Neue Verkehrsmittel – neue Optionen
Einzelne Wege werden heute zunehmend mit einer Vielzahl an Verkehrsmitteln zurückgelegt. Dies hat verschiedene Gründe: einerseits nimmt insbesondere in Städten der Parkplatzmangel zu, andererseits lassen sich manche Strecken je nachdem mittels öffentlichen Personennahverkehr, fußläufig oder mit einem Fahrrad beziehungsweise Pedelec wesentlich schneller absolvieren.
Ein oder mehrere Verkehrsmittelwechsel innerhalb eines definierten Zeitraums zu absolvieren, wird als „Multimodalität“ bezeichnet, wobei „Intermodalität“ eine Sonderform darstellt und das Zurücklegen eines Weges mit verschiedenen Verkehrsmitteln meint. Um dies so reibungslos und effizient wie möglich zu gestalten, umfasst intermodale Mobilität zudem die Vernetzung der verschiedenen Verkehrssysteme sowie grenzüberschreitende Interoperabilität. Das betrifft neben gebauter Infrastruktur auch die Vernetzung von Fahrplänen und verkehrssystemübergreifende Informationsangebote.
Strom oder Wasserstoff? Beides!
Mit Blick auf die Zukunft der Mobilität kommen auch immer wieder Fragen bezüglich des bevorzugten Antriebsmittels auf: diese reichen von Strom über Wasserstoff bis hin zu synthetischen Kraftstoffen. Hier werden häufig rein batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge Brennstoffzellenfahrzeugen gegenübergestellt. Allerdings stellt sich zunehmend heraus, dass beide Technologien in Zukunft systembedingte Nachteile durch ihre jeweiligen Vorteile kompensieren werden. Für den Schwerlastverkehr aufgrund des hohen Batteriegewichts nur bedingt geeignet, stellen rein batterieelektrische Antriebe (nach heutigem Stand) auch aufgrund der begrenzten Reichweite gegenüber Brennstoffzellenantrieben in diesem Bereich nur eingeschränkt eine Lösung dar. Kurze Distanzen lassen sich hingegen wesentlich effizienter nur mit Strom beziehungsweise ohne den Einsatz von Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen zurücklegen.
Warum befasst sich der VDE mit dem Thema?
Zur Optimierung der gesamten Infrastruktur sind übergreifende Protokoll- und Funkstandards, Datenbanken sowie Betankungs- beziehungsweise Ladeanschlüsse essenziell. In diesem Rahmen gilt es, nach einer Festlegung dieser Schnittstellen bereits vorhandene Normen zu untersuchen und entsprechende Passagen anzupassen oder gegebenenfalls hinzuzufügen. Hierzu bedarf es einer Gruppe von Expertinnen sowie Experten aus verschiedensten Bereichen, um diese Aufgaben interdisziplinär anzugehen und alle Aspekte zu erfassen.
Die ersten „Bausteine“ für unsere künftige Mobilität müssen mit Bedacht gelegt werden. Aktuell zeichnen sich diverse Trends ab, die von vielen Unternehmen, Start-ups, Städten et cetera verfolgt werden. Um eine komplexe, unübersichtliche Mobilität zu verhindern, gilt es, vorausschauend einzugreifen und diese Trends genauso wie vielversprechende Technologien sowie Innovationen sinnvoll einzubinden. Normen und Standards helfen dabei.