Der CEO des VDE, Ansgar Hinz, nahm die Gäste des Sommerempfangs unter der Überschrift „Once upon a Time“ mit auf eine kleine Zeitreise. „Europa war in früheren Jahrhunderten für viele Nationen ein Feind. Aus einer internationalen Perspektive gesehen wurde Europa – positiv ausgedrückt – allenfalls toleriert.“ Erste Priorität sei die Eroberung fremder Länder und Gesellschaften gewesen. Erst nach dem 2. Weltkrieg hätten die Staaten Europas ihre historische Position Schritt für Schritt zurückgezogen. Freiwillig oder nicht freiwillig. Bescheiden oder nicht bescheiden.
„In den 50er Jahren gründeten sechs Staaten die Europäische Wirtschaftsunion, um nach Jahrzehnten des Kriegsterrors Sicherheit, Stabilität, Wohlstand, soziale Absicherung und Einfachheit des Handels zu gewährleisten. Für die Menschen. In den 90er Jahren folgte – mehr oder weniger – die heutige Europäische Union.“ Maßgebende Frage für Hinz am abendlichen Sommerempfang des VDE in Brüssel war, ob Europa noch den Zielen aus den 50er Jahren folge. Seine Antwort gegenüber den Gästen lautete „Ja und Nein.“
Mit einem Einblick in seine Gedankenwelt teilte er die Antwort in eine Innen- und Außensicht: In der Innenansicht müsse Europa auf das Big Picture zurückkommen. Es müssten neue strategische EU-Positionen mit einer langfristigen weltweiten Perspektive definiert werden. Europa müsse die gemeinsame Aufgabe und Gesamtverantwortung für die Gesellschaft verstehen. Nationaler Protektionismus müsse gestoppt und die internationale Position als eine Europäische Union gestärkt werden. „Wir müssen die Diskussionen von Sekundärem oder für die Zukunft weniger wesentlichen Dingen beenden und die historischen Ziele der 50er Jahre wieder fördern. Ziele, die auch aus technologischer Sicht Leitlinien des VDE waren, als Werner von Siemens uns vor 126 Jahren gründete.“
In der Außensicht Europas sei es nach Hinz „an der Zeit, die Zeiten der Eroberer zu überwinden und die Geschichte durch Partnerschaft weltweit in ein positives Gefühl zu wandeln: Europa als Garant für Stabilität, Sicherheit, Geborgenheit, Wohlstand und faire Beteiligung. Europa als Kämpfer gegen Protektionismus, Destabilisierung und Handelskriege. Europa als Stabilitätsanker zwischen Ost und West, um die wirklichen Probleme der heutigen Menschheit anzugehen und zu lösen.“
Wenn es um Technologie und neutrale Orientierung für die Gesellschaft und Politik gehe, sei der VDE der richtige Partner, um die europäische Position zu erneuern. Künstliche Intelligenz, nachhaltige Energiewende, digitale Technologien, multimodale Mobilität, menschliche Medizintechnik seien nur wenige Aspekte der Expertise des VDE.
VDE als Kümmerer für die Next Generation
Mit Blick in die All Electric World und das Kümmern um die nächste Generation freute sich Hinz besonders, das Gewinnerteam der VDE E-diale Zukunft CHALLLENGE beim Sommerempfang zu begrüßen.
Das Team aus Aachen hat einen interaktiven Schulunterricht entwickelt, um Wissenschaft, Elektronik und Informationstechnologie näher an den Unterricht heranzuführen. Im Rahmen des bundesweiten Projekts wurden von Aachen ausgehend, über Stuttgart und München bis Dresden Vorträge in Fachkursen an den Schulen gehalten. Young Generation meets Next Generation. Der große Erfolg des Projekts hat die Macher wie Anika Weishaupt und Tobias Schuh inspiriert, das Projekt europaweit auszudehnen.
Live-Musik, kühle Getränke und kulinarische Köstlichkeiten
Bei Live-Musik, kühlen Getränken und kulinarische Köstlichkeiten diskutierten Oeyen, Jaeger und Hinz schließlich in lockerer Atmosphäre zusammen mit den Gästen aus dem Europarlament, der Kommission und vielen in Brüssel vertretenen Organisationen. Dabei ging es unter anderem darum, wie wichtig Standardisierung und Zertifizierung für die europäische Industrie sei und wie sich der VDE mit Technologie-Know-how einbringen kann. Bis spät in den Abend nutzten die Gäste den Empfang, um sich über die Aktivitäten des VDE zu informieren, auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen.