05.02.2020 Fachinformation

Geschichte

Seit 1885 beschäftigen sich die im deutschen Sprachraum führenden Blitzschutz-Experten mit der Frage: Wie können Menschen, Gebäude und Technik besser gegen Blitzwirkungen geschützt werden? Der Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (ABB) hat in seiner 135 jährigen Arbeit zahlreiche Veröffentlichungen erstellt, wissenschaftliche Tagungen organisiert und Forschungsvorhaben angeregt. Hier finden Sie historische Informationen zum Blitzschutz, meist im Zusammenhang mit dem ABB.

Historische Blitzschutz-Dokumente liefern Antworten auf heutige Fragen

Auswahl verschiedener Original-Dokumente aus dem VDE|ABB-Archiv
VDE|ABB

Archiv des Ausschuss für Blitzschutz und Blitzableiterbau digital verfügbar

Seit 1885 beschäftigen sich die im deutschsprachigen Sprachbereich führenden Blitzschutz-Experten mit der Frage: Wie können Menschen, Gebäude und Technik besser gegen Blitzwirkungen geschützt werden? Der Ausschuss für Blitzschutz und Blitzableiterbau (ABB) hat in seiner 135 jährigen Arbeit - unter verschiedenen Namen - zahlreiche Veröffentlichungen erstellt, wissenschaftliche Tagungen organisiert und Forschungsvorhaben angeregt. Dabei wurden in sehr frühen Jahren bereits Fragestellungen diskutiert, die uns heute immer noch beschäftigen z. B. die Gefährlichkeit der Schrittspannung für Menschen oder die Berechnung des Risikos für Schäden durch Blitzschlag.

Die Digitalisierung und Veröffentlichung der Dokumente ist daher nicht nur eine Fundgrube für Historiker, sondern eine Wissensquelle auch für Fachleute, die sich mit Fragen außerhalb der üblichen Blitzschutztechnik befassen.

Umzugskartons voller Dokumente müssen gesichtet und aussortiert werden
VDE|ABB

In einem Archiv bei der Berufsfeuerwehr München, Abteilung Vorbeugender Brandschutz, lagerte das ABB-Archiv in 46 Umzugskartons. Eine aufwändige Sichtung aller Akten führte zu einer Reduzierung auf zwei Kartons. Diese 50 kg Dokumente enthielten über 10 Tausend Seiten. Sie wurden nun in knapp 1000 Dokumenten eingescannt und mit Schlagworten versehen, die zusammen mit der Volltextsuche das Auffinden von passenden Dokumenten in der Suche stark vereinfachen.

Das digitale ABB-Archiv steht den Gremien des VDE ABB in der VDE Teamsite "Infos für alle" zur Verfügung.

Natürlich sind einige besondere Schätze auch im Original weiter verfügbar z. B.

  • Über die Sicherung der Gebäude durch Blitzableiter (1823)
  • Leitsätze über den Schutz der Gebäude gegen den Blitz (1901)
  • Erlass des Ministers für Handel und Gewerbe über den Blitzschutz für Sprengstofffabriken (1912)
  • Der erste Blitzableiter in Europa (1914)
  • Schutzraumtheorien, Blitzableiter nach den Richtlinien des Aussschusses für Blitzableiterbau (ABB.) und gute Erdungen (1940)
  • Blitz und Blitzableiter - Allgemeine blitztechnische Besprechung (1922)
  • Maßnahmen zur Förderung des Blitzschutzes (1936)

Diese Dokumente können bei Ausstellungen o. ä. die Geschichte des Blitzschutzes im deutschen Sprachraum anschaulich darstellen.

(06.02.2020)

ABB-Richtlinien

Die Blitzgefahr Nr. 1 (1891)

Mitteilungen und Ratschläge betreffend die Anlage von Blitzableitern für Gebäude herausgegeben im Auftrage des Elektrotechnischen Vereins; 1891 Fünfter unveränderter Abdruck, Berlin, Verlag von Julius Springer

Mitteilungen und Ratschläge betreffend die Anlage von Blitzableitern für Gebäude herausgegeben im Auftrage des Elektrotechnischen Vereins; 1891 Fünfter unveränderter Abdruck, Berlin, Verlag von Julius Springer

Vorwort

Nachdem an den elektrotechnischen Verein zu Berlin wiederholte Anfragen nach den bei Anlage von Blitzableitern zu Grunde zu legenden Normen ergangen waren, ist von Seiten des technischen Ausschusses des Vereins ein Unterausschuß damit betraut worden, die mit der Blitzschlaggefahr in Zusammenhang stehenden Fragen zum Gegenstand näherer Untersuchungen zu machen. Derselbe besteht aus den Herren Aron, v. Bezold, Brix, Förster, v. Helmholz, Holz, Karsten, Reesen, Paalzow, Werner Siemens, Töpler und Leonhard Weber.

Aus den Beratungen dieses Unterausschusses ist die vorliegende Veröffentlichung hervorgegangen. Dieselbe giebt in thunlichst gemeinverständlicher Form Erläuterungen zu dem Vorgange des Blitzes, Mitteilungen über die Größe der Blitzschagsgefahr, eine Darlegung allgemeiner Eigenschaften eines guten Blitzableiters und im Anschlusse daran eine Reihe näherer Vorschriften und Ratschläge für die Anlage eines Blitzableiter, welche einerseits innerhalb solcher Grenzen gehalten sind, daß ein wesentlicher Widerspruch von physikalischer Seite nicht zu erwarten ist, andererseits so weit gehen, daß mit Hilfe derselben eine Beurteilung der Brauchbarkeit vorhandener, sowie die Anlage neuer Blitzableiter durch einsichtige, wenn auch physikalisch nicht speziell vorgebildete Interessenten unternommen werden kann.

Eine Fortsetzung der Veröffentlichungen über die mit der Blitzschagsgefahr in weiterem Zusammenhange stehenden Fragen in zwanglosen Heften wird vorbehalten.

Im Februar 1886

Im Auftrage: Dr. Leonhard Weber,
Professor an der Königl. Universität zu Breslau.

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Blitzschutz - 5. Auflage (1951)

Bearbeitet und herausgegeben vom AUSSCHUSS FÜR BLITZABLEITERBAU (ABB), vertreten durch den Ausschuß für Blitzableiterbau für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet e. V. (ABBW) in Wuppertal und durch den Fachausschuß "Gebäudeblitzschutz" bei der Kammer der Technik in Berlin; Fünfte Auflage Berlin 1951 Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn

Bearbeitet und herausgegeben vom AUSSCHUSS FÜR BLITZABLEITERBAU (ABB), vertreten durch den Ausschuß für Blitzableiterbau für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet e. V. (ABBW) in Wuppertal und durch den Fachausschuß "Gebäudeblitzschutz" bei der Kammer der Technik in Berlin; Fünfte Auflage Berlin 1951 Verlag von Wilhelm Ernst & Sohn

Vorwort

Im Jahre 1945 konnte der Ausschuß für Blitzableiterbau (ABB) auf eine 60-jährige Tätigkeit zurückblicken. Er war im Jahre 1885 als ein Unterausschuß des Elektrotechnischen Vereins zu Berlin gegründet worden mit dem Ziele, die Blitzgefahr zu untersuchen. Als Ergebnis seiner Arbeiten erschienen zwei Druckschriften: im April 1886 „Die Blitzgefahr Nr. 1" und wenige Jahre später „Die Blitzgefahr, Nr. 2". In der Folge wurden dann die technischen Mittel zur Vermeidung von Blitzschäden gesucht. Ein erster Abschluß dieser Arbeiten waren die im Jahre 1901 aufgestellten "Leitsätze zum Schutz der Gebäude gegen den Blitz", die noch im gleichen Jahre von der Jahresversammlung des Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE) gutgeheißen wurden. Zu diesen wurden dann in den folgenden Jahren „Erläuterungen und Ausführungsvorschläge" und für einzelne besonders gefährdete Gebäude besondere Richtlinen herausgegeben. Nach dem ersten Weltkrieg galt der Frage der Erdung besondere Aufmerksamkeit, und mit den zuständigen Stellen wurden schließlich Richtlinien für den "Anschluß der Blitzableitungen an Wasser- und Gasleitungsrohre" ausgearbeitet. Diese Arbeiten führten dazu, den ABB wesentlich zu erweitern und als selbständigen Ausschuß umzubilden, in dem alle am Blitzschutz interessierten Kreise vertreten waren (Wissenschaft, Technik, Handwerk, Versicherungen usw.). Seine erste Tätigkeit war die Zusammenfassung aller an den verschiedensten Stellen veröffentlichten Richtlinien in einer Broschüre mit dem Titel „Blitzschutz", deren erste Auflage im Jahre 1924 erschien. Weitere Auflagen in Taschenbuchform folgten in den Jahren 1926, 1932 und 1937. Bei allen Auflagen wurde der Wortlaut immer wieder durchgearbeitet, größere Änderungen wurden aber erst bei der letzten (4.) Auflage vorgenommen. Die Vorarbeiten für die nächste Auflage, die größere Veränderungen notwendig machten, wurden in den Jahren 1939 bis 1945 zunächst stark verzögert und dann ganz unterbrochen. Die Verhältnisse nach 1945 waren zunächst wenig geeignet, diese Arbeiten weiterzuführen, obwohl eine große Nachfrage nach dem restlos vergriffenen Taschenbuch herrschte. Es war untunlich, nochmals einen Nachdruck herzustellen, vor allem auch im Hinblick auf die in den letzten Jahrzehnten gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen.

Die Notwendigkeit einer solchen neuen Ausgabe führte dann dazu, daß sich zunächst in den westlichen Besatzungszonen die am Blitzschutz interessierten Kreise auf Veranlassung der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse und der Arbeitsgruppe öffentlich-rechtliche Versicherung zusammenfanden und in Wuppertal einen „Ausschuß für Blitzableiterbau für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet (ABBW)" gründeten. In der damaligen sowjetischen Besatzungszone wurden diese Kreise bei der Kammer der Technik in der Fachkommission 8a "Gebäudeblitzschutz" zusammengefaßt. Damit waren zwei Ausschüsse vorhanden. die die Arbeiten des früher für ganz Deutschand tätigen ABB fortsetzen konnten. Es ist zu begrüßen. daß diese beiden Ausschüsse sich zu gemeinsamer Arbeit zusammenfanden. Diese Zusammenarbeit ermöglichte es, daß nun dem dringenden Verlangen nach einer dem heutigen Stande von Wissenschaft und Technik entsprechenden Darstellung des Gebäudeblitzschutzes entsprochen werden kann.

Die Gliederung des neuen Buches ist grundsätzlich umgestellt worden. Zunächst wird ein wissenschaftlicher Überblick über den Stand unserer heutigen Kenntnisse von Blitz und Blitzgefahr gegeben. Dann werden als kurze "Leitsätze" die heute gültigen Gesichtspunkte aufgeführt. Anschließend sind die „Technischen Grundsätze" angegeben, nach denen beim Bau von Blitzschutzanlagen zu verfahren ist. Eine große Anzahl von Tafeln erläutert an Beispielen die Anwendung dieser Grundsätze. Eine Zusammenstellung der z. Z. geltenden DIN-Normen für Blitzableiterbauteile ist beigefügt.

Berlin / Wuppertal, im August 1951 Die Verfasser

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ABBBlitzschutz8cover

Blitzschutz und Allgemeine Blitzschutz-Bestimmungen - 8. Auflage (1971)

bearbeitet und herausgegeben vom Ausschuss für Blitzableiterbau e.V. (ABB); DK 621.316.9-30; Achte Auflage - Nachdruck mit redaktionellen Änderungen; VDE-Verlag GmbH . Berlin 1971

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bearbeitet und herausgegeben vom Ausschuss für Blitzableiterbau e.V. (ABB); DK 621.316.9-30; Achte Auflage - Nachdruck mit redaktionellen Änderungen; VDE-Verlag GmbH . Berlin 1971

Vorwort zur achten Auflage

Aus der Geschichte des Ausschusses für Blitzableiterbau e. V. (ABB) sind folgende Daten von Bedeutung:

1885 Gründung als Unterausschuß des Elektrotechnischen Vereins zu Berlin
1886 Druckschrift "Die Blitzgefahr" Nr. 1
1890 Desgl. Nr. 2
1901 "Leitsätze zum Schutz der Gebäude gegen den Blitz"
1924 Taschenbuch "Blitzschutz" 1. Auflage
1926 Desgl. 2. Auflage
1932 Desgl. 3. Auflage
1937 Desgl. 4. Auflage
1940 Desgl. unveränderter Nachdruck der 4. Auflage
1947 Erste Vorarbeiten für die 5. Auflage in Kiel (Landesbrandkasse)
1949 Gründung des "Ausschusses für Blitzableiterbau für das vereinigte Wirtschaftsgebiet" (ABBW) in Wuppertal und des Fachausschusses "Gebäude-Blitzschutz" der Kammer der Technik in Berlin
1951 Buch "Blitzschutz" 5. Auflage als Gemeinschaftsarbeit des ABBW und des Fachausschusses 8 a "Gebäude-Blitzschutz" bei der Kammer der Technik
1952 Buch "Blitzschutz" 5. Auflage Nachdruck 1952 (mit kleinen redaktionellen Änderungen)
1954 Neue Satzung des Ausschusses für Blitzableiterbau (ABB), beschlossen in Bad Zwischenahn
1954 Buch "Blitzschutz" 6. Auflage
1955 Eintragung des ABB als eingetragener Verein in Kiel
1957 Buch "Blitzschutz" 6. Auflage I. Nachdruck, gemeinsam überarbeitet vom ABB e. V. in Kiel und vom Fachausschuß "Blitzschutzanlagen" der Kammer der Technik in Berlin
1958/1959 Buch "Blitzschutz" 6. Auflage II. unveränderter Nachdruck
1961 Eintragung des ABB in das Vereinsregister in Darmstadt
1963 Buch "Blitzschutz" 7. Auflage, wiederum herausgegeben wie die 6. Auflage als Gemeinschaftsarbeit beider Ausschüsse
1968 Die 8. Auflage wurde vom ABB e. V. ausgearbeitet.

Neue Erkenntnisse über die Natur des Gewitters, über die im Gewitterraum vorkommenden elektrischen Feldstärken und über die Häufigkeit von Blitzentladungen in verschiedenen geographischen Gebieten wurden in der Neufassung des Teiles l verwertet.

Infolge technischer Fortschritte waren weiter wesentliche Änderungen und Ergänzungen der Allgemeinen Blitzschutz-Bestimmungen (Teil 3 und Teil 4) notwendig.

So erforderte die zunehmende Verwendung nichtmetallischer Werkstoffe im Rohrleitungsbau wesentlich geänderte Bestimmungen für Erdungsanlagen. Deshalb mußten auch die bisherigen Richtlinien für den Anschluß an metallene Wasser- und Gasleitungsrohre zusammen mit dem Deutschen Verein von Gas- und Wasserfachmännern e. V. (DVGW) weitgehend überarbeitet werden. Auch der von der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW) inzwischen empfohlene Fundamenterder mußte Berücksichtigung finden.

Die Bestimmungen über die Näherung zwischen Blitzschutzanlagen und elektrischen Anlagen in turmartigen Gebäuden wurden geändert und klarer und ausführlicher gefaßt. Die Bestimmungen über Eigennäherungen in Blitzschutzanlagen konnten erleichtert werden.

Das bisherige Schornstein-Merkblatt des ABB, das gemeinsam mit den Fachverbänden für Fabrikschornsteine aufgestellt worden war, wurde in die Bestimmungen eingearbeitet.
Neue Bauweisen, z. B. Kunststoff-, Kiesschütt- und wasserbeschüttete Dächer sowie Metallfoliendächer erforderten in vielen Fällen eine Ergänzung oder Anderung der Bestimmungen. Erfahrungen, z. B. mit Stahlbetonbauten, neuere theoretische Erkenntnisse sowie Versuchsergebnisse führten ebenfalls zu verschiedenen Änderungen der Bestimmungen.

Erstmals aufgenommen wurden Bestimmungen über Blitzschutz von Fernmeldetürmen aus Stahlbeton, Masten aus Stahlbeton als Antennenträger, größere Sportanlagen, Flutlichtmasten und anderes mehr.

Als wertvolle Ergänzung wurde weiterhin ein Merkblatt über die Messung des Erdungswiderstandes erstmals aufgenommen. Trotz der vielen Anderungen und Ergänzungen wurde der bewährte Aufbau der 7. Auflage im wesentlichen beibehalten. Die 8. Auflage wird mit diesen zahlreichen Neuerungen für Behörden, Architekten, Baumeister und für Blitzableitersetzer ein unentbehrliches Hilfsmittel zum Planen und Errichten von Blitzschutzanlagen sein.

Auch für alle, die sich für das Entstehen von Gewittern und für die Wirkungen des Blitzes interessieren, wird dieses Werk willkommen sein.

Möge auch die 8. Auflage des Buches "Blitzschutz" in bewährter Weise der Förderung des Blitzschutzes für Menschen und Sachwerte dienen.

 

Darmstadt, im Juli 1968

Ausschuß für Blitzableiterbau e. V.

Gründung und Entwicklung des ABB

Blitzschutz in Deutschland

Am 17. Mai 1752 wurden in Marly bei Versailles die ersten Blitzversuche in Europa durchgeführt. In Deutschland wurden die Erkenntnisse über die schädlichen Wirkungen von Blitzen und erste Konzepte für Blitzableiter ab 1778 veröffentlicht. In Bayern führte der Kurfürst Karl Theodor diese "Wetterableiter" für seine Pracht- und Verwaltungsgebäude ein (siehe "Bayerische Allgemeine Feuerordnung" von 1791). In 1872 beschloss der Magistrat der Stadt München, eine Abteilung Blitzableiterbeschau bei den Gaswerken einzurichten.

Am 17. Mai 1752 wurden in Marly bei Versailles die ersten Blitzversuche in Europa durchgeführt. In Deutschland wurden die Erkenntnisse über die schädlichen Wirkungen von Blitzen und erste Konzepte für Blitzableiter ab 1778 veröffentlicht. In Bayern führte der Kurfürst Karl Theodor diese "Wetterableiter" für seine Pracht- und Verwaltungsgebäude ein (siehe "Bayerische Allgemeine Feuerordnung" von 1791). In 1872 beschloss der Magistrat der Stadt München, eine Abteilung Blitzableiterbeschau bei den Gaswerken einzurichten.

Deutschlandweit gab es mehrere konkurrierende Ideen, wie Blitzschutzanlagen aussehen müssten. Eine detaillierte Abhandlung veröffentliche 1878 Prof. Dr. Holtz vom physikalischen Institut der Universität Greifswald.

Konkurrierende Prinzipien des Gebäudeblitzableiters

In einer Veröffentlichung heißt es dazu: "Zur Konstruktion eines nach den bisherigen Erfahrungen ausreichenden Blitzableiters gelangt man:

  • auf Grund der teils von Franklin selber, teils von Epp, Hemmer, Reimarus, Imhof u. a. gegebenen Vorschriften, welche im Jahre 1823 von Gay-Lussac zu einem von der Pariser Akademie der Wissenschaften veröffentlichten System ausgearbeitet wurden. Dasselbe ist dadurch charakterisiert, dass die Gebäude mit einer oder wenigen, dafür aber sehr hohen Auffangstangen armiert werden. Von denselben führen ebenfalls einige oder wenige, aber starke Leitungen gewöhnlich nur zu einer Stelle des unter oder neben dem Gebäude vorhandenen Grundwassers, mit welchem eine möglichst gut leitende Verbindung durch große räumlich ausgedehnte Flächen der Erdleitung gesucht wird
  • auf Grund des von Melsens in Brüssel angewandten und empfohlenen Systems. Dieses ist charakterisiert durch eine möglichste Vervielfältigung der einzelnen Teile des Blitzableiters, wodurch größerer Schutz vorspringender Gebäudeteile, eine Verzweigung des Blitzschlages und dadurch die Anwendbarkeit schwächerer und leichter zu verarbeitender Konstruktionsteile bewirkt wird. Die Auffangstangen werden bei Melsens durch niedrige, aber zahlreiche Spitzenbüschel ersetzt; die Luftleitung führt in vielfachen dünneren Strängen möglichst an allen Seiten des Gebäudes nach unten und die Verbindung mit dem Erdreich wird entweder auf allen Seiten des Gebäudes oder durch Anschluss an das weitverzweigte System der Wasser-und Gasleitungen zu erreichen gesucht. Ein Melsens'scher Blitzableiter nähert sich also einem das Gebäude umhüllenden Metallnetze, wenn die leitende Verbindung des Netzes der Leitungsdrähte mit der Bodenfeuchtigkeit eine hinlänglich widerstandslose ist. "

Das Melsens'sche Prinzip, das damals bereits den heute als unverzichtbar erkannten Blitzschutz-Potentialausgleich beinhaltete - d. h. den Anschluss aller in ein Gebäude eintretenden metallenen Leitungen und aller größeren Metallteile im Gebäude an die Blitzschutzanlage -, sollte sich später weltweit durchsetzen.

Gründung und Entwicklung des ABB

Am 18. Januar 1871 wurde das zweite deutsche Kaiserreich gegründet; damit mussten Recht und Wirtschaft vereinheitlicht werden. Die Wirtschaft war daher bemüht, in allen technischen Bereichen reichseinheitliche Normen zu schaffen. In der Elektrotechnik tat sich dabei besonders der Elektrotechnische Verein zu Berlin hervor. Auf Anregung des Blitzableiterherstellers Siemsen aus Hannover wurde bei diesem Verein im Jahre 1885 ein "Unterausschuss zur Untersuchung der Blitzgefahr" gegründet.

Am 18. Januar 1871 wurde das zweite deutsche Kaiserreich gegründet; damit mussten Recht und Wirtschaft vereinheitlicht werden. Die Wirtschaft war daher bemüht, in allen technischen Bereichen reichseinheitliche Normen zu schaffen. In der Elektrotechnik tat sich dabei besonders der Elektrotechnische Verein zu Berlin hervor. Auf Anregung des Blitzableiterherstellers Siemsen aus Hannover wurde bei diesem Verein im Jahre 1885 ein "Unterausschuss zur Untersuchung der Blitzgefahr" gegründet.

1886 wurde von diesem Unterausschuss "Die Blitzgefahr No. 1, Mitteilungen und Ratschläge betreffend die Anlage von Blitzableitern für Gebäude" erarbeitet und im Auftrage des Elektrotechnischen Vereins veröffentlicht.

Mitglieder

Den Vorsitz übernahm der Direktor der Sternwarte in Berlin, Geheimrat Foerster. Dem Unterausschuss gehörten als bedeutende Mitglieder an:

  • der Begründer der Starkstromtechnik und Entdecker des dynamoelektrischen Prinzips, Werner von Siemens (1816 bis 1892);
  • der Physiker und Physiologe, Universitätsprofessor in Berlin, Hermann Ludwig Ferdinand von Heimholtz (1821 bis 1894);
  • der Professor an der Universität Breslau, Dr. Leonhard Weber;
  • der Physiker und Professor an der Universität Berlin, Gustav Robert Kirchhoff (1824 bis 1887);
  • der Professor an der Universität Kiel, Dr. G. Karsten;
  • der Telegrafen-Ingenieur Professor M. Toepler; Professor von Bezold;
  • Professor Neesen;
  • ferner die Herren Aron, Brix, Dr. Holtz und Paalzow.

Auf eigenen Füßen

1918 wandelte sich der Unterausschuss des Elektrotechnischen Vereins zum selbständigen Ausschuss für Blitzableiter-Bau (ABB). 1922 löste sich der ABB vom Elektrotechnischen Verein in Berlin, wurde eine selbstständige Körperschaft mit eigenen Satzungen und richtete 1924 in Berlin eine eigene Geschäftsstelle ein.

Auflösung und Neugründung

1945 wurde der ABB auf Befehl der Besatzungsmächte aufgelöst. Im Juli 1949 wurde in Wuppertal der ABB in Anwesenheit von Vertretern des

  • Verbandes der Sachversicherer,
  • des Hauptinnungsverbandes des Schlosser-und Maschinenbauerhandwerks,
  • der Dynamit AG,
  • des deutschen Vereins der Gas-und Wasserfachmänner,
  • der Arbeitsgemeinschaft des Elektrohandwerks und
  • der Kammer der Technik der damaligen sowjetischen Besatzungszone, in der es die Fachkommission 8a "Gebäudeblitzschutz" gab,

neu gegründet. Da der "neue" ABB nur in den drei westlichen Besatzungszonen tätig war, bezeichnete er sich als "Ausschuss für Blitzableiterbau für das vereinigte Wirtschaftsgebiet" (ABBW). Als Vorsitzender des ABBW wurde Professor H. F. Schwenkhagen gewählt, als Geschäftsführer Generaldirektor C. D. Beenken, Kiel, und als Vertreter des VDE der Leiter der Vorschriftenstelle, Dr. P. Jacottet, Frankfurt a. Main.

Im Jahr 1978 wurde in Darmstadt ein Wissenschaftlicher Beirat der ABB gegründet, dem Prof. Dr. J. Wiesinger, Prof. Dr. W. Boeck, Dr. A. Fischer, Prof. Dr. Mühleisen und Prof. Dr. H. Steinbigler angehörten. Dieses Gremium existiert heute weiterhin unter der Bezeichnung "Technischer Ausschuss".

Unter dem Dach des VDE

Am 8. Februar 1984 beschloss die Arbeitsgemeinschaft für Blitzschutz und Blitzableiterbau (ABB), sich aufzulösen und die ABB in den "Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung des VDE (ABB)" überzuleiten. Neben diesem Ausschuss besteht ein Fördererkreis. Hier können Einzelpersonen, Firmen, Organisationen und Behörden Mitglied werden.

Der ABB veranstaltet für seine Mitglieder und Förderer regelmäßig Anwenderfachtagungen zu aktuellen Themen des Blitzschutzes. Alle zwei Jahre wird für die deutschsprachige Fachwelt die VDE Blitzschutztagung durchgeführt.

Ein 1990 eingerichteter Technischer Ausschuss erarbeitet Stellungnahmen zu grundsätzlichen Fragestellungen, bewertet aktuelle Entwicklungen des Blitzschutzes und arbeitet an Merkblätter mit. 

Der ABB ist sehr engagiert in der nationalen Normung (DIN VDE) sowie der europäischen (EN) und internationalen (IEC) Normung tätig und gestaltet die International Coference on Lightning Protection (ICLP) mit.

ABB-Richtlinien + VDE-Nomen

Aufgabe der ABB-Geschäftsstelle war die Herausgabe des Buches "Blitzschutz". Die 1. Auflage erschien 1924. In den folgenden Jahrzehnten wurden Nachdrucke und, bei wesentlichen Änderungen, neue Ausgaben herausgegeben. Die achte und letzte Ausgabe der ABB-Richtlinien erschien 1968.

Aufgabe der ABB-Geschäftsstelle war die Herausgabe des Buches "Blitzschutz". Die 1. Auflage erschien 1924. In den folgenden Jahrzehnten wurden Nachdrucke und, bei wesentlichen Änderungen, neue Ausgaben herausgegeben. Die achte und letzte Ausgabe der ABB-Richtlinien erschien 1968.

Blitzschutz-Normen

Im September 1977 wurden zwischen dem ABB und dem VDE ein Kooperationsvertrag geschlossen. Der ABB nannte sich nunmehr "Arbeitsgemeinschaft für Blitzschutz und Blitzableiterbau". Im selben Jahr konstituierte sich das DKE-Komitee K 251 "Errichtung von Blitzschutzanlagen" der Deutschen Elektrotechnischen Kommission im DIN und VDE.

Die Zusammenarbeit zwischen der ABB und dem VDE erfolgte durch Ausarbeitung von Blitzschutzbestimmungen in Form von VDE­Richtlinien, die in das VDE-Vorschriftenwerk aufgenommen wurden. Kommentare und Merkblätter zu diesen Bestimmungen wurden von der ABB erarbeitet, vom VDE angekündigt und von seinem Verlag vertrieben. Die Mitglieder des Komitees K 251 wurden von ABB, VDE und DKE im Einvernehmen berufen. Auf Grund dieser Vereinbarung wurde vom Komitee K 251 im Jahr 1978 der Entwurf "Blitzschutzanlagen" VDE 0185 Teil 1 und 2 herausgebracht. Im November 1982 wurde die Norm VDE 0185: "Blitzschutzanlage, Teil 1: Allgemeines für das Errichten" und "Teil 2: Errichten besonderer Anlagen" gültig. Zu dieser Norm sind in der VDE­Schriftenreihe Erläuterungen erschienen, die federführend von Dipl.­Ing. Hermann Neuhaus bearbeitet und von der ABB herausgegeben wurden.

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Geburtsstunde der ICLP

Die "International Conference on Lightning Protection ICLP" hat ihren Ursprung in Deutschland. Der ABBW bemühte sich gleich nach seiner Neugründung, internationale Kontakte zu knüpfen.

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Die "International Conference on Lightning Protection ICLP" hat ihren Ursprung in Deutschland. Der ABBW bemühte sich gleich nach seiner Neugründung, internationale Kontakte zu knüpfen.

1951 trafen sich in Bad Reichenhall

  • der Professor der Eidgenössischen Technischen Hochschule, Dr. K. Berger, Zürich,
  • der Leiter der staatlich autorisierten Versuchsanstalt für Geoelektrik und Blitzschutz, Dr. V. Fritsch, Wien,
  • der Sektionsrat im ös­terreichischen Bundesministerium für Handel, Dipl.-Ing. W. Kostelecky, Wien, und
  • vom ABB Professor Dr. H.F. Schwenkhagen und Dipl.-Ing. P. Schnell.

Dieses Zusammentreffen war die Geburtsstunde der Internationalen Blitzschutzkonferenzen (International Conference on Lightning Protection: ICLP). Dem ersten Kreis gesellten sich später die Vertreter weiterer Länder hinzu:

  • aus Dänemark E. Kongstad,
  • aus Frankreich J. Fourestier,
  • aus England R. H. Golde,
  • aus Holland Quintus und TG. Brood,
  • aus Italien T. Riccio,
  • aus Rumänien G. Dragan,
  • aus Schweden D. Müller-Hillebrand und S. Lundquist,
  • aus Jugoslawien Z. Krulc und
  • aus Ungarn T. Horvath.  

Besondere Beachtung verdienen die frühzeitigen Kontakte in osteuropäische Länder. 

Bis 1981 wurden diese Treffen auf Einladung einzelner Teilnehmer reihum in Europa durchgeführt. Die offizielle Konferenzsprache der zweiten bis sechsten Blitzschutzkonferenzen in Zentraleuropa war Deutsch mit fallweiser Simultanübersetzung in Italienisch.

Anlässlich der dritten Konferenz, die bereits etwa 100 Teilnehmer zählte, wurde die legendäre Blitzmessstation auf dem Monte San Salvatore besichtigt.

Die siebte bis 14. Blitzschutzkonferenz wurde abwechselnd in West­ und Osteuropa abgehalten, wobei die offiziellen Konferenzsprachen Deutsch und Französisch waren.

Auf der 13. Konferenz wurde 1976 erstmals über Blitzschäden an elektronischen Anlagen berichtet; diese Thematik des Blitzschutzes informationstechnischer, elektronischer Anlagen wurde in den folgenden Konferenzen von immer größerer Bedeutung.

Auf der 15. so genannten Europäischen Blitzschutzkonferenz wurde neben Deutsch erstmals Englisch als offizielle Konferenzsprache eingeführt und es wurden offizielle Tagungsberichte (Proceedings) herausgegeben.

Die offizielle Bezeichnung International Conference on Lightning Protection ICLP (Internationale Blitzschutzkonferenzen) wurde 1983 bei der 17. Konferenz eingeführt, auf der an Prof. Berger die goldene Franklin-Medaille des ABB verliehen wurde. Die Nummerierung der ICLP schließt die vorangegangenen europäischen Konferenzen ein. 

Ab der 21. ICLP war Englisch die alleinige Konferenzsprache; damit war die ICLP für Experten auch aus allen außereuropäischen Ländern geöffnet, insbesondere aus USA und Japan.

Ein besonderes Ereignis für die Bundesrepublik Deutschland war die 18. ICLP in München, die vom VDE|ABB ausgerichtet und mit der 100­-Jahrfeier des ABB kombiniert wurde. Parallel zur Konferenz wurde eine einmalige historische Ausstellung über den Gebäudeblitzschutz ausgerichtet. Den etwa 300 Teilnehmern wurden 63 Beiträge präsentiert, wobei der Schwerpunkt auf der Gefährdung und dem Schutz elektronischer Anlagen lag.

Übersichten und wesentliche Ergebnisse der 14. bis 25. ICLP sind in den Sonderheften zur Blitzthematik der Elektrotechnischen Zeitschrift ETZ A bzw. etz veröffentlich.

Für die Anfang der 1980er Jahre in der International Electrotechnical Commission (lEC) begonnene internationale Normung des Blitzschutzes sind die in den ICLPs veröffentlichen und diskutierten wissenschaftlichen Erkenntnisse von besonderer Bedeutung.

Die ICLP ist ein sehr bedeutendes technisch-wissenschaftliches Diskussionsforum, in dem die komplexe Blitzthematik umfassend behandelt wird. Obwohl die ICLPs abwechselnd in verschiedenen (europäischen) Ländern durchgeführt werden, sind in ihnen Experten aus der ganzen Welt vertreten. Dem wissenschaftlichen Steuerungskomitee gehören 18 Wissenschaftler aus 16 Ländern (Stand 2020) an .

ICLP Homepage
Hand zeigt auf futuristisches Touchscreen

Zeitstrahl

Hand zeigt auf futuristisches Touchscreen
  • 1885 Gründung des ABB als Unterausschuss des Elektrotechnischen Vereins zu Berlin
  • 1886 Druckschrift "Die Blitzgefahr" Nr. 1
  • 1890 Druckschrift "Die Blitzgefahr" Nr. 2
  • 1901 "Leitsätze zum Schutz der Gebäude gegen den Blitz"
  • 1924 Taschenbuch "Blitzschutz" 1. Auflage
  • 1926 Taschenbuch "Blitzschutz" 2. Auflage
  • 1932 Taschenbuch "Blitzschutz" 3. Auflage
  • 1937 Taschenbuch "Blitzschutz" 4. Auflage
  • 1940 unveränderter Nachdruck der 4. Auflage
  • 1949 Gründung des "Ausschusses für Blitzableiterbau für das vereinigte Wirtschaftsgebiet" (ABBW) in Wuppertal und des Fachausschusses "Gebäude-Blitzschutz" der Kammer der Technik in Berlin
  • 1951 Buch "Blitzschutz" 5. Auflage als Gemeinschaftsarbeit des ABBW und des Fachausschusses 8a "Gebäude-Blitzschutz" bei der Kammer der Technik
  • 1951 1. Europäische Blitzschutzkonferenz in Bad Reichenhall
  • 1952 Buch "Blitzschutz" 5. Auflage Nachdruck (mit kleinen redaktionellen Änderungen)
  • 1954 Neue Satzung des Ausschusses für Blitzableiterbau (ABB), beschlossen in Bad Zwischenahn
  • 1954 Buch "Blitzschutz" 6. Auflage
  • 1955 Eintragung des ABB als Verein in Kiel
  • 1957 Buch "Blitzschutz" 6. Auflage I. Nachdruck, gemeinsam überarbeitet vom ABB e.V. in Kiel und vom Fachausschuß "Blitzschutzanlagen" der Kammer der Technik in Berlin
  • 1958/1959 Buch "Blitzschutz" 6. Auflage II. unveränderter Nachdruck
  • 1961 Eintragung des ABB in das Vereinsregister in Darmstadt
  • 1963 Buch "Blitzschutz" 7. Auflage, wiederum herausgegeben die die 6. Auflage als Gemeinschaftsarbeit beider Ausschüsse
  • 1968 Buch "Blitzschutz" 8. Auflage
  • 1971 11. Europäische Blitzschutzkonferenz in München
  • 1977 Kooperationsvertrag zwischen ABB und VDE, Gründung des DKE-Komitees K251 Errichtung von Blitzschutzanlagen
  • 1978 Einrichtung eines Wissenschaftlichen Beirates des ABB (ab 1990 Technischer Ausschuss)
  • 1978 Veröffentlichung der ersten Blitzschutz-Norm DIN VDE 0185 Teil 1 und Teil 2 als Entwurf (1982 als Norm)
  • 1979 erste Verleihung der Benjamin-Franklin-Medaille an die Preisträger Prof. Baatz, Ing. Dehn, Dr. Hösl, F. Leuthner, H. Neuhaus, G. Zähle.
  • 1983 Weiterbildungskonzept des ABB: Durchführung von Blitzschutz-Seminaren bei ABB-anerkannten Seminaranbietern
  • 1984 Fusion des ABB e.V. mit dem VDE e.V. und Gründung des "Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung des VDE (ABB)"
  • 1985 Festakt "100 Jahre ABB" in München, Herausgabe einer Festschrift
  • 1985 18. Internationale Blitzschutztagung in München
  • 1990 Verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Blitzschutzexperten aus ganz Deutschland im VDE|ABB
  • 1992 21. Internationale Blitzschutztagung in Berlin
  • 1996 1. VDE-Blitzschutztagung in Kassel
  • 1997 2. VDE-Blitzschutztagung in Neu-Ulm
  • 1999 3. VDE-Blitzschutztagung in Neu-Ulm
  • 2001 4. VDE-Blitzschutztagung in Neu-Ulm
  • 2002 Kooperation mit GDV / VdS Schadenverhütung bei der Weiterbildung zum "EMV-Sachkundigen"
  • 2003 5. VDE-Blitzschutztagung in Neu-Ulm
    Merkblattsammlung "Der Blitzschutz in der Praxis" 1. Auflage
    Merkblatt "Äußerer Blitzschutz auf Dach und Wänden", gemeinsam herausgegeben von ZVDH und ABB, Bestandteil des Regelwerks des Deutschen Dachdeckerhandwerks
  • 2005 6. VDE-Blitzschutztagung in Neu-Ulm
  • 2006 Merkblatt "Fußball bei Gewitter" gemeinsame herausgegeben von DFB und ABB
  • 2007 7. VDE-Blitzschutztagung in Neu-Ulm
  • 2008 1. VDE|ABB-Anwenderfachtagung in Frankfurt (vorher "Workshops") exklusiv für Mitglieder des ABB-Fördererkreises
  • 2009 8. VDE-Blitzschutztagung in Neu-Ulm
    neues Online-Verzeichnis "VDE geprüfte Blitzschutz-Fachkräfte"
  • 2010 Festakt "125 Jahre ABB" in Berlin, Herausgabe einer Festschrift
  • 2011 9. VDE-Blitzschutztagung in Neu-Ulm
  • 2013 Broschüre "Blitze: So können Sie sich schützen", herausgegeben von VDE, ÖVE und Electrosuisse - www.vor-blitzen-schuetzen.eu
    10. VDE-Blitzschutztagung in Neu-Ulm

Aktuelle Bücher

Zwei Bücher zeigen die Geschichte des Blitzschutzes und des ABB auf: "Der Weg zum modernen Blitzschutz" und "Festschrift 125 Jahre ABB"

Zwei Bücher zeigen die Geschichte des Blitzschutzes und des ABB auf: "Der Weg zum modernen Blitzschutz" und "Festschrift 125 Jahre ABB"

P. Hasse: Der Weg zum modernen Blitzschutz

Band 20 in der Reihe "Geschichte der Elektrotechnik" des VDE Verlags

Auf der Basis eines Festvortrags bei der 5. VDE Blitzschutztagung hat Dr. Hasse, stellvertretender ABB-Vorsitzender, einen ausführlichen Rückblick auf die Geschichte des Blitzschutzes in einem ansprechenden 130-seitigen Buch erstellt.

Herausgegeben wurde dieses Buch im VDE Verlag vom Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (ABB) des VDE in Zusammenarbeit mit dem VDE-Ausschuss Geschichte der Elektrotechnik. 

VDE|ABB: Festschrift 125 Jahre ABB

2010 war ein Jubiläumsjahr für den ABB und damit Anlass, die Geschichte und die aktuellen Aktivitäten des ABB in den Blick zu nehmen. Ein Autorenteam bestehend aus P. Hasse, F. Noack und W. Zischank haben die Festschrift zum 100. Jubiläum stark überarbeitet und mit den Ereignissen der nachfolgenden 25 Jahre ergänzt. Der Schwerpunkt lag dabei sowohl auf den Aktivitäten des ABB als auch auf den Fortschritten in der Blitzforschung und im Blitzschutz.

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Blitzforschung und Blitzschutz - Rückblick auf 10 Jahre VDE|ABB

Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Johannes Wiesinger am 24.11.1994

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Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Johannes Wiesinger am 24.11.1994

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Weitere Artikel

Wie wurde der Zusammenhang zwischen Blitzentladung und Elektrizität entdeckt?

Der Franzose Th. F. Dalibart ließ auf Anregung der königlichen Akademie der Wissenschaften in Paris 1752 auf hügeligem Gelände in Marly-la-Ville eine 12 m hohe Eisenstange mit vergoldeter Spitze errichten, die gegen Erde durch Weinflaschen und Seidenschnüre isoliert war. Am 12. Mai 1752 gelang es Dalibarts unerschrockenem Gehilfen Coiffier während eines vorbeiziehenden Gewitters elektrische Funken von nahezu 4 cm Länge aus der Eisenstange herauszuziehen.

(18.07.2003)

15.6.1752: Benjamin Franklin erfindet den Blitzableiter

Der Bostoner Buchdruckers und Schriftstellers Benjamin Franklin befasste sich Zeit seines Lebens mit naturwissenschaftlichen Fragen. Ab 1747 beschäftigte er sich mit der Theorie der Elektrizität, dort insbesondere mit Funken, die bei elektrischen Entladungen entstehen. In Briefen an einen Freund beschrieb er dann eine Theorie, die in ihren Grundzügen noch heute gültig ist.

Man vermutete zu dieser Zeit bereits, dass ein Blitz nichts anders sei als ein Funke in großem Maßstab. Es war jetzt Franklins Verdienst, dass er 1750 erstmals eine experimentelle Anordnung zur Untersuchung dieser Annahme beschrieb. Zwei Jahre später setzte er seine Versuchsanordnung in leich geänderter Form in die Praxis um: Mit einem so genannten elektrischen Drachen wollte er die elektrische Ladung einer Gewitterwolke über die leitende Halteschnur nach unten ableiten und wie bei den "Funkenmaschinen" an einem metallenen Schlüssel sammeln. Aus diesem Schlüssel müsste man, wenn seine Idee richtig war, Funken ziehen können so wie aus den damals verbreiteten "Elektrisiermaschinen".

Um sich dem Gespött der Leute zu entziehen, ließ er diesen Drachen nur in Anwesenheit seines Sohnes am 15. Juni 1752 bei heranziehenden Gewitterwolken steigen. Und tatsächlich trat ein Fuken auf - die Hypothese über den Blitz war bewiesen.

Als praktisch veranlagter Mann schloss Franklin daraus, dass man die schädlichen Wirkungen eines Blitzschlags von den Gebäuden ableiten könnte, wenn man auf oder neben ihnen Eisenstangen errichten und diese mit dem Erdboden verbinden würde. Im 13. seiner Briefe nach London stellte er 1753 diese Idee ausführlich vor, und sie verbreitete sich rasch. So soll schon im Jahr darauf ein mährischer Pfarrer den ersten dieser "Blitzableiter" in Europa gebaut haben. 1760 wurde auf dem Haus des Kaufmanns West in Philadelphia die vermutlich erste Franklin´sche Fangstange in den USA errichtet. Bei einem bald darauf erfolgten Einschlag wurde lediglich ein Teil der Stange abgeschmolzen. Ein sehr überzeugender Beweis – so schrieb ein Mitarbeiter Franklins – für die große Nützlichkeit dieser Methode, die schrecklichen Folgen eines Blitzschlages zu vermeiden. Der erste deutsche Blitzableiter wurde 1769 auf dem Hamburger Jacobikirchturm errichtet.

Obwohl Franklin schon bei seinem Schilderhaus-Experiment vor möglichen Gefahren gewarnt hatte, führte die Sorglosigkeit bei den Gewitterversuchen schließlich zu einem schweren Unfall, bei dem im August 1753 der Petersburger Physikprofessor Georg Wilhelm Richmann den Tod fand: Der Blitz schlug in die aufragende Metallstange und entlud sich über den Forscher zur Erde. Damit fanden die allerorts stattfindenden Gewitter-Experimente ein jähes Ende.

Quelle:
Carten Heinisch in: http://www.kalenderblatt.de > 15.6.1752
Peter Hasse in: Geschichte der Elektrotechnik 20 - Der Weg zum modernen Blitzschutz, VDE-Verlag

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