Sie sind Elektroingenieurin auf dem Gebiet der Elektro- oder Informationstechnik und haben gerade Ihre Dissertation beendet? Dann bewerben Sie sich für den Dr. Wilhelmy-VDE-Preis für das Jahr 2022. Sie haben noch bis zum 15. August Zeit mitzumachen, dann endet die Anmeldefrist.
Die Dr. Wilhelmy-Stiftung und der VDE haben den mit 3.000 Euro dotierten Preis 2014 ins Leben gerufen, um junge Nachwuchswissenschaftlerinnen zu fördern. Eine Jury im VDE wählt jedes Jahr die Preisträgerinnen aus dem Kreis aller aus, die während eines Studienjahres ihre Doktorarbeit abgeschlossen haben. Voraussetzung für die Auszeichnung ist neben dem Abschluss cum laude eine hohe Bedeutung der Dissertation für die Wissenschaft und den Technologie-Standort Deutschland. Die Dr. Wilhelmy-Stiftung stellt für das Programm pro Jahr eine Fördersumme von 9.000 Euro für drei Preisträgerinnen zur Verfügung.
Frauenanteil unter zehn Prozent
Dass Frauen einen technischen Studiengang oder Beruf wählen sollte im Jahr 2022 eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Oder so wie die 16-Jährige Nele Drümer aus Emden es ausdrückt, die für ihre LED-Forschung gerade den Sonderpreis des VDE bei Jungend forscht gewonnen hat: "Ich fühle mich nicht als etwas Besonderes." Doch leider sieht die Realität anders aus, wenn man sich die reinen die Zahlen anschaut: Auf dem Arbeitsmarkt liegt der Frauenanteil bei Elektroingenieurinnen und -Ingenieuren bei unter zehn Prozent wie das Institut der Deutschen Wirtschaft IW in Köln aus den Zahlen des Mikrozensus des Statistischen Bundesamts für den VDE ausgewertet hat. Bei den Studierenden ist der Anteil der Frauen, die Elektroingenieurin werden wollen, immerhin von zehn auf 17 Prozent gestiegen. Mit dem Dr. Wilhelmy-VDE-Preis wollen wir einen Beitrag leisten, dass sich noch mehr Frauen und Mädchen für Technik begeistern.
Aus Doktorarbeiten werden Patente
So wie die Preisträgerinnen der vergangen Jahre: Zu ihnen gehört zum Beispiel Dr. Ing. Katrin Philipp, die an der Technischen Universität Darmstadt studiert hat. Mit ihrer Forschung hat sie dazu beigetragen, die optische Messung von Mikroskopen zu verbessern. Das hilft dabei, einfache und kostengünstige Werkzeuge zu entwickeln, um die medizinische Versorgung zu verbessern, vor allem in Ländern, in denen Labor-Infrastruktur und medizinische Ausstattung nicht flächendeckend gegeben sind. Oder die an der Technischen Universität Dresden ausgebildete Dr. Ing. Elisabeth Bodenstein, die sich in ihrer Doktorarbeit mit der effizienteren Herstellung von OLED-Displays beschäftigte, was zu zwei Patenten führte. Auch die Dissertation von Dr. Ing. Andrea Ortiz ergab eine Patentanmeldung: Ihre Arbeit zielte darauf ab, die Kommunikationsknoten für das Internet der Dinge mit Energie aus der Umgebung zu versorgen (Energy Harvesting) – ein Beitrag für mehr Energieeffizienz in der Informationstechnologie.
Bewerberinnen können ihre Doktorarbeit noch bis zum 15. August 2022 beim Ausschuss Elektroingenieurinnen im VDE einreichen: www.vde.com/wilhelmy-vde-preisaufruf-2022