In Folge von nahe ablaufenden Blitzentladungen treten in verzweigten Installationen, wie sie z.B. durch ein Local Area Networks (LAN) gebildet werden, transiente Ausgleichsvorgänge auf. In vorliegenden Beitrag werden die grundsätzlichen Zusammenhänge bei der Störgrößeneinkopplung, das dabei auftretende Gefährdungspotential sowie die Anforderungen an einen wirksamen und effizienten Schutz beschrieben.
Der zuverlässige Betrieb von zentralen informationstechnischen Strukturen und der zugehörigen Netzwerke gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung [1]. In den Unternehmen und Behörden, deren Geschäftstätigkeit in hohem Maße von der Funktion und der Sicherheit ihrer Netzwerke und Geräte der Informationstechnik (IT) abhängig ist, werden vielfältige Sicherheitsvorkehrungen eingerichtet. Während die Daten- und Betriebssicherheit der Systeme immer weiter verfeinert werden, muss im gleichen Zuge auch die physische Funktionssicherheit der eingesetzten Hardware angemessen berücksichtigt werden.
Energiereiche Blitzentladungen sind mit extrem hohen Stoßströmen verbunden, die insbesondere in der Nähe ihrer Ableitungen starke magnetische Felder verursachen. Diese erzeugen in metallenen Installationen und technischen Einrichtungen transiente, d.h. sehr schnell veränderliche Überspannungen und Störströme. Vor allem in den energie- und informationstechnischen Anlagen können eingekoppelte Störgrößen zu Funktionsstörungen, Systemausfällen oder irreversible Zerstörungen bis hin zum Brand führen [2]. Ausgedehnte Installationsschleifen, die in strukturierten Netzwerkverkabelungen zusammen mit weiteren Anschlussleitungen z. B. des Niederspannungsnetzes gebildet werden, stellen in besonderem Maße eine Senke für die Magnetfeldeinwirkung dar. Bemerkenswert ist, dass diese Störungen auch in Gebäuden mit Äußerem Blitzschutzsystem auftreten können.