeichern, der E-Mobilität und Wasserstoffspeichern werden bereits kurzfristig zu großen Recyclingmengen führen. Hier gibt es zurzeit keine ausreichenden Standards und wirtschaftlich vertretbare Lösungen.“ Zudem prognostizierte Holder, dass die Bedeutung des Wasserstoffs weiter zunehmen werde. „Im Bereich der alternativen Antriebsysteme sowie als Energieträger für energieintensive Branchen wird Wasserstoff definitiv eine Rolle spielen müssen.“ Bei der Bewältigung der bestehenden und kommenden Herausforderungen stehe der VDE mit Rat und Tat zur Seite. Er schaffe mit der Arbeit von VDE Technik & Innovation die Grundlagen für heute noch fehlende Systeme (Beispiel Hybride Triebzüge mit Batterie- und Wasserstoffkomponente), setze mit der DKE Normen und Standards für Power2Gas und unterstütze mit VDE Renewables beim Aufbau eines Gesamtkonzeptes. „Wir denken die Lösungen vom Ende her“, fasste Holder die Arbeitsweise des VDE abschließend zusammen.
