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VDE FNN
21.07.2022 Pressemitteilung

VDE FNN begrüßt die Neuregelung des Paragrafen 14a EnWG und stellt Konzept zur Integration flexibler Erzeuger und Verbraucher in das Netz vor

VDE FNN liefert mit einem Impulspapier einen Diskussionsbeitrag zur Nutzung von Flexibilitäten in einem digitalisierten Verteilnetz. Ein Ampelphasen-Konzept soll als Grundlage für Notfallmaßnahmen dienen. Es ermöglicht eine einfache Beschreibung des Netzzustands und soll einen verlässlichen Rahmen zum Steuern im Verteilnetz schaffen.

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(Berlin, 21.07.2022) VDE FNN begrüßt die grundlegende Neufassung des Paragrafen 14a im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und das klare Bekenntnis zum intelligenten Messsystem, die Bundestag und Bundesrat kurz vor der parlamentarischen Pause als Teil des sogenannten "Osterpakets" verabschiedet haben. Mit der Neugestaltung des Paragrafen 14a EnWG hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine wesentliche Lücke bei der Digitalisierung der Energiewende geschlossen und erstmals das Sollwertkonzept am Netzanschlusspunkt als Zielmodell festgehalten. Damit sind die Weichen zur Nutzung von Endkunden-Flexibilitäten in einem flexiblen, digitalisierten Verteilnetz gestellt.

Neue Chancen für den Netzbetrieb durch den Einsatz von Flexibilitäten

Die effiziente Integration dezentraler Energieerzeuger und neuer Verbrauchseinrichtungen ist eine große Herausforderung für Netzbetreiber und Marktteilnehmer. Durch den Einsatz von Flexibilitäten bei Ladeinfrastruktur, Wärmepumpen, Speicher oder Photovoltaik-Anlagen ergeben sich neue Chancen für die Verteilnetze. VDE FNN liefert mit einem Impulspapier einen Diskussionsbeitrag für die weitere Ausgestaltung des Paragrafen 14a EnWG und lädt zum Feedback ein.

Aktuelle Prognosen sehen einen starken Anstieg der Anzahl flexibler Verbraucher und Erzeuger im Bereich der Niederspannung voraus. So erwarten BMWK und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), dass bei insgesamt 15 Millionen Einbaufällen alleine die Zahl der steuerbaren Anlagen, die mit intelligenten Messsystemen ausgestattet werden sollen, bis 2030 auf rund neun Millionen wachsen soll. Für das Ziel eines effizienten, belastbaren, digitalisierten Verteilnetzes hat VDE FNN ein Ampelphasen-Konzept fortentwickelt. Das VDE FNN Modell soll zum einen eine einfache Beschreibung des Netzzustands ermöglichen und zum anderen einen verlässlichen Rahmen für Handlungsmöglichkeiten schaffen.

Die Phasen können so beschrieben werden, dass in der grünen Phase kein kritischer Netzzustand vorliegt und somit kein Einwirken auf den Energiemarkt erforderlich ist. In der gelben Phase wird mittel- oder langfristig ein kritischer Netzzustand prognostiziert, der durch den Einsatz genau definierter Instrumente und Schritte möglichst verhindert werden soll. Gelingt das nicht und wird kurzfristig ein kritischer Netzzustand erwartet, sollen die Netzbetreiber Notfallmaßnahmen ergreifen. Die gelbe Phase befasst sich in diesem Modell gewissermaßen mit Fragen des "Brandschutzes", während in der roten Phase unmittelbare "Feuerwehr-Maßnahmen" ergriffen werden müssen. Im angestrebten Zielmodell einer Sollwertvorgabe am Netzanschlusspunkt kommt hierbei den Endkunden eine wichtige Rolle zu. Sie müssen mit ihren Energie-/Lademanagement-Systemen die Einhaltung der Sollwerte in kritischen Situationen gewährleisten und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum sicheren Netzbetrieb.

Auf dem Weg zu einem digitalen, flexiblen und weiterhin zuverlässigen Energiesystem

VDE FNN diskutiert derzeit Instrumente, die bei der präventiven Planung in der gelben Phase zum Zuge kommen könnten. Dazu gehören zeitvariable Netzentgelte, die planwertbasierte Begrenzung der Leistung sowie Flexibilitätsmärkte. VDE FNN ist für die Diskussion weiterer Instrumente offen. Entscheidend sei, den Einsatz der Instrumente der gelben Phase stets mit den Instrumenten der roten Phase zu koppeln, um im Notfall schnell eingreifen zu können. Für die präventiven Maßnahmen der gelben Phase, die, ausgehend vom Netzbetreiber, umgesetzt werden sollen, fehlt derzeit noch die regulatorische Grundlage. VDE FNN mahnt, diese regulatorische Grundlage nunmehr unter Führung der Bundesnetzagentur schnell zu schaffen und dabei auf eine schnelle und standardisierte Umsetzung zu achten. Technische Standards, einheitliche Anschlussregeln sowie intelligente Mess- und Steuerungssysteme helfen, die Komplexität gering zu halten.

Eine wichtige Frage ist, wo und durch wen das System gesteuert werden soll. Nach Auffassung von VDE FNN sollen alle Steuerungsmaßnahmen in der Niederspannung grundsätzlich auf den Netzanschlusspunkt des Kunden wirken. Die Steuerungsmaßnahmen werden dabei über die Smart-Meter-Gateway-Infrastruktur im Zusammenwirken mit leittechnischen und marktdienlichen Backend-Systemen umgesetzt. Das veröffentlichte Papier ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem digitalen, flexiblen und weiterhin zuverlässigen Energiesystem. Es zahlt daher unmittelbar auf die VDE FNN Roadmap „Zum Klimaschutznetz bis 2030“ ein.

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15.02.2024 TOP

Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe: Bis 2050 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung auf mindestens 80 Prozent steigen. Das bringt nie dagewesene Herausforderungen mit sich – aber auch einzigartige Chancen. Die Normen und Standards, die der VDE entwickelt, sind dafür Wegbereiter. Sie spielen bei allen wichtigen Zukunftsthemen eine Rolle: vom Internet of Energy (IoE) bis zur Cyber Security, bei Power2X und E-Mobility, bei Microgrids und in Smart Markets.

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